2022

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Den Kuckucksmarkt-Flyer 2022 (1,2 MB) können Sie hier herunterladen

Zum 85. kommt wieder ein Riesenrad.

Pech des Nostalgie-Rads wird zum Glücksfall: Eberbacher Kuckucksmarkt bekommt mit dem „Colossus“ seinen Blickfang

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 3. August 2022. Von Peter Bayer

vl. Christian Groll, Peter Reichert, Alfred Groll, Bernhard Walter, Tobias Soldner und Roland Brandt

Es war für Bürgermeister Peter Reichert ein besonderer Pressetermin am gestrigen Nachmittag im Rathaus. Nach zwei Jahren Pause wird es vom 26. bis 30. August endlich den 85. Eberbacher Kuckucksmarkt geben. Mit über 100 Schaustellern und Händlern wird er wieder ein Anziehungspunkt für viele Besucher aus Nah und Fern sein. Optischer Anziehungspunkt wird das 35  Meter hohe „Colossus“ mit seinen 26 Gondeln sein. Zum ersten Mal seit 2008 gibt es wieder ein Riesenrad auf dem Festgelände in der Au.

Drei Zelte, fünf Ausschankbetriebe, acht Fahr- und Laufgeschäfte, zwölf Eis und Süßwarenstände, vierzehn Imbissbetriebe, neun Spiele- oder Verlosungsstände sowie rund fünfzig Händler und Aussteller warten auf dem rund 22 000 Quadratmeter großen Festgelände auf möglichst viele Besucher. Dabei wurde versucht, so gut wie möglich jene Schausteller zu berücksichtigen, die 2020 oder
2021 bei den letztlich wegen der Corona-Pandemie abgesagten Veranstaltungen gekommen wären, so KTS-Leiter Tobias Soldner. Dies sei aber nicht immer möglich gewesen, auch bei den  Schaustellern und Händlern hätte Corona Spuren hinterlassen. Angestammte Geschäfts hätten zum Teil aufgegeben, so dass deutlich weniger unterwegs seien.
Erst letzte Woche sei die Planung abgeschlossen worden, informierte Soldner. Alle großen Plätze seien voll. Das Nostalgie-Riesenrad wird es in diesem Jahr nicht geben, weil der Motor kaputt ist. Des einen Pech, ist in dem Fall des anderen Glück. Auf eine Anzeige meldete sich die Firma Göbel aus Worms. So wird sich gegenüber dem Festzelt nach 14 Jahren erstmals wieder ein Riesenrad auf dem Kuckucksmarkt drehen. Daneben gibt es noch sieben weitere Fahrgeschäfte wie den Musikexpress „Starlight oder „The Shake“. Für die Jüngeren gibt es die Kinderwelt, die Kinderachterbahn „Crazy Jungle“ oder den Babyflug „Kindertraum. Fehlen darf natürlich nicht der Autoscooter.
Für Stimmung wollen an allen fünf Tagen verschiedene Musikgruppen in den drei Zelten – Festzelt, Mostzelt und Cha-Cha – sorgen. Damit die Kleinen in dem ganzen Trubel den Eltern nicht verloren gehen, gibt es wieder den „Kinderfinder“. Die Armbänder werden im Marktbüro ausgegeben. Als Souvenir gibt es in diesem Jahr den zweiten von drei Teilen des Werbemotivs des ersten Eberbacher Kuckucksmarkts, der Pin ist limitiert auf 500 Stück. Er ist zum Preis von zwei Euro im Marktbüro oder vorab bei der Tourist-Info erhältlich.
Das große Eberbacher Volksfest beginnt am Freitag, 26. August, mit einem Familiennachmittag. Von 15 bis 19 Uhr bieten viele Fahrgeschäfte vergünstigte Fahrpreise, Spielstände locken mit Sonderaktionen und bei manchen Händlern winken attraktive Schnäppchen. Um 18 Uhr eröffnet Bürgermeister Peter Reichert mit dem traditionellen Fassanstich den 85. Kuckucksmarkt. Die ersten 1000 Besucher können sich über einen Gutschein für ein Freigetränk freuen.

Am Montag ist der „Tag der Betriebe“, um 14.30 Uhr beginnt das Kinderfest im Stadion in der Au,um19Uhrsteigt im Mostzelt Lungos Karaoke Party mit DJ Miron G. Der Dienstag beginnt mit der
Fleckviehrinderschau, bei der sich Landwirte aus der Umgebung treffen, um die besten Rindviecher auszeichnen zu lassen. Von 12 bis 16 Uhr gibt es den Seniorennachmittag im Festzelt. Das Brillant-
Höhenfeuerwerk läutet um 22 Uhr dann so langsam das Ende des 85. Kuckucksmarkts ein.
Um bequem zum Festgelände und wieder zurück zu kommen, richten die Stadtwerke Sonderbusfahrten ein, wobei das 9 Euro-Ticket anerkannt wird. Während für das Ruftaxi nach Waldbrunn eine Haltestelle am Festgelände eingerichtet wird, gibt es die Buslinie von und nach Schönbrunn wegen Krankenstand und Personalnot voraussichtlich nicht.
Eine besondere Aktion kündigte Roland Brandt von der Brauerei Distelhäuser an. Bei zehn Getränkefachhändlern ringsum werden jeweils zehn Weißwurstfrühstücke am Sonntag für zwei Personen verlost.

Zwei „Neue“ unter den acht Fahrgeschäften

Der Kuckucksmarkt wartet mit einer Vielzahl an Fahrmöglichkeiten auf – Klassiker wie der Autoscooter sind natürlich wieder dabei

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Samstag, 13. August 2022. Von Peter Bayer

Ein ähnliches Bild bietet sich bald auch den Besuchern des 85. Kuckucksmarktes in Eberbach. Foto: pa

Acht Fahrgeschäfte gibt es auf dem 85. Eberbacher Kuckucksmarkt, der vom 26. bis 30. August auf dem Festgelände in der Au stattfindet. Zwei davon sind dieses Jahr zum ersten Mal dabei: Das ist zum einen das Riesenrad „Colossus“ der Firma Göbel aus Worms. Gemächlich dreht sich das Rad gegenüber dem großen Festzelt. Bei einer Gesamthöhe von35Metern hat man aus den 26 Gondeln einen herrlichen Blick auf das Festgelände und die Umgebung. Dann ist zum anderen das kleine Kinderkarussell „Kindertraum“ von Sascha Schickler (Oberursel) neu, einige dürften es freilich vom Eberbacher Frühling kennen.
Die bekannte Berg- & Talbahn, der Musikexpress „Starlight“ von Marco Beinhorn (Göttingen) ist auch dieses Jahr wieder in Eberbach. Genauso wie „The Real Shake“, das spektakuläre Rundfahrgeschäft mit Überschlag, von Thomas Blum (Heidelberg).

In der „Kinderwelt“, dem Fahrgeschäft für die Kleinen von Wilhelm Henn (Kaiserslautern) dürfen die Kinder ihre Runden im Stapler, Kranwagen, Feuerwehrauto oder Hubschrauber drehen. Der „Crazy Jungle“, die Kinder-Achterbahn von Tanja Luxem aus Euskirchen, kommt mit extra langer Fahrbahn, vielen lustigen Dschungeltieren und Leo, dem sprechenden Löwen. „Hoch hinaus“ geht es mit dem „Babyflug Kindertraum“ von André Roder (Karlsruhe).
Nicht fehlen darf der Autoscooter „Scooter World“ der Familie Kauffmann aus Bopfingen. Er ist natürlich der Treffpunkt für die Jugend. Auf einer Fahrbahnfläche von fast 300 Quadratmetern und mit heißen Sounds ist er auch dieses Jahr Garant für jede Menge Spaß und Unterhaltung auf dem Kuckucksmarkt.

Kuckucksmarkt einst Spaß auf breiter Neckarfront

Mit dem 85. Markt in diesem Jahr wird am dritten Standort gefeiert – Unterbrechung im Zweiten Weltkrieg und in der Corona-Pandemie

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Dienstag, 16. August 2022. Von Rainer Hofmeyer

Das älteste noch vorhandene Plakat, von Richard Hemberger gestaltet. Das war der zweite Kuckucksmarkt, nach seinem Debut im Jahr 1929. Repro: rho

Jetzt, wie immer am letzten Wochenende im August: Die Eberbacher und das Umland feiern den 85. Kuckucksmarkt. Das beliebte Volksfest für Groß und Klein. Zum ersten Mal veranstaltet 1929 unter dem damaligen Bürgermeister Karl Frank, mit Pausen während des Zweiten Weltkrieges und der aktuellen Corona-Pandemie. Heute in der Au, ist das Fest inzwischen an seinem dritten Standort.
Bis zum Bau der Uferstraße B 37 machte sich der Kuckucksmarkt im wahrsten Sinne auf dem Lauer breit, auf dem flachen Ufergelände zwischen der erhöhten Altstadt und dem Neckar. Vom riesengroßen Festzelt über Box-Buden, aus Tannenstämmen gezimmerten Bier und Weinbuchten bis hin zu Geisterbahn und großem Riesenrad – alles vollständig vertreten, was einen prächtigen Jahrmarkt ausmacht.

Nach Bau der B 37 als Eberbacher Umgehungsstraße (die Fernstrecke ging vorher über Friedrich-Ebert-Straße, Friedrichstraße und Bahnhofstraße) folgte 1958 der Umzug in die Stadt, unter der Regie von Bürgermeister Dr. Hermann Schmeißer. Das große Festzelt fand zuerst auf dem Turnplatz bei der Neckarbrücke seinen neuen Platz. Die Fahrgeschäfte wurden überwiegend im Hof der Dr.-Weiss-Schule aufgebaut. Damals passten noch die festen Ferienzeiten der baden-württembergischen Schulen, und der Schulhof war stets zum Kuckucksmarkt frei.
Eberbach selbst hatte drei Schausteller, die den Kuckucksmarkt beschickten. Heil, Frank und Retzbach: Autoscooter, Schießbude und Verlosung wurden von diesen heimischen Unternehmen im  jährlichen Wechsel betrieben. Eine weitere rein Eberbacher Attraktion war das Weinzelt von Küfer Helm mit seinem selbstgebauten Weinbrunnen. Im großen Zelt floss das „Eberbacher Rosenbräu“
– Ehrensache.
Eberbachs Neckarfront vor der Stadtmauer bot auch am zweiten Standort des Kuckucksmarktes ein illustres Bild. Lichterketten und Verkaufsbuden strahlten ein angenehmes Licht. Auf der  gegenüberliegenden Neckarseite blinkte eine Leuchtreklame ihr doppeltes „Kuckuck“ in die Dunkelheit. Eine besondere Attraktion waren die zahlreichen Verkaufsbuden zwischen der damaligen
„Krone-Post“ und der Neckarbrücke. Damals gab es sogar noch einen „billigen Jakob“. Das Einkaufspublikum, vornehmlich vom Winterhauch (heute: Hoher Odenwald), bevölkerte Eberbach vor
allem am stets verkaufsoffenen Kuckucksmarkt-Sonntag.

Der zweite Kuckucksmarkt nach dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Plakat wurde von Heiner Knaub gestaltet. Repro: rho

Das Festprogramm hat jahrzehntelange Tradition. Freitags Eröffnung mit Fassanstich im Festzelt. Vorher gab es immer eine Prominenten-Prozession durch die Altstadt, vom Kurhaus zum Zelt bei der
Brücke. Die Honoratioren aus Stadt, Kreis und Land zeigten sich dem Publikum in einem Zug. Musikalisch begleitet von Eberbacher Kapellen, dem Fanfarenzug und der Katholischen Jugendmusik.
Sonntags stets Frühschoppen mit Kapelle. Montags Kinderfest, schon damals in der Au. Sackhüpfen, Eierlaufen, Baumklettern – wie heute. Eine mehr oder minder sportliche Attraktion ist ausgefallen:
Früher trafen sich montags immer die Stadtvertretungen von Eberbach („Kuckucke“) und Michelstadt („Bienen“) zum Fußball-Wettkampf im Stadion in der Au. Städtische Mitarbeiter und Stadträte kickten hier so gut es ging.
Jahrelang als Quelle für gemeinnützige Einnahmen: Besonderen Einsatz der Stadtverwaltung zeigte sich in einer städtischen Losbude. Anfangs 50, später 75 Pfennig kostete ein Glücksbon. Immerhin gab es vom Mofa bis zum Fernseher so einiges Wertvolles zu ergattern, gestiftet von der heimischen Wirtschaft. Der Erlös kam Altersheim, Hallenbad oder den Sportstätten zugute. 

Dienstags zum Abschluss stets das große Brillant-Feuerwerk. Tausende standen wie heute an der Bundesstraße und warteten darauf, dass die „Kuckuck-Kuckuck“-Leuchtreklame ausging. Stets fünfzehn Minuten lang war dann der bunte, krachende Feuerzauber.
Noch einmal gerückt wurde nach dem Bau der Turnhalle der Dr.-Weiss-Schule. Das Festzelt ging eine Etage tiefer in den Schulhof. Die Fahrgeschäfte wichen auf den Parkplatz Grüner Baum und den Leopoldsplatz aus. Rund 2000 Gäste hatten beim berühmten Festwirt Paul Langlotz einen Sitzplatz. Anfangs floss nur das „Eberbacher Rosenbräu“ im Zelt, vertraglich garantiert. Dann übernahm die Heilbronner Cluss die Knauber-Brauerei. Und die Eberbacher hatten einen Genuss aus der Heimat weniger.
Der Rückbau des Hochwasserleitdammes an der Brücke brachte zwar vorübergehend noch etwas zusätzliche Fläche. Die Rücksichtnahme auf die dann rollierenden Schulferien sorgte aber für weitere Probleme. Lagen die Ferien in Baden-Württemberg nicht günstig zum August-Ende, stand der Schulhof nicht zur Verfügung.
Das große Stadtfest zum 750. Eberbacher Jubiläum im Jahre 1977 fand so großen Anklang, dass man auf neue Ideen kam. In der Innenstadt platzte der Markt aus allen Nähten. Stellflächen für Fahrgeschäfte gab es kaum. Ausdehnungsmöglichkeiten für den Kuckucksmarkt gab es in der Au genug. Und Alt- und Innenstadt wurden eben im Gegenzug die geeigneten Kulissen für den neu geschaffenen „Eberbacher Frühling“. Im Jahr 1981 zog der Kuckucksmarkt auf die andere Neckarseite, dieses Mal verantwortet von Bürgermeister Horst Schlesinger. Da kam auch wieder ein Riesenrad, heute Objekt von Sehnsüchten und Diskussionen.

„Hochleistungssport“ vorm Startschuss

Ein reibungsloser Ablauf des Kuckucksmarktes erfordert viel Arbeit, gute Nerven und manchmal etwas Improvisation

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Freitag, 26. August 2022. Von Moritz Bayer

Das Riesenrad „Colossus“ ist ein absoluter Blickfang beim Kuckucksmarkt. Aus 35 Metern Höhelässt sich die Größe des Marktes und der Aufwand gut einschätzen. Fotos: Moritz Bayer

Am Donnerstagvormittag wirkt Tobias Soldner entspannt. „Das war vor einigen Tagen noch ganz anders“, lässt der Eberbacher Abteilungsleiter für Kultur, Tourismus und Stadtinformation grinsend durchblicken. „Die letzten zwei Tage war hier Hochleistungssport, das kann man schon so sagen.“ Wenn der Kuckucksmarkt heute eröffnet wird und die Massen zu den Fahrgeschäften, Ständen
und Zelten strömen, sehen sie das fertige Ergebnis. Soldner hat den Blick hinter die Fassaden und weiß: „Hinter jedem Stand steckt noch ein ganzer ’Anhänger’ an Material, Personal und Aufwand.“
Warum drei Personen aus dem Team hier zuletzt Zwölf-Stunden-Schichten schieben mussten, erklärt Soldner gerne: „Viele Absagen seitens der Schausteller kamen für uns auf den letzten Drücker.
Die Gründe sind verständlich, das meine ich daher nicht vorwurfsvoll, aber der Montag und Dienstag waren dann halt von der Suche nach Ersatz geprägt, da ging es richtig rund.“ Etwa 50 Meter an Ständen wurde kurzfristig frei, das ist mehr als das Doppelte, eher Dreifache, wie in früheren Jahren der Fall war. Die Probleme sind nicht exklusiv nur bei Schaustellern zu verorten. „Die ganze Gastronomie ächzt ja unter Personalnot“, führt Soldner aus. Ebenso haperte es teilweise an Auf- und Abbauhelfern, die häufig natürlich keine Festanstellungen haben. Zudem haben sich während der Coronapandemie viele Saisonkräfte andere Jobs gesucht und sind nur schwer „zurückzubekommen“.

Also liefen die Leitungen heiß, um spontan Ersatz zu bekommen. Dabei halfen Marktleitung und Schausteller zusammen, niemand soll in der Haftung für einen leer stehenden Slot stehen müssen.
Denn die Schausteller haben entsprechende Verträge. Zudem muss bei der Neubesetzung die Größe und Länge des Ersatzes ja auch in die entstandene Lücke passen. Hilfreich war das Know-How
und die gute Vernetzung der Schausteller untereinander. „Die wussten teilweise genau, wer gerade kann und wo man es telefonisch zuerst versuchen sollte“, freut sich der Planungschef. Letzten Endes
wurden alle Lücken geschlossen und der Kuckucksmarkt kann mit voll ausgelasteter Kulisse beginnen. Da aber gerade die durcheinandergewirbelten Teilplanungen neue Anschlüsse für Strom und
Wasser nötig machten, musste manchmal etwas improvisiert werden. „Zusammengefasst war hier eigentlich alles, was die Stadt über Bauhof und Stadtwerke zur Verfügung hat, im Einsatz“, so Soldner.
Freilich gibt es noch viel mehr, was die Feiernden nicht sehen – und im Idealfall auch gar nichts davon mitbekommen. Aufgrund der vergangenen Terroranschläge wie beispielsweise in Berlin 2016
muss für Veranstaltungen wie den Kuckucksmarkt ein ausgeklügeltes Sicherheitskonzept vorgelegt werden. Polizei, Ordnungsamt und von der Stadt extern angeheuerte Security-Unternehmen arbeiten hier Hand in Hand. Neben Kontrollgängen gibt es an den wichtigsten Ein- und Ausgängen auch stichprobenartige Taschenkontrollen. Gläser dürfen nicht auf das Gelände oder von dort weggebracht
werden. Beblümte Betonklötze verhindern unbefugte Einfahrten mit dem Auto. Diese können bei Bedarf elektrisch versetzt werden. Dass die Straßen und Rettungswege breit genug sind, hat die Feuerwehr mit einem Einsatzfahrzeug getestet.

Tobias Soldner (links) und Platzmeister Alexander Henk dürfen die erste (Test-)Fahrt auf dem Colossus genießen und freuen sich über Ausblick und Wetter.

Nachts brennt durchgängig an zwei zentralen Stellen eine Sicherheitsbeleuchtung. „Nicht nur die Gäste, auch die Schausteller sollen sich wohl und sicher fühlen“, betont Soldner. Und das sind nicht wenige. „Bei rund 100 Schaustellern hängen jeweils noch eine Menge Leute mit dran. Geschäft, Wohnwagen, teils Packwagen und Mannschaftswagen ... Da kommt ganz schön was zusammen“. 
Einen optimalen Überblick bietet das Colossus-Riesenrad. Für Soldner dreht es eine Testrunde – natürlich erst, nachdem Sicherheits- und Sauberkeitscheck durchgeführt waren. Von oben wird klar: Soldners Beispiel mit den Anhängern hinter jedem Schausteller kann absolut wörtlich genommen werden. Bei so vielen Dingen, die es im Überblick zu halten gilt, ist jede Hilfe recht. Für Soldner ist auch die unermüdliche Laura Leitner im Einsatz. Die FSJlerin, seit September 2021 bei der Stadt Eberbach, hat während der Ferienzeiten Kapazitäten frei und unterstützt, wo sie nur kann. Vor allem bildliche Dokumentation liegt ihr – Riesenräder weniger.
Dafür ist auch Leitner nun klarer, was so ein Kuckucksmarkt alles mit sich bringt: „Es ist spannend, zu sehen, was alles dahinter steckt. Bisher kannte ich den Markt ja nur als Gast.“ Nicht ohne Stolz kann sie ihn nun vielleicht noch etwas mehr genießen, denn in einer Sache sind sich Soldner und Leitner sofort einig: „Es war und ist anstrengend, aber macht insgesamt auch einfach richtig  Spaß!“

Dieser „Supersamstag“ wirkte nach

Beim Kuckucksmarkt herrscht ausgelassene Stimmung von früh bis spät—das merkt man teils noch am Morgen

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Montag, 29. August 2022. Von Moritz Bayer

Der Samstag zeigte sich von seiner besten Seite, bis spät in die Nacht wurde auf dem Kuckucksmarkt ausgelassen gefeiert. Der Besucherandrangverteilte sich über das Gelände, über allem thronte das Colossus-Riesenrad. Foto: Stefan Weindl

Sonntag, 11 Uhr: Ein gemütlicher Rundgang erscheint mir als Eberbacher Neuling angesichts von angenehmen 24 Grad optimal als Einstieg. Frühschoppen steht auf dem Programm, also geht es nach kurzer Stärkung mit Feuerwurst Richtung Mostzelt und Festzelt. Dort ist jeweils noch gar nicht allzu viel los, aber das hat Gründe, wie ich erfahre: Auf dem Eberbacher Kuckucksmarkt kann man gut, lange und ausgelassen feiern — soweit noch keine neue Erkenntnis. Aber am Samstag war selbst für partyerprobte  Eberbacher die Hölle im positiven Sinne los. Chefplaner Tobias Soldner bringt es auf den Punkt: „Die Hütte hat gebrannt.“ So sehr, dass der traditionelle sonntägliche Frühschoppen eben etwas länger als gewöhnlich braucht, um richtig in Schwung zu kommen. Letzten Endes funktioniert aber auch das, und für den ein oder anderen heißt es dann eben nach längerer Pause: Weiter geht’s!
Die Musik ist schon zu hören, deutlich bevor man ihn sieht: Unverdrossen steht Werner Schifferdecker am E-Piano und lässt Klassiker wie „Ich war noch niemals in New York“ durchs Mostzelt ertönen. Sitzplätze gibt es noch etwa die Hälfte, lange anstehen muss hier auch niemand. „Ein bisschen mehr Betrieb hätten wir uns bisher erhofft, aber der Frühschoppen läuft ordentlich“, erklärt Markus  Scheurich, Vizepräsident der veranstaltenden KG Kuckuck. Die Erklärung hat er auch direkt parat: „Gestern hat das Festzelt mit Barbed Wire schon einen Volltreffer gelandet, das hat die Leute einfach extrem angezogen.“

Der Frühschoppen brachte auch am Sonntag schnell Stimmung ins große Festzelt (Foto: Moritz Bayer), die Band stand zeitweise motivierend geschlossen auf den Beinen.

Dass es noch relativ ruhig ist, kommt andererseits auch manchen Besuchern zugute: „Wir wollen das gar nicht so laut, so grade ist total super“, erklärt Hilde Inning. Die Rentnerin kommt mit ihrem
Mann nicht selbst aus Eberbach, aber plant einen Besuch fast jedes Jahr mit ein, wenn es geht. Zwischen den Liedern spendet sie kräftig Applaus, Schifferdecker bedankt sich und nickt uns zu.
Das Publikum musste nach diesem Samstag vielleicht wirklich nur etwas länger ausschlafen, denn zwischen halb zwölf und zwölf füllen sich die Zelte schneller, als mein Radler sich leert. Die Trachtenkapelle Mückenloch heizt im großen Festzelt ein und kitzelt mit den Mitmachliedern „Rock mi“ die Leute endgültig wach. Meine neuen Sitznachbarn Patrick, Thomas und Jana sind hoch motiviert dabei—das macht durstig. Schön finde ich, genau wie die Drei, dass die Gläser hier keinen Pfand kosten. Dafür wird am Ein- und Ausgang des Kuckucksmarktes auf Gläser kontrolliert.

Für mehr Frischluftmusste man einen Platz im Biergarten (rechts, Foto: Stefan Weindl) erkämpfen, was Samstagabend alles andere als eine leichte Aufgabe war.

Um halb eins müsste man sich umschauen, um noch einen Sitzplatz zu ergattern, jedenfalls im Zelt. Draußen, im Biergarten kann man problemlos frische Luft schnappen und Kuckucksmarktfeeling von allen Seiten genießen. Denn dass die Partystimmung wieder nach oben geht, merkt man minütlich. Gesprächsfetzen wie „Das war krank gestern“, „Was ne Stimmung“, oder „Ich hab ne Fahne wie ein  Patriot“ lassen mir bildliches Kopfkino vorm Auge entstehen, dass die Nacht von Samstag auf Sonntag eine sehr kurze gewesen sein muss. Mittlerweile finde ich die Marktfülle zur Mittagszeit umso  respektabler. Im Biergarten haben sich auch Tobias Soldner, Platzmeister Alexander Henk und Soldners Stellvertreter Bernhard Walter zu einer Erfrischung zusammengefunden. Letzterer wird heute Abend seinen großen Auftritt bei „Lungo’s Karaokeparty“ haben. Gerüchten zufolge gibt es dort weitreichende Neuigkeiten zu verkünden ...

„Der Auftakt am Freitag war ein kleines bisschen verhalten, aber seitdem geht es richtig ab. Wir sind super zufrieden, so kann’s weitergehen“, zieht Soldner ein zwischenzeitliches Fazit nach der Kuckucksmarkt-Halbzeit. Und wie beim Frühschoppen scheint sich ja dann zu bewahrheiten: Kurze Pausen bedeuten eine Rückkehr mit umso größerem Elan. 

Schmecken lassen

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Montag, 29. August 2022. Von Jutta Biener-Drews

Foto: Stefan Weindl

Gegrilltes, Gebackenes, Gebratenes, Fisch, Fleisch, Maiskolben und natürlich Pommes: Der Kuckucksmarkt bietet alles, was Jahrmarktgästen das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Selbstverständlich kommen auch Schleckermäuler nicht zu kurz. Wobei die Standbetreiber gerne noch eine Schippe drauflegen würden. Ein Zuckerwatteverkäufer gab am Samstag an, nur ein Drittel
seines Vor-Corona-Absatzes in Eberbach zu erzielen.

„Die Leute freuen sich, dass wir wieder da sind“

Nach zwei Jahren Pause herrscht reger Betrieb auf dem Kuckucksmarkt – Einige Stände haben sich Stammkundschaft aufgebaut

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Diensttag, 30. August 2022. Von Moritz Bayer

Gute Stimmung für alle garantiert der Autoscooter. Foto: Stefan Weindl

Alt und Jung, Groß und Klein: Auf dem Kuckucksmarkt kommen Menschen aller Art zusammen, um zu essen, zu trinken, zu feiern oder einfach nur die Geselligkeit zu genießen. Dementsprechend groß ist auch die Vielfalt der angebotenen Stände und Fahrgeschäfte. Während Letztere sich an durchweg großem Andrang erfreuen, läuft das Geschäft für andere Händler bisweilen verhalten. Wir haben Stimmen vom Markt gesammelt. 
Beim Autoscooter herrscht morgens noch Ruhe, vereinzelte Fahrten ergeben dafür beispielsweise die Chance für Familien: „So fährt mein kleiner Sohn mit, bei Andrang wie abends meist wäre das noch zu viel Trubel für ihn“, freut sich ein Vater. Mittags bis abends wird es schnell voller, der Scooter ist traditioneller Treffpunkt für zahlreiche Jugendliche. Der Inhaber ist zufrieden: „Vom Betrieb her können wir uns nicht beschweren, das ist gut was los. Das haben wir aber auch erwartet und gehofft. Ein bisschen ist der Zulauf vielleicht wegen der zwei Jahre Pause gewachsen, aber der war ja auch davor schon groß.“

Reiner Lautenbach liebt Gewürze und den Kontakt mit Menschen. Mit ordentlich Fachwissen stellt er ein Körbchen für zufriedene Kunden zusammen. Foto: Moritz Bayer

Erfreut ist man auch bei Galle’s Pusher Palace. Der römische Legionär als Blickfang am Eingang sieht imposant aus, wäre aber gar nicht nötig: „Die Leute freuen sich, dass wir wieder da sind. Es ist unser viertes Jahr und wir haben – neben der Laufkundschaft – schon eine kleine Stammkundschaft hier gewonnen, das ist sehr schön!“ 
Zuckerwatte scheint dafür dieses Jahr nicht gutzugehen, die Verkäuferin spricht von einem Drittel früher verkaufter Mengen. Gewürze auf der anderen Seite haben Hochkonjunktur: Reiner Lautenbach hat, zusammen mit Frau Heidi, gut Lachen: „Die Leute wollen unsere Produkte und wissen, dass hier top Ware verkauft wird. Aber zusätzlich wurde der zweite Gewürzhändler auch krank, so haben wir
jetzt natürlich eine Art Monopolstellung. Wir arbeiten mit Kräuterbauern direkt zusammen, Corona hat uns zu mehr Flexibilität gezwungen. Das klappt aber sehr gut, da kann ich wirklich froh sein.“ Die
Auswahl ist zu groß, dass man Gefahr liefe, nichts Neues finden zu können. Eine Gemüsewürzmischung aus Knoblauch, Karotte, Sellerie und vielem mehr verfeinert in Zukunft auf die Beilagen der
Zeitungsredaktion.

Werner Schifferdecker verliert nicht den Blickfürs Publikum. Foto: Moritz Bayer

Blechschilder sind Sammlerstücke, man liebt sie, oder man kann mit ihnen wenig bis nichts anfangen. Über ein paar Liebhaber solcher Schilder würde sich die Firma Friedrich freuen. „Es ist derzeit etwas schwierig, aber nicht nur in Eberbach. Das ist ein generelles Problem. Dazu kommen weite Anfahrtswege, ich komme aus den Niederlanden“, gibt Inhaber Friedrich zu bedenken. Vielleicht
schlägt ihm auch die Auswahl des Onlinehandels ein Schnippchen, was schade wäre. Denn bei genauer Betrachtung ist nicht nur die Qualität hoch, sondern auch die Preise günstiger als bei vielen
Internethändlern oder Läden, die sie sonst veräußern.

Freudestrahlend spielt Werner Schifferdecker im  Mostzelt Fetenhits am EPiano.  Dass das große Festzelt zumindest Samstag die Feieradresse Nummer ein gewesen ist, stört ihn nicht. Immerhin hat der Routinier auch drei Auftritte solo zu absolvieren: Samstagabend, Sonntag früh und abends. Ruhigere Phasen stören daher nicht. Außerdem kann er so ein bisschen leichter nach den Gästen richten, was das Publikum zu schätzen weiß: „Der geht total aufs Publikum ein, das ist einfach gut gemacht“, freut sich Hilde Inning, die mit ihrem Mann in der ersten Reihe sitzt.

45 Kühe aus sechs Ställen zur Zuchtschau aufgetrieben

Traditionsgemäß am Kuckucksmarkt-Dienstag schlug in der Au die Stunde der Fleckviehrinder aus der Region

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 31. August 2022. Von Marcus Deschner

Auch vier wenige Wochen alte Kälbchen, die sich von Kindern gerne streicheln ließen, hatteSiegfried Heß aus Schönbrunn zur Fleckviehschau mitgebracht. Fotos: Marcus Deschner

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause fand gestern in der Au neben dem Kuckucksmarkt-Festgelände wieder eine Fleckviehrinder-Zuchtschau statt. Organisiert worden war die  Traditionsveranstaltung wieder von der Landwirtsfamilie Heß aus Schönbrunn gemeinsam mit der Rinder-Union Baden-Württemberg mit Sitz in Herbertingen sowie der Stadt Eberbach. Ein halbes
Dutzend Landwirte aus der Gegend trieb 45 Stück Rindvieh auf. 
Alles begann nach der Begrüßung der Bauern und der dieses Jahr sehr vielen Zuschauer recht gut. Bis im fünften Ring eine Kuh buchstäblich die Nerven verlor und sich von ihrem sehr erfahrenen Tierführer losreißen wollte ( siehe nebenstehenden Bericht). Daraufhin wurde die Fortsetzung der Schau nach kurzer Beratung zwischen den Verantwortlichen abgesagt. Wie Michael Schmidt von der
Rinderunion Baden-Württemberg, der mit seiner Kollegin Christina Rupp von Herbertingen nach Eberbach angereist war, erklärte, war vorgesehen, in sechs Ringen je sieben bis acht Tiere aufzutreiben.
Dabei bewerteten die Wertungsrichter deren körperliche Entwicklung, das Fundament, den Ernährungszustand und einiges mehr.

Bei der Siegerehrung zur Jungviehprämierung gab’s Urkunden und Preise für die Erstplatzierten von Siegfried und Melanie Heß (r.) sowie Michael Schmidt von der Rinderunion (3.v.r.).

„Es macht halt schon einen Unterschied, ob das Tier auf der Weide oder im Stall gehalten wird“, ergänzte Fachmann Siegfried Heß, der die Schau in Nachfolge seines schon vor einiger Zeit verstorbenen Vaters Kurt maßgeblich organisiert und dabei vor allem von Tochter Melanie tatkräftig unterstützt wird. Damit die „Stadtkinder“ einen näheren Bezug zu den Tieren kriegen, hatte er wieder drei Kühe mit jährlichen Milchleistungen von bis zu 6000 Kilogramm sowie vier Kälbchen mitgebracht. Harlan, Lisan und Harald, allesamt nur wenige Monate alt, durften auch ausgiebig gestreichelt werden. „Die anderen aufgetriebenen Kühe haben noch keinen Namen und geben auch noch keine Milch“, erläuterten Heß und Schmidt. Die seien nämlich alle erst zwischen neun und 30
Monate alt. Milch fließe erst, wenn die Kuh einmal „abgekalbt“ habe. Das sei in der Regel im Alter zwischen 24 und 30 Monaten.

Die Siegerehrung in gewohntem Stil musste heuer ausfallen. Den Erstplatzierten der vier durchgeführten Ringe wurden Preise und Urkunden in die Hände gedrückt. Siegreich waren dabei die Landwirte Arnold Heck aus Limbach-Wagenschwend, Siegfried Heß aus Schönbrunn und zwei Mal Freund-Peter Jungmann GbR aus Spechbach. Alle teilnehmenden Bauern bekamen auch ein „Auftriebsgeld“, da das Vorführen der Tiere mit erheblichem Aufwand verbunden ist. Ganz begeistert war Bürgermeister Peter Reichert: „Das war super organisiert, ein großes Dankeschön an die Landwirte“, sagte der Mann, der selbst aus einem solchen Haushalt stammt. Es sei heutzutage gar nicht einfach, Teilnehmer zu gewinnen, da viele Bauern zu Hause ihre Tiere gar nicht mehr anbinden würden. Er hofft wie Heß und Schmidt, dass die Schau auch kommendes Jahr stattfindet.

Tier reißt sich los und verletzt Kind

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 31. August 2022. Von Marcus Deschner

Für einen unschönen Zwischenfall sorgte beider Fleckviehrinderschau ein Tier, das plötzlichausbüxte. Foto: Marcus Deschner

Der fünfte von sechs vorgesehenen Ringen, bei denen die Landwirte die Rinder zur Begutachtung im Kreis führen, lief gerade. Da büxte eines der Tiere aus, wollte sich von seinem sehr erfahrenen  Führer losreißen und sprang über die Absperrung aus Seilen in Richtung Sportplatz. Der dort stehende Lautsprecher fiel krachend zu Boden, die fein säuberlich auf einem Biertisch aufgereihten
Pokale ebenfalls. Ganz offensichtlich wütend krachte das Rind gegen den Sportplatzzaun, warf seien Führer um, knickte einen Mast halb um und beschädigte den Kunststoffstoßfänger eines städtischen Dienstwagens. Da es dort nicht mehr weiterging, machte das Rind kehrt, rannte in Richtung Radweg und dort zwischen Zuschauern durch. Ein etwa zehnjähriger gehandycapter Junge wurde dabei in Mitleidenschaft gezogen, zwei in Campingstühlen sitzende Damen umgerissen. Anschließend gab sich das Rindvieh wieder ganz friedlich und ließ sich widerstandslos anbinden.

Groß war die Aufregung bei allen Anwesenden. Rasch waren Sanitäter des Roten Kreuzes zur Stelle. Auch eine Notärztin kam. Schließlich traf noch der Rettungshubschrauber„ Christoph5“ von der
BG-Unfallklinik Ludwigshafen ein. Der konnte jedoch unverrichteter Dinge wieder abfliegen. Dem recht ruhig gebliebenen Bub reichten die Sanitäter Stofftiere und brachten ihn zur Untersuchung
ins örtliche Krankenhaus.

Anmerkung: Bereits nach kurzer Zeit konnte der Junge das Krankenhaus wieder verlassen und besuchte am Abend nochmals das Fest.

Beim Abschied fließen ein paar Tränen

Bernhard „Lungo“ Walter macht die närrische Elf voll und verabschiedet sich emotional von „seiner“ Karaoke-Party im Mostzelt

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 31. August 2022. Von Peter Bayer

Bernhard "Lungo" Walter sagt Servus, Tschüss und Goodbye

Wenn nach 20 Minuten mehr als 300 Zeltbesucher nicht mehr auf den Bänken sitzen sondern über Stunden hinweg stehen – dann ist Karaoke. Von 19.11 Uhr bis nach Mitternacht bebte auch am Montag einmal mehr das Mostzelt der KG Kuckuck. Dass auf der Bühne dabei die Töne nicht immer richtig getroffen wurden, hätte wohl nur die Juroren von „Deutschland sucht den Superstar“ gestört. Denn schon nach den ersten Tönen wurden die Wagemutigen vorne aus gut 500 Kehlen im und vor dem Zelt lautstark unterstützt.

Seit der ersten Karaoke-Party ist Pascal Kerling mit Robbie Williams „Angels“ dabei.

Wohl kaum bei einer anderen Veranstaltung ist es möglich, dass auf Peter Wackels Ballermann-Hit „Scheiß drauf! Malle ist nur einmal im Jahr“ das Dankeschön für 40 Jahre Flippers folgt, ohne dass die Stimmung abfällt. Neben den offenbar unverzichtbaren nicht ganz jugendfreien Liedern wie zum Beispiel „Layla“, dem Sommerhit 2022, der auf manchen Volksfesten verboten wurde, wurden auch mehr mehrfach ABBA -Hits wie „Mamma Mia“ oder „Dancing Queen“ auf der Bühne angestimmt. Längst hielt es da keinen mehr sitzend auf der Bank, stehen und laut mitsingen war angesagt. 
Während Daniel Lorris Can sich fragen musste „Wo war ich die Nacht von Freitag auf Montag?“, machte Helene Fischer bei ihrem atemlosen Zug durch die Nacht auch Station im Mostzelt, wo beim „Herzbeben“ nicht nur durch ihre Venen der Bass floss, sondern dieser im Zelt auch Boden und Körper erbeben ließ. Wer dachte, mehr geht nicht, der wurde schnell positiv vom Gegenteil überzeugt. Mit „Angels“ von Robbie Williams war Pascal Kerling von Beginn an dabei – und durfte auch diesmal nicht fehlen.

Ohne Pause geht es von einem Lied zum nächsten, werden Lungo und seinem Sohn Miron die Zettel mit den Wünschen gereicht, genießen die nächsten Sängerinnen, Sänger oder Gruppen für ein paar Minuten ihren Auftritt im Rampenlicht. Und weil „er sich allein nicht traut“, tauscht Walter kurz die Rolle des Moderators mit der des Interpreten und gibt mit Jan Hammann „Tausend Mal berührt“ von der
Klaus Lage Band zum Besten. Deutsche Lieder sind an diesem Abend in, weiter geht’s mit „Hamma“ von Culcha Candela, auch die „Schwarze Natascha“ und die „Himmelblaue Augen“ kommen nach „Starships“ und der Queen-Hymne „We will rock you“ zum Zug. Vier Stunden sind zu dem Zeitpunkt schon vergangen und noch keine Spur von Müdigkeit ist zu erkennen.

Nicht nur auf der Bühne, auch auf den Bänken geben die Besucherinnen und Besucher alles und singen lautstark mit. Alle Fotos: Peter Bayer
Stimmgewaltig zeigen sich auch die „Flames“ vom Club Eulenspiegel.

Ganz im Gegenteil. Mit „Altes Fieber“, (das immer kommt, wenn wir zusammen sind) von den Toten Hosen bringen Yvonne und Katha, unterstützt von allen im Zelt, die Stimmung kurz vor Mitternacht noch einmal auf den Höhepunkt. Und dann wird Rada rada radadada mit „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen“ von Henry Valentino und Uschi von den jungen Karaoke-Sängern ein 45 Jahre alter Song ausgepackt, textsicher – dank Teleprompter? – vorgetragen. Dass auch Songs mit politischem Inhalt kein Tabu sind, beweisen Daniyal und Co. mit (Deine Gewalt ist nur ein stummer) „Schrei nach Liebe“ der Punkrock-Band Die Ärzte, die sich darin gegen Neonazis richten.
Doch auf dem Höhepunkt der Stimmung kurz nach Mitternacht, bemühte sich Bernhard Walter, der abgesehen von einer kleinen Pause, fast fünf durchgemacht hatte, um Ruhe. Denn alles hat ein
Ende – auch Lungo’s Karaoke-Party. Zumindest für den Namensgeber. „Ihm kommen langsam die Tränen“, stellte sein Sohn Miron fest, der mit ihm gemeinsam die Party managte. Nicht ohne Grund. „Ich sing jetzt mal ein Lied und geh’ dann raus“, kündigte Lungo nach zwölf Karaoke-Partys seinen Abschied von der Bühne des Mostzelts an. Mit dem ABBA Hit „Thank you for the music“ endete für Bernhard Walter, den meisten als „der Lungo“ bekannt, seine elfte Karaoke- Party – nur 2018 musste er wegen Krankheit passen. Doch für den Urmel-Fastnachter wurde es dadurch passend die
närrische Zahl elf. Lungo ging, begleitet vom Beifall der Festbesucher, doch mit „Hulapalu“ von Andreas Gabalier ging mit seinem Nachfolger DJ Miron G. die Party weiter.

Wie kam’s zur Karaoke-Party?

Der Zufall half kräftig mit

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 31. August 2022. Von Peter Bayer

Bernhard "Lungo" und Sohn Miron G. Walter

Erstmals im Jahr 2009 hieß es „Lungo’s Karaoke Party“. Nicht etwa weil er so ein begnadeter Sänger wäre. „Ich habe nur einmal selbst gesungen – in einem Anfall von Melancholie“, erinnert er sich. Wann genau das war, weiß er nicht mehr. Es war an einem 31. August, als der damalige Bürgermeister Bernhard Martin „Es war ein schöner Tag, der letzte im August“ aus Peter Maffays „Und es war Sommer“ anstimmte. Lungo ließ sich inspirieren und wechselte vom Moderatorenplatz auf die Bühne. Der Applaus war ihm sicher. „Aber eher aus Mitleid, weniger wegen meines Gesangstalents“, schätzt er. Die Zusammenarbeit zwischen den Kuckucken und dem Urmel Bernhard Walter war eher Zufällen geschuldet. „Ich hatte einen DJ-Job bei einer Hochzeit, die wollten damals unbedingt Karaoke“, erinnert sich Lungo. Auch bei der folgenden Hochzeit war dies der Fall. Markus Scheurich, der stellvertretende Vorsitzenden der Kuckucke, suchte gerade noch einen Programmpunkt für Montag- oder Dienstagabend im Mostzelt. Gesucht – gefunden: „Lass es uns probieren“, beschlossen beide. Die Zweifel, die beide kurz vor der Premiere überkamen, stellten sich als unbegründet heraus. Eine Erfolgsgeschichte hatte begonnen.

2023

2023

Den Kuckucksmarkt-Flyer 2023 (1,1 MB)können Sie hier herunterladen

Volksfest wieder mit Riesenrad und Fähre

Aber der große Markt an Händlern hat sich ausgedünnt – Schwierige Zeit für Festzeltbetreiber

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 19. Juli 2023. Von Peter Bayer 

Sie freuen sich auf den 86. Eberbacher Kuckucksmarkt: (v.l.) Christian Groll, Roland Brandt,Julia Scheurich, Peter Reichert, Tobias Soldner, Alfred Groll und Angela Mahmoud. Foto: by

Da darf man sich ja fast fühlen wie in alten Zeiten. Kommt nichts dazwischen, wird es beim 86. Kuckucksmarkt nicht nur wieder ein richtiges Riesenrad geben, wie schon im Vorjahr, sondern auch der Frischling wird  zwischen den Neckarufern fahren. „Es sieht gut aus“, erklärte Angela Mahmoud, Käuferin der Fähre. Auch ein großes Festzelt wird es geben – inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr

„Es ist vieles wie in den vergangenen Jahren“, sagt KTS-Leiter und Marktmeister Tobias Soldner bei der Programmvorstellung des großes Volksfestes in der Au, das am 25. August beginnt. Dies sei allein schon den Gegebenheiten geschuldet. Erfreulich sei, dass der Betreiber des Riesenrads nach der „Premiere“ im vergangenen Jahr auch für dieses Jahr zugesagt hat. Somit hat der Kuckucksmarkt wieder einen optischen Anziehungspunkt.

Nach einigen Jahren Pause wird auch die Fähre „Frischling“ wieder im Einsatz sein. „Es ist ein großes Abenteuer“, sagt Angela Mahmoud, die mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt in Verbindung steht. Ab 15 Uhr soll die Fähre am Eröffnungstag die Festbesucher in die Au bringen. Dafür hat Mahmoud eine Crew von fünf Schiffsführern mit Patent aus Gundelsheim, Lampertheim, Haßmersheim und Bammental. Eine Probefahrt sei
erfolgreich verlaufen, alles habe funktioniert. Ihr größtes Problem ist jedoch ein Liegeplatz für den Winter, den sie dringend sucht. Die Fahrpreise konnten, wie auch in anderen Bereichen, allerdings nicht gehalten werden. So kostet die Fahrt für Erwachsene zwei Euro, für Kinder und Schwerbehinderte ein Euro.

„Ohne die Fähre hätte etwas Wesentliches gefehlt“, betonte Soldner. Dass die Fähre fährt und an der DLRG-Station andockt, sei auch für die Händlermeile ein wichtiger Faktor. Denn der Weg vom Anlegeplatz zum
Festplatz führt an deren Ständen vorbei. Hier habe Corona deutliche Spuren hinterlassen, der große Markt sei ausgedünnt. 30 bis 40 Prozent weniger Bewerbungen seien eingegangen, vermissen würden die Festbesucher aber nichts. „Wir haben von einem Gewerk uns auf zwei, maximal drei Händler beschränkt“. sagt Soldner. So könne es sein, dass die Händlermeile eventuell Richtung Campingplatz nicht bis ans Ende
reiche. Vertreten seien viele bewährte und alteingesessene Händler.

An Fahrgeschäften gibt es neben dem Riesenrad „Colossus“ die Scooter World, den "Beach Polyp", die Kinder-Achterbahn „Silbermine“, den "Aqua Ball" und den Musikexpress „Starlight“. Soldner und Julia Scheurich (Stellvertretende Marktmeisterin), die den Kuckucksmarkt hauptsächlich bearbeitet hat, hoffen, dass es keine Absagen gibt. Denn die Schausteller würden zu kämpfen haben, um genug Arbeitskräfte zu bekommen.
Auch dies sei eine Auswirkung der Coronazeit, in der sich viele umorientieren mussten.

Das Riesenrad vom vergangenen Jahr wird wieder beim Kuckucksmarkt dabei sein. Foto: Stefan Weindl

Los geht es am Freitag, 25. August, um 15 Uhr mit dem Familiennachmittag, um 18 Uhr ist die offizielle Eröffnung im großen Festzelt mit dem Fassbieranstich und Gutscheinen für 1000 Freigetränke. Am
Sonntag um 11 Uhr ist Frühschoppen, am Montag der Tag der Betriebe, das Kinderfest in der Au für Kinder ab vier Jahre und die Karaoke-Party. Am Schlusstag gibt es im Sportgebiet ab 9.30 Uhr die Fleckviehrinderschau. Als Reaktion auf die Geschehnisse vom Vorjahr, als ein Rind ausbüxte, wurde ein Gittersystem angeschafft. Durch diesen Ring sollen die Rinder geführt werden. Weiter geht es am Dienstag mit dem Seniorennachmittag und – als krönendem Abschluss – dem Feuerwerk. Es wird wie im vergangenen Jahr ein „kaltes“ Feuerwerk, das heißt, die Teile glühen beim Absturz nicht.

Als einzige Vereine am Kuckucksmarkt vertreten sind wieder die DLRG und – aus Traditionsgründen – die KG Kuckuck mit dem Mostzelt.

Für Festzeltbetreiber sei es eine schwierige Zeit, betonte Bürgermeister Peter Reichert. „Wir sind froh, dass wir ein Festzelt und einen Festwirt haben“, freute sich dann auch Tobias Soldner. Dies sind zum einen bereits zum 15. Mal die Distelhäuser Brauerei, vertreten durch Roland Brandt. Der kündigte an, dass es auf dem Kuckucksmarkt ein süffiges Festbier geben wird, das nur auf sechs Märkten zum Ausschank kommen
wird und es auch nicht in Flaschen gibt. Die Festwirte sind auch in diesem Jahr Christian und Alfred Groll. Da die Kosten im Festplatzbereich immens gestiegen seien, wurde der Vertrag allerdings nur auf ein Jahr abgeschlossen. 

Noch steht Mickey Mouse kopf

Fahrgeschäfte rollen nach Eberbach – 100 Händler und Schausteller beim 86. Kuckucksmarkt

Eberbacher Zeitung / Rhein Neckar Zeitung vom Mittwoch, 16. August 2023. Von Carmen Oesterreich

Egal,in welcher Pose: Mickey Mouse strahlt immer! Foto: coe

Noch neunmal schlafen, dann ist wieder Kuckucksmarkt in Eberbach. Langsam rollen schon die ersten Lastwagen der insgesamt mehr als hundert Schausteller und Händler durch die Stadt. Auf den Parkplätzen des  Sport und Freizeitgeländes „In der Au“ wurde Mickey Mouse entdeckt: kopfstehend auf einem Lastwagenanhänger. Was der Trickfilmstar wohl alles auf dem Festplatz zu sehen bekommt?

Ihm wird es sicher gefallen, dass „das schönste Volksfest im Neckartal“ am Freitag, 25. August, mit einem Familiennachmittag beginnt. Von 15 bis 19 Uhr bieten dann viele Gewerbetreibende ihre Attraktionen zu günstigeren Preisen an.
Nach dem Fassbieranstich um 18 Uhr mit Bürgermeister Peter Reichert dürfen dann die Erwachsenen in allen drei Zelten feiern. Im großen Festzelt gibt’s die „Große Mallorca Party“, im Mostzelt sorgt „Stefan Schirmer“ für gute Laune und im Cha-Cha-Zelt gehts bei der „90er & 2000er Party“ ab. Bis zum „Brillant-Höhenfeuerwerk“ am Dienstag, 29. August, steppt der Bär in Eberbach! 

Noch wird gemunkelt, dass es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vom Büro für Kultur, Tourismus und Stadtinformation in Eberbach zurzeit ebenso gehen könnte wie Mickey Mouse. Denn sie tun vieles dafür, dass auch der 86. Kuckucksmarkt die Gäste von nah und fern begeistern wird. Schon seit Monaten bereiten sie, zusammen mit beteiligten Vereinen, Polizei und dem Deutschen Roten Kreuz, diesen 86. Eberbacher Kuckuckmarkt vor. Kaum waren 2022 die Stände abgebaut, wurde schon wieder geplant.
Und trotz aller Routine steigen in den letzten Tagen die Spannung und natürlich auch die Sorge: Ist ausreichend für das leibliche Wohl, für Musik, Spiel und Tanz gesorgt? Kann sich wieder das Riesenrad drehen? Da kann mancher schon mal kopfstehen, doch bei aller Sorgfalt und ein bisschen Adrenalin steigt auch die Gewissheit: Es kann! In Göbels 35 Meter hohem Riesenrad „Colossus“ kann man
das Remmidemmi in der Au dann aus einer wieder ganz anderen Perspektive betrachten. Und den weiten schönen Ausblick über Eberbach genießen.

Fleckviehschau muss abgesagt werden

Beliebter Programmpunkt dieses Jahr nicht zu realisieren

Zum einen seien gesundheitliche Probleme im familiären Umfeld einiger Landwirte ein Grund. Anderseits der zurzeit vermehrte Arbeitsaufwand bei der Versorgung des Vieh und der Beschaffung von Futtermittel. Dies ist überwiegend der langen Trockenperiode der vergangenen Wochen und Monaten geschuldet. 

Zuversichtlich sieht sich die Stadt Eberbach und die Familie Heß, dass dieser Besuchermagneten für Groß und Klein am Kuckucksmarktdienstag in 2024 wieder das Programm des großen Volksfestes im Neckartal komplettieren wird.

Schweren Herzens muss die Tierschau für 2023 abgesagt werden. Bauer Siegfried Heß aus Schönbrunn, der mit seiner Familie seit Jahrzehnten Mitorganisator und Vermittler zwischen den umliegenden Landwirten und der Stadt Eberbach ist, führt dazu mehrere Gründe auf.

17.08.2023 | Heute wurden die Standplätze eingemessen.

Die Vorbereitungen für den 86. Eberbacher Kuckucksmarkt (25., bis 29. August) laufen jetzt auf Hochtouren in der Au. Heute Vormittag sind Marktmeister Tobias Soldner sowie die stellvertretende Marktmeisterin Julia Scheurich und Bernhard Walter von der KTS (Kultur-Tourismus-Stadtinformation) gemeinsam mit Platzmeister Alex Henk dabei, die Plätze zu markieren. Übermorgen, am Samstag, 19. August, rücken dann die ersten Schausteller auf dem Festplatz an.

Der Frischling kommt zum Kuckucksmarkt nach Hause

Nach vier Jahren Pause feiert die Fähre ihr Comeback in Eberbach – Große Solidarität und Fleiß machen die Heimkehr möglich

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Freitag, 18.08.2023. Von Moritz Bayer. 

Der Frischling ist auf dem Weg nach Eberbach und wird am Kuckucksmarkt wieder voller Menschen sein. Foto: privat

Noch vor nicht allzu vielen Wochen schien es alles andere als sicher, doch nun ist es klar: Der Frischling kommt zurück! Die traditionelle Eberbacher Fähre nimmt, pünktlich zum Kuckucksmarkt, den Betrieb auf und bringt Menschen von der Eberbacher Altstadt zum großen Festgelände in die Au.

Der Erfolg trägt einen Namen: Angela Mahmoud hatte es sich in den Kopf gesetzt, den ausrangierten Frischling wieder auf Vordermann zu bringen. Dass es letztendlich geklappt hat, ist einer großen Gemeinschaft zu verdanken, an die sich die Kulturmanagerin richtet: „Es war wahnsinnig schön, zu sehen, wie hilfsbereit die Menschen waren. Ob privat, aus dem Gemeinderat, aus der Schifferszene - ich habe überall große  Unterstützung erfahren und bin zutiefst dankbar.“
Deshalb war Mahmoud auch klar, dass es zu schaffen ist, den Fährbetrieb zum Kuckucksmarkt auf die Beine zu stellen. „Einmal in Bewegung gebracht, hat man einfach gemerkt, was alles möglich ist. Je tiefer ich in die Materie eingetaucht bin, auf desto mehr Hilfe und Hilfsangebote bin ich gestoßen. Und auch die Stadtwerke haben mir hervorragend geholfen.“

Über die fünf tollen Tage vermutlich dennoch am wichtigsten sind die aktiven Mitarbeiter: Nach fleißigem Herumfragen, Klinkenputzen und Verbindungen abklappern hat Mahmoud eine stolze Crew von 15 Personen beisammen: Sechs Schiffsführer, die über ein zur Personenbeförderung berechtigendes Patent verfügen, sowie neun Decksleute. Die haben ein sogenanntes Schifferdienstbuch, was sie zur Mitarbeit und Hilfe der Schiffsführer berechtigt. Es müssen immer mindestens zwei der qualifizierten Personen mit an Bord sein, lautet die Vorschrift. Auch Mahmoud selbst absolvierte diese Fortbildung, die aus einer medizinischen Tauglichkeitsüberprüfung sowie einer umfangreichen Unterweisung besteht. Die groß klingende Anzahl an Helfern relativiert sich, wenn man bedenkt, dass Mahmoud die Fähre über fünf Tage lang beinahe rund um die Uhr in Betrieb hat: Freitags von 15 bis 2.15 Uhr, samstags 10.30 bis 2.15 Uhr, sonntags 10.30 bis 1.30 Uhr, montags 10.30 bis 1 Uhr und dienstags 10.30 bis 21.30 Uhr sowie von 22.30 bis 1 Uhr. Während des Feuerwerks findet dienstags aus Sicherheitsgründen kein Fährbetrieb statt.

Angela Mahmoud freut sich auf den Kuckucksmarkt. Foto: Michael Lerche/ privat

„Das wird auf jeden Fall eine Herausforderung für Schiff und Crew“, ist sich Mahmoud sicher und gibt sich gespannt, wie viel Andrang herrschen wird. „Wir fahren immer dann los, wenn genügend Menschen an Bord sind und aus der Au relativ zügig wieder zurück“, erläutert sie, dass zwischen Anstehen an der Schlange oder Warten, dass noch ein paar Leute mehr kommen, alles möglich wäre. Die Preise liegen bei zwei Euro pro Erwachsenem und einem Euro für Kinder, Jugendliche und Schwerbehinderte. Kinder unter sechs Jahren und Inhaber von Max-, Job- und Deutschlandticket fahren ohne Zuzahlung mit, müssen sich aber dennoch eine entsprechende kostenlose Karte am Schalter holen.

Auch für den Kartenstand hat Mahmoud fleißige Helfer gefunden: Befreundete Schüler aus Eberbach und der Umgebung halten die Stellung, bis Mahmoud und ihre Crew sie zeitweise abends ablösen kommen. Mal war es die familiär geprägte Nähe zur Schifffahrt, mal über Mundpropaganda und Freunde, dass sich genug Jugendliche gefunden haben. Ein schönes Zeichen, wie auch Mahmoud nicht genug betonen kann.

Damit er sich den wartenden Eberbachern und Gästen aus dem Umland in glänzender Form präsentieren kann, wurde der Frischling stundenlang von oben bis unten geschrubbt. Auch gab es die ein oder andere Sanierung, die Mahmoud bei der offiziellen Begrüßung des Frischlings am Montagabend erklären wird. Da legt die Fähre ein vorerst letztes Mal in Ruhe gegen 18.30 Uhr in Eberbach an, bevor am Kuckucksmarkt Mahmouds Motto greift: „Jetzt muss es einfach laufen.“ 

Der Cocktailstand steht schon bereit

Aufbau zum Kuckucksmarkt hat begonnen – Wertvolle Erfahrungen der älteren Schausteller nutzen

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 22.08.2023. Von Moritz Bayer. 

Jutta Seyfert und ihre Schwiegertochter Sabrina sind echte Eberbach-Profis: Seit drei Jahrzehnten kommt die Familie schon zum Eberbacher Kuckucksmarkt und versorgt die Besucher mit Cocktails und Getränken. Fotos: Moritz Bayer

Von Freitag bis Dienstag wird Eberbach zum Zentrum für Musik, Feierei und gute Laune. Bevor die tollen Tage aber beginnen können, muss der Kuckucksmarkt erst einmal aufgebaut werden. Bis das fertige Konstrukt und die bunte Meile in der Au steht, ist viel Aufwand, Planung und Zusammenarbeit nötig. Seit gestern dürfen die Schausteller anreisen und ihre Wagen auf das Gelände fahren. Einige haben den Montag schon fleißig genutzt.

Wie lange braucht man, um einen Cocktail- und Getränkewagen aufzubauen?„ Solange,wie man Zeit dafür hat“, lacht Jutta Seyfert vom gleichnamigen Stand. Seit drei Jahrzehnten sind die Seyferts auf dem Kuckucksmarkt und kommen immer wieder gern nach Eberbach. Die Schausteller-Familie befährt ganz Baden-Württemberg sowie die Pfalz. Dieses Jahr sind sie deshalb früher da, weil sie vergangenes Wochenende keine Veranstaltung hatten. Das vermeidet Stress.

Michael Herzog (Klingenfuß Mandelbrennerei)

Noch länger als 30 Jahre schon kommt die Mandelbrennerei Klingenfuß in die Stauferstadt. Den Aufbau macht diesmal Helfer Michael Herzog. Alleine nimmt das genaue Ausrichten viel Zeit in Anspruch, zu zweit wäre das laut ihm in grob vier Stunden getan. Das ist personell aber nicht immer möglich, die meisten der aus Heidelberg stammenden Crew haben andere reguläre Jobs. Daher sind sie lieber etwas früher mit dem Stand gekommen. Schnell aufgebaut ist - zumindest was das Äußere angeht, ein Schießstand. Die Brüder Marlon und Remo Roder schaffen das, mit der Unterstützung ihres Vaters, in ein bis zwei Stunden. „Das Ein und Auspacken sowie das Bestücken des Standes innen nimmt die meiste Zeit in Anspruch“, erklärt Remo die frühe Ankunft. Sie sind zum zweiten Mal beim Kuckucksmarkt und feierten 2022 Eberbach-Premiere. „Umso schöner, wieder hier zu sein“, ist die Vorfreude unschwer herauszuhören. Denn eine Platzgarantie gab es nicht, wie der Vater erklärt. Die Anfrage von der Stadt haben sie direkt positiv beantwortet, als diese im Frühjahr
kam.

André Massel junior und sein Sohn Remo (Beach Polyp)

Ungleich größeren Aufwand bringen die Fahrgeschäfte mit sich. Beim Pusher-Palace ist alles eng getaktet. So muss der Chef die Zeitung auch entschuldigend vertrösten: „Es tut mir leid, aber meine Frau wartet mit den Kindern schon beim Parkplatz“. Dennoch teilt er schnell mit, dass sie sich auf ihr fünftes Jahr sehr freuen. Nur der Aufbau sei eben einfach ein paar Tage lang Stress.
André Massel junior ist der Chef beim Beach Polyp. Mit der ganzen Familie plus einigen angeworbenen Helfern ackert der Schausteller aus dem Saarland, damit der Krake seine Arme pünktlich rotieren lassen kann. Da vergangenes Wochenende Pause war, wurden schon gestern Wohnwagen und Anhänger an deren Plätze gebracht. Dann geht es zum Fahrgeschäft - und das hat es in sich: 30 Tonnen Anhängerlast warten darauf, ausgeklappt, ausgerichtet und angeschlossen zu werden. Das nimmt vier Personen gut eineinhalb Tage lang in Anspruch und wäre ohne eigene Hydraulik auch dann nicht machbar.

Vom zweiten Anhänger folgen die Gondeln, dann muss Starkstrom mit 125 Ampere angeschlossen werden. Nur dann kann das Fahrgeschäft mit seinen insgesamt 50 Tonnen Gewicht sicher und zuverlässig bewegt werden und Kinder- wie Erwachsenenherzen zum Höherschlagen bringen. „Wir waren 2019 schon einmal in Eberbach und hatten es in guter Erinnerung. Nach der Pause und der Corona-Zwangsunterbrechung kann es jetzt richtig losgehen, der Kuckucksmarkt kann kommen“, lächelt Massel.

Kuckucksmarkt zu jeder Zeit

Die Werbung für das Eberbacher Volksfest im Stile der Jahrzehnte – Gezeichnet von Eberbachern

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Donnerstag, 24.08.2023. Von Rainer Hofmeyer. 

Das diesjährige Plakat zeigt Eber und Kuckuck im Badezuber.

Ein Markt, viel Werbung, viele unterschiedliche Plakate. Seit 1929 gibt es den Eberbacher Kuckucksmarkt, unterbrochen in den Kriegsjahren von 1939 bis einschließlich 1945. Die Plakatwerbung für das Volksfest hat im Laufe der Zeit mehrfach ihr Gesicht geändert. Inspiriert vom gerade aufgekommenen Bauhaus-Stil war 1930 der Eberbacher Kunstmaler Richard Hemberger, der ab dann bis zum Kriegsbeginn für das ausgesprochen schöne Plakat verantwortlich war. Wir kennen Hemberger aus seinen Sgraffito-Malereien am Hotel „Karpfen“ und beim Gasthaus „Krabbenstein“.

Hembergers Werbung zeigt klar die von Anfang an ins Auge gefasste Zielgruppe des Marktes: Die bäuerliche Nachbarschaft im Odenwald bis hinauf zum Katzenbuckel. Landwirtschaft und Viehzucht waren über alle Jahre wichtige Adressaten der Großveranstaltung. Neben einem Vergnügungspark ging es stets auch um Handel und Gewerbe. Hemberger zeigt den Markt vor der Neckarkulisse der Altstadt.
Während zum ersten Kuckucksmarkt nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 noch ein recht sachliches Plakat einlud, zeichnete der heimische Bauhaus-Schüler Heiner Knaub drei Jahre von 1947 bis 1949 für die Stadt als Veranstalter. Knaub verdiente sich in den ersten Nachkriegsjahren seinen Lebensunterhalt auch mit Werbung. Die jeweils durchgeführte Industrie- und Gewerbeschau zeigte vor allem Eberbacher Produkte. 1947 gab es statt der später wieder angesetzten Rinderzuchtschauen eine Pferdeschau.

Die Plakate für den Kuckucksmarkt im Wandel der Zeit: Links wirkt deutlich der Bauhaus-Stil, während der 40er-Jahre dominieren die EberbacherProdukte für Industrie- und Gewerbeschau. 1954 ruft der Kuckuck aus dem Pulverturm. Repros: rho

In den 1950er-Jahren kam die vierte Variante eines Plakates in Umlauf. Der Kuckuck ruft aus dem Pulverturm und blickt über das ganze Festgelände vor der Neckarfront. Dieses Motiv wurde mehrfach in Nuancen geändert. Vor allem, weil der Kuckucksmarkt 1958 wegen des Baus der Uferstraße B 37 in die Altstadt umgezogen ist. Selbst nach dem Umzug des Festes in die Au 1978 blieb es beim Motiv mit Pulverturm und  schreiendem Kuckuck. Wer die Plakate ab den 1950er-Jahren gezeichnet hat, ist nicht belegt. Harald Boch und Hermann Danquard entwarfen damals viele Werbeplakate in der Stadt.

Das neuste Motiv mit Eberbach und Kuckuck im Badezuber gibt es seit 1987. Dieser Entwurf stammt auch aus einer heimischen Werkstatt. Gezeichnet hat ihn der Eberbacher Diplom-Grafiker Roland Weich.

GRUSSWORT ZUM EBERBACHER KUCKUCKSMARKT 2023

Liebe Eberbacher Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Gäste,

Bürgermeister Peter Reichert

kaum zu glauben: Nun ist es schon wieder soweit, am letzten August-Wochenende feiern wir den 86. EBERBACHER KUCKUCKSMARKT mit über 100 Händlern und Schaustellern in unserer sehenswerten Stauferstadt.
 
Das wohl schönste Volksfest in der Umgebung erfreut sich großer Beliebtheit und zieht immer wieder tausende Besucher aus nah und fern nach Eberbach.

Unsere willkommenen Gäste erwartet eine Fülle von Vergnügungsmöglichkeiten für Jung und Alt, für Leib und Seele. Diese entnehmen Sie bitte der weitverstreut aufgelegten Kuckucksmarkt-Broschüre.
Das große Festzelt bietet kulinarische Köstlichkeiten und Bierspezialitäten aus der Region, das „Mostzelt“ der KG Kuckuck ist Treffpunkt für Jung und Junggebliebene - Essen, Trinken und beste Unterhaltung laden zum Verweilen ein, im Cha-Cha Zelt brennt abends die Luft, Kinderfahrgeschäfte freuen sich auf die kleinen Marktbesucher, rasante Fahrgeschäfte sind ein toller und nicht alltäglicher Spaß für alle, die sich trauen. Traditionelle Markthändler bieten ihre zum Teil außergewöhnlichen Waren an, zahlreiche Versorgungsstände locken mit Spezialitäten aus aller Herren Länder und nicht zuletzt erfreuen Spielgeschäfte wie Pfeilwerfen, Dosenwerfen, Enten-Angeln, Schießwagen uvm. die Besucherinnen und Besucher auf dem Marktgelände.  

Eine besonders schöne Tradition ist es, dass die Schausteller und Markthändler jedes Jahr zum Gelingen des Kinderfestes mit deutlich vergünstigten Angeboten einen entscheidenden Beitrag leisten. Auch beteiligen sie sich an den Kosten für das Feuerwerk. Sie verdienen den Dank aller kleinen und großen Besucher.
 
Die nötige Logistik zur Durchführung des Marktes ist beeindruckend – auf einer Fläche von ca. 22.000 qm werden u.a. 40 Stromkästen und 20 Standrohre dafür sorgen, dass die Grundversorgung für unsere Schausteller und für alle Besucherinnen und Besucher gesichert ist.

Wenn viele Menschen auf einmal kommen, dann wird es eng in der Neckarstadt. Deshalb ist es ratsam, sich nicht darauf zu verlassen, einen der Parkplätze beim Marktgelände zu ergattern, sondern lieber das Auto vorher abzustellen und öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Die städtischen Dienste bieten Bus-Sonderfahrten zum Festgelände in der Au an. Neben den Sonderfahrten der Busse fährt die Fähre über den Neckar. Wer also das große Parkplatzangebot im Kernstadtbereich diesseits des Neckars nutzen möchte (z.B. Tiefgarage Leopoldsplatz, B 37, Neckarlauer, Güterbahnhofstraße), kann sich übersetzen lassen und landet direkt auf dem Kuckucksmarktgelände. Aber auch zu Fuß ist der Weg nicht weit. 
 
Herzlicher Dank sei schließlich allen gesagt, die – jeder auf seine Weise - zum Gelingen des Marktes beitragen. Eröffnen Sie mit mir gemeinsam den 86. Eberbacher Kuckucksmarkt am Freitag, dem 25. August um 18 Uhr – die ersten 1.000 Besucher erhalten ein Freigetränk.
Auf nach Eberbach und allen Besucherinnen und Besuchern ein herzliches Willkommen!

Ihr
 
Peter Reichert, Bürgermeister

Weithinsichtbarer Koloss

Riesenrad ragt 35 Meter hoch

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Samstag, 26.08.2023. Von Moritz Bayer. 

Das Colossus überragt die anderen Ständedeutlich. Foto: Moritz Bayer

Von einem Wahrzeichen zu sprechen, wäre nach zwei Jahren etwas verfrüht. Dennoch ist das Riesenrad Colossus das erste, weit erkennbare Zeichen, wenn man sich auf dem Weg Richtung Kuckucksmarkt befindet.

35 Meter ragt es in die Höhe, von oben hat man einen schönen Ausblick auf den Kuckucksmarkt und die Altstadt auf der anderen Neckarseite. Zum Aufbau des 100 Tonnen schweren Fahrgeschäfts schufteten Chef Robert Weryho und vier Angestellte eineinhalb Tage lang. Auf ihrer Route, die von der Nähe Münchens über Stuttgart, Worms, Koblenz und Aachen führt, machen sie gerne in der Stauferstadt halt: „In Eberbach hat es uns letztes Jahr sehr gut gefallen, da sind wir gerne wieder dabei.“ Sollte das die nächsten Jahre so bleiben, spricht man vielleicht auch bald von einem weiteren Wahrzeichen.

Eine souveräne Eröffnung

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Samstag, 26.08.2023. Von Marcus Deschner.

Bürgermeister Peter Reichert hat mit nur eineinhalb Schlägen das erste Fass angestochen und somit den 86. Eberbacher Kuckucksmarkt souverän eröffnet. Das große Festzelt war nahezu bis auf letzten Platz gefüllt, was
sich auch ein halbes Dutzend Bürgermeisterkollegen aus der Umgebung nicht entgehen lassen wollten.

Nachdem der Fanfarenzug mit Trommelwirbel und kraftvollem Klang einmarschiert war, gab es auch noch ein schönes Geburtstagsständchen für Jana Benkwitz. Die Chefin des Fanfarenzuges feierte nämlich ihren Geburtstag. Reichert durfte neben den Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer (SPD) und Albrecht Schütte (CDU) auch Ehrenbürger und Vorgänger Horst Schlesinger begrüßen. Er sprach vom Kuckucksmarkt als „DAS Großereignis der Region“ und durfte sich angesichts zahlloser Vertreter aus Banken- wie Geschäftswelt bestätigt fühlen. Am wichtigsten sei das Fest aber für die Bürger - und die sangen nach Reicherts präzisem Fassanstich gemeinsam das Badnerlied in der Eberbacher Version. Diese, auf gedruckten Blättern verteilte Variante wurde von Rainer Hofmeyer gedichtet und stellt die Stauferstadt in den Mittelpunkt. Danach zeigte sich sofort Feierlaune allerorten. Da der Regen glücklicherweise vormittags aufgehört hatte, genossen die Gäste angenehme Temperaturen und verteilten sich auf die zahlreichen Fahrgeschäfte und Angebote des Marktes.

Zu später Stunde stehen die Besucher auf den Bänke

Mit der Kamera unterwegs auf dem Kuckucksmarkt – Eberbacher und ihre Gäste verstehen zu feiern

Das Wetter "hält", und je später der Abend, desto "heißer" wird es beim 86. Eberbacher Kuckucksmarkt. Fotos: Carolin Reinmuth (3), Marcus Deschner (1), Stefan Weindl (6)

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Montag, 28.08.2023. Von Carolin Reinmuth.

An diesem Wochenende stand alles im Zeichen des 86. Kuckucksmarktes. Schon am Freitagabend, aber noch mehr am Samstag entwickelte sich das Eberbacher Volksfest wieder zum Besuchermagnet in der Region. Am Abend drängten und schoben sich die Menschenmassen durch die Gassen, vorbei an den zahlreichen Marktständen, Fahrgeschäften, Getränkeständen und dem vielfältigen Gastroangebot.

An den jeweiligen Eingängen kontrollierte das Sicherheitspersonal Taschen, mitgebrachte Getränkedosen oder Flaschen mussten draußen bleiben. Das Wetter hielt, trotz der zum Teil schlechten Wetterprognosen, und die Parkplätze rund ums Festgelände waren mehr als ausgelastet. Zusätzlich zum allgemeinen Angebot boten die Zeltbetreiber wieder Livemusik. Im Mostzelt sorgte Werner Schifferdecker als Alleinunterhalter für Stimmungsmusik und brachte die Besucher zum Schunkeln und Mitsingen.

Im Autoscooter ....

Im unteren Teil des Marktes war Partystimmung angesagt. Im Festzelt heizte die Cover-Band „Snow“ den Besuchern ein. Die Bandbreite der Band ist groß: Ob aktuelle Dance Charts, Rock & Pop, Heavy Metal oder Schlager – innerhalb kürzester Zeit brachten die Musiker das Zelt zum Kochen. Die Stimmung war mehr als gut, es wurde getanzt, gesungen – und zu spätere Stunde hielt es keinen mehr auf seinem Platz. Die Besucher standen auf den Bänken, in den Gängen und vor dem Zelt. Es wurde ausgelassen mitgefeiert. Ähnlich zeigte sich die Stimmung im „Cha Cha“-Zelt. Der Samstagabend stand ganz unter dem Motto „Mallorca-Party Deluxe“. Hier brachten die DJ’s Tommy, Braunbär und Captain Carlos die Besucher zum Schwitzen. Auch hier wurde fleißig getanzt, gesungen und ordentlich gefeiert. Im Laufe des Abends war dann für die Besucher kaum noch ein Durchkommen möglich. Im Allgemeinen blieb es trotz der ausgelassenen Stimmung überall friedlich, die Kräfte der Polizei und auch die Sicherheitsleute zeigten Präsenz und schauten nach dem Rechten, so dass man sich sicher fühlen konnte.

.... oder in einem der drei Festzelte, überall ging es ....
.... rund ....
.... wild, schnell und hoch her!
Während es mit der Cover-Band "Snow" im Festzelt richtig abging ....
.... war es im Mostzelt bei Musiker Werner Schifferdecker ruhiger und somit unterhaltsamer.
Fett und deftig: das typische Volksfestessen.
Kann man Kindern Wünsche versagen?
Gedränge am Cha-Cha-Zelt bei Nacht.

Lichtmaschine sorgt für Schockmoment

Nach einem halben Tag Reparatur kann der Frischling seinen Dienst wieder aufnehmen

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 29.08.2023. Von Moritz Bayer.

Drei Tage Vollbetrieb wurden bewältigt, dann brauchte die Fähre eine kleine Verschnaufpause: Der Frischling fuhr gestern nicht wie geplant vormittags, sondern nahm seinen Dienst erst gegen 16 Uhr auf. Grund war ein Defekt an der Lichtmaschine sowie starke Rußentwicklung im Motor, wie Angela Mahmoud mitteilte. Schon am Sonntagabend fiel der Bordstrom aus, der Betrieb lief den restlichen Tag auf Stromsparmodus. Bei der Überprüfung kam dann die Hiobsbotschaft: Die Lichtmaschine war defekt. Gestern kamen also zwei Ingenieure in aller Früh, um den Motor zu begutachten und die Schäden zu beheben. Dabei wurde allerdings eine  starke Verrußung festgestellt, sodass sich Frischlings-Chefin Mahmoud zunächst entschied, den Betrieb vorübergehend ruhen zu lassen. So sollten schwerwiegende Motorschäden vermieden werden.

Mit einer wahren Teamleistung wurde dann der komplette Motor zerlegt, ein leckender Schlauch repariert, Dichtungen ersetzt und Öl nachgefüllt. Schlussendlich gelang es auch, die defekte Lichtmaschine wieder in Gang zu bringen. Nach einer abschließenden Prüfung konnte der Frischling seinen Dienst dann wie gewohnt wieder aufnehmen. Mahmoud war stolz auf ihre Mitstreiter: „Da die Batterien alle neu waren, hat uns das mit der Lichtmaschine natürlich kalt erwischt. Aber es ist super, wie schnell wir reagieren konnten, Riesenlob an mein Team!“ Es war ärgerlich, dass ausgerechnet zum Kuckucksmarkt so etwas passieren musste. Aber nun sind Mahmoud und ihr Team wieder guter Dinge: „Jetzt ist wieder alles klar und das sollte passen, auch über den Kuckucksmarkt hinaus“, gibt sich Mahmoud optimistisch. „Den Motor kennen wir jetzt in- und auswendig, alles, was bisher noch verborgen war, lag nun offen.“

Eberbacher Kuckucke

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 29.08.2023. Von Rainer Hofmeyer.

Ab1929 drehte Eberbach den Spieß um: Aus dem Jahrhunderte alten Schimpfwort „Kuckucksfresser“ wurde fast schon ein Ehrentitel. Der Kuckucksmarkt ab jenem Jahr sollte der Ersatz für den Verlust des badischen  Bezirksamtes 1924 sein. Der Antrag bei der badischen Regierung auf Genehmigung bezog sich auf ein 1394 in der Kurpfalz-Zeit verliehenes Marktrecht.

Der hinter dem Spottnamen stehende Streit zwischen dem Wimmersbacher Wirt Lenhard Schäfer und seinem Gast Martin am Endt aus Eberbach wegen des am Pfingstsonntag 1604 statt einer Taube servierten Kuckucks war seit der Eingemeindung des inzwischen Neckarwimmersbach genannten Stadtteiles im Jahr 1900 schon so gut wie vergessen. Die Eberbacher freuten sich so sehr über ihre Idee, aus dem Fluch „Kuckuck“ ein Markenzeichen gemacht zu haben, dass sie schon 1930 dem neuen Brunnen hinter dem Alten Badhaus einen schreienden Kuckuck aufsetzten (Foto: rho). Das ist der älteste Kuckucksbrunnen der Stadt.

Kuckucksmarkt verläuft friedlich

Polizei zieht Wochenend-Bilanz

Foto: Stadt Eberbach

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 29.08.2023.

Nach dem Festwochenende des 86. Eberbacher Kuckucksmarkts zog das Polizeipräsidium Mannheim eine erste Bilanz. Durch die eingesetzten Polizeibeamten, die dauerhaft auf dem Festgelände präsent waren, sei die
Veranstaltung überwiegend friedlich verlaufen.

Einige Straftaten blieben allerdings nicht aus. So machten von Freitag bis Sonntag drei Körperverletzungsdelikte und ebenfalls dreimal festgestellter unerlaubter Besitz von Betäubungsmitteln ein polizeiliches  Einschreiten erforderlich. Eine Person leistete Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, eine weitere Person muss mit den Konsequenzen einer Beleidigung rechnen. Zudem musste die Polizei zwei Mal  Sachbeschädigungen an Fahrzeugen feststellen, eine Verkehrsunfallflucht wurde geahndet. Mehreren Festbesuchern wurden aufgrund deren Verhaltens Platzverweise ausgesprochen. Aus polizeilicher Sicht konnte abschließend von einer überwiegend ausgelassenen und friedlichen Stimmung der Besucher gesprochen werden. Durch den Regen kam es bei der Ausfahrt eines Parkplatzes zu Problemen, weshalb der Bauhof Eberbach den stark aufgeweichten Boden durch das Ausbringen von Split wieder befahrbar machte und somit eine ungehinderte Ausfahrt ermöglichte. Aufgrund des begrenzten Parkraums in der Nähe des Festgeländes werden Besucher gebeten, auf die Park&Ride-Parkplätze in der Innenstadt auszuweichen. Ab hier besteht die Möglichkeit, mit Sonderbussen sowie – wenn sie fährt – der Fähre auf das Festgelände „In der Au“ zu gelangen.

Der Beach-Polyp mausert sich zum Klassiker

Der Andrang auf die Fahrgeschäfte kann sich sehen lassen – Abhängigkeit vom Wetter ist bei vielen Ständen dennoch spürbar

Wenn der Beach-Polyp seine Arme ausbreitet, geht es rund. Das Fahrgeschäft erfreut sich beim Kuckucksmarkt steigender Beliebtheit. Fotos: Moritz Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 29.08.2023. Von Moritz Bayer.

Auch wenn am heutigen Abschlusstag die Eberbacher wahrscheinlich nochmals zahlreich in die Au strömen werden, haben die Schausteller schon einen groben Überblick, wie erfolgreich ihr diesjähriges Geschäft beim Kuckucksmarkt war. Manchen setzte das bisherige Wetter stärker zu als anderen. So bezeichnet Cakmak’s Kebap das Geschäft als „eher mittelmäßig“. Der Regen treibe die Kunden teils etwas weg vom Gelände, nicht jeder, der nach Hause gegangen sei, käme nochmals wieder.

Ähnlich sieht es Manuela Bausch vom Eisclown: „Eiskaffee ist ein gutes Beispiel, das wollen die Leute bei Sonne genießen. Zuviel Regen vertreibt die Menschen, zu große Hitze hält sie aber auch im Schatten.  Gemessen am Wetter läuft es bisher aber okay für mich“. Ähnlich groß wie im vergangenen Jahr sei der Betrieb beim Autoscooter, am meisten sei abends los, wenn zahlreiche Jugendliche sich dort treffen und fahren
wollen. Zur gleichen Zeit wurde es auch immer voll vorm Langos-Stand gegenüber des Großen Festzeltes. Dort mussten die Hungrigen länger anstehen.

An Holzbrettern wird der Flammlachs gegart, die Leute können zusehen.

Sehr gut läuft es beim Starlight, wo Marco Beinhorn auch schon eine der Ursachen vermutet: „Dass wir mehr Betrieb als letztes Jahr hatten, liegt sicherlich auch daran, dass es kein allzu ähnliches Fahrgeschäft gibt. Das spielt uns in die Karten.“ Für das überdachte Karussell war das Wetter auch beständig genug. Klar gesteigert sogar haben sich sowohl Andrang als auch Umsatz beim Beach Polyp. André Massel freut sich über
die Beliebtheit: „Der Polyp ist eigentlich ein Jahrmarktsklassiker, aber wir waren bisher nur 2019 hier und das kannten viele vielleicht noch nicht so. Aber so kann es weitergehen, wenn das Wetter hält.“ Ein wenig enttäuscht ist Marvin Issel. Der Sonntag sei eigentlich mit Familien der umsatzstärkste Tag bei Issels Silbermine. Aber da machte der Regen einen Strich durch die Rechnung. Dafür könne aber niemand was, die restlichen Tage seien ausgeglichen und recht gut gelaufen. Noch keine Vergleichswerte kann der Flammlachs ziehen, der zum ersten Mal in Eberbach ist. Der Besitzer gibt an, den Umsatz bisher ordentlich zu finden,
gleichwohl habe er von Kollegen gehört, dass normal deutlich mehr los sei. 

Die Anziehungskraft ist ungebrochen

439 Mädchen und Jungen machen beim Kindernachmittag in der Au mit – Schausteller stiften zahlreiche Preise

Das Sackhüpfen ist immer wieder ein großer Spaß für die kleinen Mädchen und auch die etwas größeren Jungs. Fotos: Peter Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Dienstag, 29.08.2023. Von Peter Bayer.

„Wir warten nicht, wir starten jetzt“, eröffnete Bürgermeister Peter Reichert um 14.23 Uhr – sieben Minuten zu früh – kurz und knackig das Kinderfest am 86. Kuckucksmarkt. Auf das Startsignal hatten die Mädchen und Jungen in den langen Schlangen an den sechs Spielstationen nur gewartet und legten sofort los. Bis zum Ende gegen 16.30 Uhr sollten es 439 Kinder werden, die sich ihre Preise mal mehr, mal weniger anstrengend
verdienten.

Bewältigt werden mussten die schon gewohnten Stationen Eierlauf, Topfschlagen, Sackhüpfen, 50 Meter-Lauf, kleine Haspel und Rasenski mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad. Erstmals gab es in diesem Jahr die Empfehlung einer Teilnahme für Kinder ab vier Jahre. „Es war eine Anregung von Eltern“, sagten Julia Scheurich und Bernhard Walter von der Abteilung Kultur-Tourismus-Stadtinformation. Stationen wie das  Sackhüpfen oder das Rasen-Ski ist für die Kleinsten zu schwierig, was in der Vergangenheit zu Frusterlebnissen geführt hätte. Die Entscheidung über die Teilnahme liege aber letztlich bei den Eltern, so Scheurich.

Beim Rasen-Ski ist Koordination gefragt.

Dass vor allem die kurze Strecke mit den Rasen-Skiern eine koordinatorische Herausforderung ist, musste so manches Duo oder Trio erfahren erfahren, das sich erstmals auf die Bretter wagte. Die erfahrenen „Profis“ zeigten ihnen dann, wie es am besten geht: rauf auf die Ski und dann den Kommandos „links, rechts, links, rechts ...“ folgen. Und schon ist das Ziel – nach einer elegant gemeisterten Wende – unfallfrei ohne  Zusammenstoß erreicht. Wobei gleiche Größe oder Schrittlänge ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Wesentlich einfacher, da es nur geradeaus ging, war da schon der 50 Meter-Lauf – zumal nur das Ankommen
zählte.

Ein Klassiker, bekannt auch von Kindergeburtstagen, ist das Topfschlagen. Ein Tuch um die Augen gebunden, ein paar Mal im Kreis gedreht und schon geht es mit dem Kochlöffel in der Hand auf die Suche nach dem Topf. Einzige Hilfe sind dabei die Kommandos „warm“ oder „kalt“ das Aufsichtspersonals. Eine ruhige Hand war beim Eierlauf gefragt, damit das Ei nicht zu oft vom Kochlöffel fiel. Schnell absolviert war der kurze Rutsch über die kleine Haspel. Dafür war anschließend Ausdauer beim Anstehen für einen der Preise gefordert.

Bewegung kann Spaß machen, wie die Jungs zeigen.

Denn als Anreiz und zur Belohnung gab es an jeder Station Preise, welche die Schausteller gestiftet hatten. Und die ließen sich einmal mehr nicht lumpen. Schnell vergriffen waren die Gutscheine für eine Fahrt mit dem Riesenrad oder eines der anderen Fahrgeschäfte. Doch auch die Gaumenfreuden kamen nicht zu kurz. Das Angebot reichte von Erdnusstüten über Schaumwaffeln, Churros, Crêpes, Langos und alkoholfreien  Getränken bis hin zu Eistee oder Eis. Und wer lieber was Greifbares mitnehmen wollte, der schnappte sich ein Kuscheltier, Quartettkarten, kleine Puppen, Wasserpistolen oder Pfeil und Bogen. Dazu gab es noch von der Stadt, die mit 16 Mitarbeitern im Einsatz war, für jedes teilnehmende Kind ein alkoholfreies Getränk. Das wurde meist am Ende noch schnell getrunken, ehe es ein paar Meter weiter auf das Festgelände ging, wo die
Gutscheine gleich an den Ständen und Fahrgeschäften eingelöst wurden. Im Einsatz war auch eine Besatzung vom Roten Kreuz. Sie verlebte einen mehr als ruhigen Nachmittag. „Das Wetter und die Wespen haben mitgespielt“, war die kurze und einfache Begründung.

Nach elf Sekunden tanzen sie auf den Bänken

Ausgelassene Stimmung vom ersten Lied an – Bei der Karaoke-Party drängen sich fast 500 Gäste ins Mostzelt der KG Kuckuck

Ausgelassene Stimmung, soweit das Auge reicht: Lungos Karaoke-Party, dieses Jahr erstmals von Sohn und DJ Miron G. durchgeführt, lockt die Menschen in Scharen ins Mostzelt. Freie Plätze: Fehlanzeige. Fotos: Moritz Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Mittwoch, 30.08.2023. Von Moritz Bayer.

Die Plätze waren heiß begehrt: Schon Stunden vor Beginn von Lungos Karaoke-Party kamen die ersten Gäste ins Mostzelt, um sich die gut gelegenen Bänke und Tische zu ergattern. Deutlich kürzer war die  Zeitspanne, die zum Stimmungsaufbau nötig war: „Es hat beim ersten Karaoke-Song genau elf Sekunden gedauert, dann standen die ersten auf ihren Bänken“, lachte Markus Scheurich, der KG-Kuckuck-
Vizepräsident. Anlaufschwierigkeiten gab es keine.

Davor hatte Lungos Nachfolger DJ Miron G. bereits Musik ohne die beliebten Gesangseinlagen gespielt, aber das Gros der Gäste war natürlich zum (Mit)singen gekommen. Auch ohne den Namensgeber, der dem Event diesmal fernblieb, kam das Mostzelt an seine Kapazitätsgrenzen: Knapp 500 Feierwütige wollten sich den Karaokeabend nicht entgehen lassen.
Und sie wurden nicht enttäuscht: Neben Klassikern wie Gloria Gaynors „I Will Survive“ oder „Tequila“ von The Champs gab es auch Cyndi Laupers „Girls Just Wanna Have Fun“, „Country Roads“ von der Hermes House Band und viele weitere Stimmungslieder zu bewundern. Pascal Kerling mit „Angel“ von Robby Williams durfte natürlich nicht fehlen.

Das Publikum ging bei jedem Lied voll mit, so musste Miron des Öfteren die Lautstärke der Mikrofone nach oben regulieren, damit man die Sänger überhaupt verstand: Topstimmung von Anfang bis Ende. Zwischen den Auftritten der Karaoke-Teilnehmer spielte der DJ Lieder ein, denn es war für die nächsten Sänger nicht leicht, bis zur Bühne  durchzukommen. Die Gänge waren so voll, dass die Bänke und Tische – beim Blick von der Seite – nicht mehr auszumachen waren. 

Dass der Most nicht ausging, sprach für vorausschauende Planung der Kuckucke, denn die Glocke, die jeweils bei einem verkauften Fass klingelt, läutete zwischenzeitlich in so kurzen Abständen, dass es beinahe als eigenes Lied durchgegangen wäre.
„Dieser Abend ist natürlich immer ein absolutes Highlight“, zeigte sich Scheurich hochzufrieden. Das zeigte sich auch am Umsatz, der an den bisherigen Tagen etwas zu wünschen übrig gelassen hatte. „Der Montag  läuft traditionell sehr stark bei uns. Ähnlich wie im vergangenen Jahr hat es aber die vorherigen Abende nicht so gut ausgesehen.“ Große Gruppen kamen nicht in der gleichen Anzahl wie in früheren Jahren ins Mostzelt. „Da geht noch mehr, das ist klar“, so Scheurich.

Über die ein oder andere Änderung im Programm werde bei der KG daher nachgedacht. Das montägliche Aushängeschild soll dabei natürlich unangetastet bleiben. Könnte die Karaokeparty sprechen, würde sie sagen, oder eher singen: „I Will Survive“. Und das ist sehr gut so.

Schmissige Blasmusik der Senioren für die Senioren

Orchester aus Bad Friedrichshall unterhält am letzten Tag des Kuckucksmarkts die Besucher im großen Festzelt

Das Seniorenblasorchester Bad Friedrichshall unterhält die Besucher im großen Festzelt beim Seniorennachmittag. Foto: Peter Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Mittwoch, 30.08.2023. Von Peter Bayer.

Vom Kuckucksmarkt inzwischen nicht mehr wegzudenken ist das Seniorenorchester Bad Friedrichshall, das traditionell am letzten Tag im großen Festzelt die Besucher unterhält. „Heute spielt für Sie die Blasmusik“, kündigte Dirigent Willi Rittenhauer an und gab damit das Motto für ein paar kurzweilige Stunden am Seniorennachmittag vor.

Sei es nun „Ein Prost mit harmonischem Klange“ oder der „Glück Auf-Marsch“ – die Besucher honorierten die Darbietung der „Oldies“ mit Beifall. Das 1995 gegründete Orchester hat übrigens eine Verjüngungskur hinter sich, informierte Rittenhauer. Nachdem einige „Sechziger“ hinzugekommen sind, ist der Altersschnitt von 75 auf 73 Jahre gesunken.

Bunter Abschied vom 86. Kuckucksmarkt

Ein buntes Feuerwerk gab es am letzten Tag des Kuckucksmarktes. Foto: Peter Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Donnerstag, 31.08.2023. Von Peter Bayer.

Mit einem zehnminütigen Feuerwerk verabschiedete sich der 86. Eberbacher Kuckucksmarkt. Nicht nur vom Festgelände oder aus dem heimischen Fenster verfolgten die Eberbacher das bunte nächtliche Spektakel. Viele hatten sich auch auf dem Neckarlauer eingefunden, von wo aus sie einen tollen Blick hatten.

Sei es nun „Ein Prost mit harmonischem Klange“ oder der „Glück Auf-Marsch“ – die Besucher honorierten die Darbietung der „Oldies“ mit Beifall. Das 1995 gegründete Orchester hat übrigens eine Verjüngungskur hinter sich, informierte Rittenhauer. Nachdem einige „Sechziger“ hinzugekommen sind, ist der Altersschnitt von 75 auf 73 Jahre gesunken.

Noch in der Nacht beginnt der Abbau

Nach dem Ende des Kuckucksmarktes steht für die Schausteller schon das nächste Fest vor der Tür – Security abends gefordert

Fünf Tage lang genießen die Eberbacher und die Gäste aus der Region das Treiben auf dem 86. Kuckucksmarkt. Fotos: Peter Bayer

Rhein-Neckar-Zeitung / Eberbacher Zeitung vom Mittwoch, 31.08.2023. Von Peter Bayer.

Um 1 Uhr nachts endete der 86. Eberbacher Kuckucksmarkt, wurden die letzten Gäste nach Hause gebeten. Direkt danach begannen bereits die ersten Schausteller und Händler mit dem Abbau.„ Um2 Uhr stand das Riesenrad noch in voller Pracht, jetzt ist es weg“, stellt Marktmeister Tobias Soldner fest. Da ist es gerade einmal kurz vor 12 Uhr, die Gondeln sind schon alle im Fahrzeug verstaut, bereit zum Abtransport. „Die haben durchgeschafft“, sagt der Leiter des Ressorts Kultur-Tourismus-Stadtinformation (KTS), das für die Durchführung des großen Eberbacher Volksfestes zuständig ist. 

Der Abbau klappt reibungslos, das weiß auch Soldner. „Ab 1.10 Uhr halten wir uns zurück und lassen die machen, das sind die Profis.“ Sollten Fragen auftreten, ist er allerdings jederzeit erreichbar. So fragt einer der Betreiber des Autoscooters nach, ob er seinen großen Wagen noch bis Donnerstagabend oder Freitag stehen lassen kann. Das beantwortet auch die Frage, wann das Festgelände in der Au wieder frei sein wird. Andere haben es wesentlich eiliger, wie etwa der Festwirt.„Am Freitag muss das Zelt schon in Buchen beim Schützenmarkt stehen“, erklärt der KTS-Leiter, während rundum die Schausteller weiter mit dem Abbau
beschäftigt sind. Der muss – im Zusammenhang mit dem Aufbau am nächsten Ort – so effizient wie möglich gestaltet werden.

Am Tag danach ist der Abbau der großen Fahrgeschäfte in vollem Gange.

Fast unbemerkt sind derweil die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs und der Stadtwerke mit dem Rückbau der Bauzäune und Container beschäftigt. „Sie haben einen unglaublich guten Job gemacht“ findet Soldner lobende Worte. 
Mit dem Verlauf des Kuckucksmarktes zeigt sich Soldner zufrieden. Zum einen habe man mit dem Wetter Glück gehabt – nur für die Eisverkäufer war es vielleicht fünf Grad zu kühl. Denn „die Zufriedenheit der Händler orientiert sich natürlich am Umsatz“, weiß auch er. Da man zu viele gleiche Geschäfte vermeiden wollte, waren bei der Händlermeile 25 Meter frei. Und dennoch, so Soldner, sei das Angebot breiter aufgestellt gewesen als im Jahr zuvor. Natürlich hat es auch diesmal wieder kurzfristige Absagen gegeben, allerdings nicht bei den großen Fahrgeschäften. Die Absage eines Imbissstandes habe allerdings schon weh getan, räumt er ein.

Eine kritische Phase bei jedem Ende des Marktes war in der Vergangenheit immer die Zeit um 1 Uhr, wenn die letzten Gäste, zum Teil auch alkoholisiert, das Gelände verlassen, die ersten Händler schon mit ihren schweren Maschinen anrücken. „Es hat zwar nie Unfälle gegeben, aber Situationen, die wir so nicht wollten“, sagt Soldner. Alle wollen schnell weg, stehen unter Druck, während noch Gäste auf dem Platz sind. Deshalb
habe in diesem Jahr die Polizei das Marktteam – Julia Scheurich, Bernhard Walter, Alexander Henk und Soldner – bei der Verkehrsregelung unterstützt.
Im Einsatz waren auch täglich zehn bis zwölf Security-Mitarbeiter, die vor allem an den Eingängen kontrollierten. Denn das Hereinbringen von Getränken oder das Verlassen mit einem vollen Bierglas ist ein sensibles Thema. Security und Polizei seien abends durchgängig beschäftigt gewesen, mussten Präsenz zeigen, so Soldner. Sonst hätten manche Situationen leicht eskalieren können. Dennoch habe es zwei unschöne Vorfälle gegeben. So sei der Festwirt durch Gäste wegen einer zeitlichen Verzögerung massivst beleidigt worden. „Da sind wir noch am Aufarbeiten.“

Der zweite Fall habe ihn selbst betroffen, als er um 2.20 Uhr mit der Security zehn Minuten lang so beleidigt wurde, wie noch nie. „Man muss die Nerven behalten und lächeln“, sagt er.
Wohltuend verlaufen da schon die Abschiede der Schausteller. „Sie tun was für uns und dieses Gefühl geben wir ihnen, so dass sie sich willkommen fühlen.“ Offenbar so willkommen, dass einige sich bereits auf ein Wiedersehen im Jahr 2024 freuen.

Hochbetrieb an sechs Spielstationen in der Au

Im Rahmen des Eberbacher Kuckuckmarkts wurde am gestrigen Montagnachmittag in der Au das traditionelle Kinderfest gefeiert. Rund 450 Kinder nahmen an der Veranstaltung teil.

Fotos: Claudia Richter

www.eberbach-channel.de / Montag, 28.08.2023. 

Alljährlich lädt die Stadt Eberbach zum Kuckucksmarkt-Kinderfest auf das Gelände am Stadion in der Au ein. Auch gestern Nachmittag strömten die Mädchen und Jungen mit ihren Eltern, Großeltern und anderen Begleitpersonen auf das Sportgelände und hofften auf den offiziellen “Startschuss” von Bürgermeister Peter Reichert. Dieser, seit einiger Zeit selbst Großvater, sah wohl die vielen erwartungsvoll blickenden und teilweise ungeduldig wartenden Kinder und eröffnete das Kinderfest 2023 etwas früher als angekündigt.

Die kleinen Gäste zeigten sich dankbar und gaben an den sechs Spielstationen ihr Bestes. Ob Eierlauf, Topfschlagen, Sackhüpfen, 50m-Lauf, Rasen-Ski oder das Bewältigen der Haspel - die vom sportlichen Ehrgeiz motivierten Kinder gingen beherzt ans Werk. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die für diesen Nachmittag ihren Arbeitsplatz im Rathaus mit der Arbeit beim Kinderfest tauschten, unterstützten bei sportlichen Anlaufproblemen an den vom Bauhof aufgebauten Spielgeräten, feuerten die Teilnehmenden an und verteilten als Belohnung die von den Marktbeschickern gespendeten Geschenke und Gutschein-Bons, die gleich im Anschluss an das Kinderfest auf dem Kuckucksmarkt eingelöst werden durften.

Alle teilnehmende Kinder erhielten laut Julia Scheurich, Mitarbeiterin der städtischen Abteilung “Kultur, Tourismus, Stadtinformation” ein alkoholfreies Getränk, das Scheurich mit ihren Kolleginnen und Kollegen am Getränkestand vor dem Sportheim verteilte. Die Getränke wurden wie in jedem Jahr von der Stadtverwaltung gespendet.

Volksfest und Partymeile in der Au

Seit gestern herrscht in der Au wieder Volksfest-Stimmung: Der 86. Eberbacher Kuckucksmarkt ist eröffnet.

Fotos: HubertRichter

www.eberbach-channel.de / Samstag, 26.08.2023. 

Bürgermeister Peter Reichert geizte bei seiner Eröffnungsrede im großen Festzelt kurz nach 18 Uhr nicht mit Superlativen, bevor er “the one and only Kuckucksmarkt in Eberbach” für eröffnet erklärte. Mit einem perfekten Hammerschlag stach er das erste Bierfass an. Unter den Ehrengästen, die gemeinsam mit ihm den zahlreichen Besuchern im Zelt zuprosteten, waren Ehrenbürger Horst Schlesinger, die Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer (SPD) und Dr. Albrecht Schütte (CDU) sowie Bürgermeister aus Umlandgemeinden. Kurz nach 18.30 Uhr kündeten drei donnernde Böllerschüsse im Neckartal von der Eröffnung des Eberbacher Jahrmarkts. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Fanfarenzug der Stadt Eberbach, dessen Stabführerin Jana Benkwitz gestern Geburtstag hatte und für die das gesamte Festzelt ein schallendes Jubelständchen anstimmte.
Später kamen im großen Zelt die Partyfans auf ihre Kosten, als Mallorca-Stars wie Sabbotage und Marie Käfer die “Malle-Party” abfeierten. Gute Stimmung herrschte auch im Mostzelt der KG Kuckuck und im Cha-Cha-Zelt. In letzterem gibt es am heutigen Samstagabend wiederum eine Mallorca-Party, und im großen Zelt spielt die Cover-Band “Snow”.

Bis zum Ende des Kuckucksmarkts am Dienstagabend, 29. August, gegen 22 Uhr mit dem großen Feuerwerk, wird noch einiges geboten. Den Link zum Programm gibt es unten und den Flyer als PDF hier. Auf dem Festplatz sind Fahrgeschäfte einschließlich Riesenrad, Festzelte, Stände und Buden gut verteilt und laden zum Flanieren und Probieren ein.

Wegen der sehr begrenzten Parkmöglichkeiten in der Au sollte man den Kuckucksmarkt zu Fuß besuchen oder die angebotenen Busse (Fahrpläne als PDF hier) bzw. die Neckarfähre “Frischling” nutzen. Bei Problemen oder für Fragen ist das Marktbüro telefonisch unter (06271) 87337 zu erreichen. Die Polizei-Sonderwache im ESC-Sportheim kann unter (06271) 87295 oder 0152 57721044 angerufen werden.

Frischling musste erst repariert werden

Seit vergangenen Freitag, 25. August, wird in Eberbach der Kuckucksmarkt gefeiert. Den Festplatz kann man unter anderem mit der Fähre erreichen. Heute musste das Schiff allerdings eine ungeplante Pause einlegen.

Fotos: Claudia Richter

www.eberbach-channel.de / Montag, 28.08.2023. 

In Privatinitiative hat ein Team um Angela Mahmoud, Eigentümerin der Fähre “Frischling”, den Fährbetrieb seit Freitagabend angeboten. Viele Eberbacherinnen und Eberbacher, aber auch Gäste aus nah und fern freuten sich über diese Transfermöglichkeit zum Festgelände. Bis gestern Abend funktionierte alles reibungslos.

Am heutigen Montagmorgen setzte aber plötzlich ein technischer Defekt den "Frischling" außer Betrieb. Aus dem Team um die Schiffseignerin legte Stefan Rosewick gemeinsam mit zwei technisch begabten Helfern vom Morgen bis in den Nachmittag Hand an, um das Schiff wieder fit zu machen. Kinder, die mit ihren Begleitpersonen das um 14.30 Uhr beginnende Kinderfest in der Au per Schiff erreichen wollten, wurden enttäuscht. An den Anlegestellen hieß es “Fähre außer Betrieb".
Nach langem Schrauben und Montieren unter Deck kam am Nachmittag dann die erlösende Aussage, dass alle Schäden behoben seien, und tatsächlich konnten gegen 15.30 Uhr die ersten Fahrgäste wieder die Fahrt über den Neckar genießen.

Die Fähre “Frischling” fährt am heutigen Montag bis 1 Uhr und am morgigen Dienstag von 10.30 bis 21.30 Uhr und - nach dem Feuerwerk - 22.30 bis 1 Uhr.

Da die Parkmöglichkeiten in der Au begrenzt sind, sollte das Angebot der Fährüberfahrt oder der Sonderbusfahrten der Städtischen Dienste Eberbach in Anspruch genommen werden.

2024

2024

Den Kuckucksmarkt-Flyer 2024 (1,8 MB)können Sie hier herunterladen

Kuckucksmarkt mit Neuem und Bewährtem

Über 100 Schausteller und Händler werden erwartet – 1.000 Freigetränke zur Eröffnung am Freitag im großen Festzelt

Rhein-Neckar-Zeitung 2. August 2024 / Text und Fotos: Peter Beyer

Sie freuen sich auf den 87. Eberbacher Kuckucksmarkt: (v.l.) Roland Brandt, Christian Groll, Peter Reichert, Tobias Soldner, Julia Scheurich und Bernhard Walter.

Wenn nichts Unvorhergesehenes mehr dazwischenkommt, wird sich ab Freitag, 23. August, in der Au wieder das Riesenrad drehen. Dann ist für alle weithin sichtbar: Der 87. Kuckucksmarkt, das große Eberbacher Volksfest, hat begonnen. Marktmeister Tobias Soldner und das Team von KTS wollen mit einer guten Mischung aus Bewährtem und Neuem auch in diesem Jahr zahlreiche Besucher in die Stauferstadt locken. Die Werbetrommel dafür wird auch schon kräftig gerührt.

Am letzten August-Wochenende ist wieder einmal fünf Tage lang auf dem Festplatz in der Au Volksfeststimmung angesagt. Über 100 Schausteller und Händler werden vom 23. bis 28. August zu Gast in Eberbach sein, um den Besuchern kurzweilige Stunden zu bereiten oder das eine oder andere zu kaufen, was es nur auf Festen wie dem Kuckucksmarkt gibt. „Der Markt steht“, freute sich Marktmeister Tobias Soldner, Leiter des zuständigen Ressorts Kultur-Tourismus-Stadtinformation (KTS), beim Pressegespräch am Mittwoch. Lediglich ein bis drei Restplätze gäbe es noch bei den Händlern, doch das sei normal. Diese würden noch komplett gefüllt werden.

Los geht’s am Freitag mit einem Familiennachmittag. Von 15 bis 19 Uhr bieten viele Fahrgeschäfte günstigere Preise, gibt es Sonderaktionen bei Spielständen oder attraktive Schnäppchen bei manchen Händlern. Um 18 Uhr eröffnet Bürgermeister Peter Reichert im Festzelt mit dem traditionellen Fassbieranstich den Kuckucksmarkt. Für die ersten 1000 Besucher gibt es einen Gutschein für ein Freigetränk. Ab 19 Uhr steigt die „Große Mallorca Party“. Zeitgleich spielt im Mostzelt der KG Kuckuck die „Eberbacher Ol’ Star Band“. Im Cha-Cha-Zelt dreht DJ Tommy ab 20.30 Uhr die Zeit zurück mit der „90er und 2000er Party. Auch am Samstag ist in den Abendstunden für musikalische Unterhaltung in den drei Zelten gesorgt.

Zu einem kleinen Festakt lädt am Sonntag Dieter Müller, Ehrenpräsident der KG Kuckuck, ins Mostzelt ein. Er lässt um 10.31 Uhr „50 Jahre Mostzelt“ Revue passieren. Um 17 Uhr beginnt der „1. Mostzelt Darts-Cup“. Anmeldungen sind ab sofort unter mostzeltcup@gmail.com möglich.

Am Montag ist im Festzelt wieder ab 11 Uhr der „Tag der Betriebe“. Tische können gebucht werden unter Telefon (01 51) 15 21 73 32 oder (01 70) 38 16 819 sowie per E-Mail an info@events-odenwald.de. Im Mostzelt steigt ab 19 Uhr „Lungos Karaoke Party“, präsentiert von DJ Miron G. Am Dienstag unterhält das Seniorenblasorchester Bad Friedrichshall von 11.30 bis 16 Uhr beim Senioren-Nachmittag im Festzelt.

Besondere Aktionen, die nicht fehlen dürfen, finden am Montagnachmittag und Dienstagvormittag statt. Ab 14.30 Uhr findet im Stadion in der Au am Montag das Kinderfest für Kinder ab vier Jahre statt. Bei den verschiedenen Spiele-Stationen gibt es wieder Gutscheine oder gespendete Preise. Gegenüber dem Heilkräutergarten kommen am Dienstag ab 9.30 Uhr auch die Vierbeiner zu ihrem Recht. Die Landwirte aus der Umgebung treffen sich, um bei der Fleckviehrinderschau ihre Tiere bewerten und auszeichnen zu lassen. Ein „Herzstück des Marktes“, so Tobias Soldner. Um 22 Uhr kündet das Brillant-Höhenfeuerwerk das Ende des 87. Eberbacher Kuckucksmarktes an.

Vorher besteht an den insgesamt fünf Tagen aber noch reichlich Gelegenheit, sich ein Bild vom reichhaltigen und abwechslungsreichen Angebot der Schausteller und Händler zu überzeugen. Ob Fahrgeschäfte, Essensstände oder Händlermeile – für jeden Geschmack sollte etwas dabei sein. Wer gerne einen Blick von ober riskiert, der steigt ins 35 hohe Riesenrad „Colossos“, wer es etwas rasanter mag, dreht ein paar Runden mit dem „Beach Polyp“. Auch an die jüngeren Besucher ist gedacht. Erstmals dabei sind die Kinder Achterbahn „Mexicocity“ oder die Kinderschleife „Circus Circus“. Nicht fehlen darf natürlich der Autoscooter.

Geschick und Zielgenauigkeit können die Besucherinnen und Besucher an mehreren Spielgeschäften beweisen: Schießstand, Pfeile werfen, Enten angeln, Ringe werfen, Dosen werfen oder Bogenschießen.
Für das leibliche Wohl ist nicht nur in den drei Zelten sondern auch an zahlreichen Imbissständen gesorgt. Und wer nach Dingen des täglichen Bedarfs sucht, wird in der Händlermeile garantiert fündig.

Damit die auswärtigen Gäste auf das Auto verzichten können, ist eine Anreise mit der S-Bahn oder Odenwaldbahn möglich. Von der Innenstadt zum Festgelände am südlichen Neckarufer gibt es einen Bus- und Fährbetrieb. Am Freitag und Samstag sowie zum Feuerwerk am Dienstagabend wird auch ein Busverkehr zwischen dem Kleinen Odenwald und dem Kuckucksmarkt eingerichtet. Die Fahrpläne können unter www.eberbacher-kuckucksmarkt.de heruntergeladen werden, ausgedruckte Exemplare sind in der Tourist-Info sowie beim Bürgerbüro im Rathaus, den Stadtwerken und den Linienbussen erhältlich.

„Das Highlight ist der Markt als solches“

Sein 20. Kuckucksmarkt ist für Marktmeister Tobias Soldner sein letzter – Keine Nervosität, aber freudige Anspannung

Tobias Soldner überprüft die Standorte der einzelnen Schausteller auf dem großen Plan noch einmal ganz genau. Denn kleine Fehler können große Auswirkungen haben.

Rhein-Neckar-Zeitung 2. August 2024 / Text und Fotos: Peter Beyer

Zum 20. Mal bereitet Tobias Soldner den Eberbacher Kuckucksmarkt vor, der am 23. August beginnt und fünf Tage geht. Es wird sein letztes Mal als Marktmeister sein – Ende Oktober geht der Leiter des für den Markt zuständigen Ressorts KTS in Rente. Ob er angesichts der besonderen Umstände nervös ist? Auf diese Frage kommt von ihm ein ganz klares „Nein“. Er spürt lediglich eine freudige Angespanntheit mit Hoffnungen – dass das Wetter passt, nichts größeres Unvorhergesehenes geschieht. Gedanken darüber, dass es sein letzter Markt als verantwortlicher Marktmeister ist, hat er sich bislang „null gemacht“. „Das kommt vielleicht später irgendwann“, schätzt er. Jetzt ist erst einmal volle Konzentration für ihn und sein Team angesagt. 

Der Kuckucksmarkt ist das große Eberbacher Volksfest, das rund um das letzte Wochenende im August zahlreiche Besucherinnen und Besucher in das Stauferstädtchen am Neckar lockt. Mit „ein bisschen Vorbereitung“ ist es da nicht getan. So fanden die ersten Aktivitäten für den diesjährigen 87. Kuckucksmarkt bereits während des 86. Marktes statt. „Es ist ein Ganzjahresgeschäft“, betont Soldner. So sind die Ausschreibungen für 2025 bereits rausgegangen, die ersten Bewerbungen für das kommende Jahr auch schon eingetroffen. Denn am 1. November ist Anmeldeschluss.

In den 20 Jahren hat Soldner Einiges erlebt, Trends kommen und gehen gesehen. So gab es Helikopterflüge („Nicht mehr zeitgemäß“), Ballonglühen oder Live-Shows von SWR4 aus dem Festzelt, unter anderem mit Bata Ilic. Oder auch die Bierzeltolympiade. „Gerade wegen der Ferien- und Urlaubszeit wurde es immer schwieriger, genügend Mannschaften zu finden“, erinnert sich Soldner.

Doch auch der Markt an sich hat sich in den 20 Jahren verändert. So wurde im Jahr 2013 das „Eberbacher U“ zugemacht. „Das war wenig frequentiert, die Schausteller wollten da nicht hin“, sagt Soldner. Es gab damals einen großen Aufschrei, doch habe sich die Entscheidung absolut bewährt. Auch gab es mehrere Jahre ohne Riesenrad, wobei ein paar Mal auch ein technischer Defekt schuld war. Kurzfristig musste Ersatz beschafft werden, was eine riesige Herausforderung war. Ab dem Jubiläum 2015 sprang ein kleineres Nostalgie-Riesenrad ein. Erst seit ein paar Jahren dreht sich wieder das 35 Meter hohe Riesenrad auf dem Festgelände und signalisiert allen, dass wieder Kuckucksmarkt ist.

Massiven Widerstand gab es auch bei der Entscheidung für den Einsatz einer Security und der Nachtruhe. „Früher waren die Leute bis 5 Uhr in der Früh auf dem Platz, haben zum Teil randaliert, Schausteller und Anwohner um die Nachtruhe gebracht“, blickt der Marktmeister zurück. Das Ziel wurde jedenfalls erreicht: Die Besucher und die Leute, die dort arbeiten, sollen sich wohlfühlen. Denn die Schausteller und Händler will er nicht als Dienstleister gesehen wissen. „Sie sind unsere Gäste, die dafür sorgen, dass es Jahr für Jahr ein tolles Fest gibt.“

Ein großer Einschnitt war natürlich Corona, was 2020 und 2021 die Absage des Marktes zur Folge hatte. Als Ersatz organisierte das Team für einen Teil der Schausteller die „Eberbacher Herbstmeile“ in der Stadt. Auch als Dank für deren Treue, denn „der Kuckucksmarkt lebt vom großen Stamm seiner treuen Beschicker“, so Soldner.

Auch wenn der KTS-Leiter in seinem Büro viele fette Ordner mit Ablaufprotokollen und Checklisten stehen hat, gegen kurzfristige Ausfälle helfen sie nur bedingt. So zum Beispiel vor drei Jahren, als es am Montag, dem ersten Aufbautag, sechs oder sieben Absagen von Geschäften und Händlern gab. „So etwas hatte ich noch nie erlebt“, erinnert sich Soldner. „Wir saßen da bei 30 Grad und haben telefoniert.“ Hier kamen ihm und seinem Team die guten Kontakte zu den Marktbeschickern zugute, die ihnen auch wertvolle Tipps gaben, wer denn kurzfristig einspringen könne. Den „worst case“ erlebte er, als das größte Fahrgeschäft mitten auf dem Platz bei der Probefahrt „verreckte“. Hier galt Ruhe bewahren, tief Luft holen und unter Zeitdruck überlegt handeln. Das größte Geschäft musste raus, während alle Geschäfte herum schon aufgebaut waren. „Der Abbau und Abtransport erfolgte in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, zur Eröffnung am Freitag stand der Ersatz.“

Zwar ist Tobias Soldner „der, der den Hut auf hat“, doch ohne sein Team, federführend die stellvertretenden Marktmeister Bernhard Walter und Julia Scheurich sowie Platzmeister Alex Henk, würde es nicht so funktionieren, wird er nicht müde zu betonen. Auch die Mitarbeiter vom Bauhof und der Stadtwerke seien immer ansprechbar und machen einen „unfassbar guten Job“. Wichtig ist für ihn auch die Zusammenarbeit mit der Polizei und der Security.

Auch oder gerade weil der Kuckucksmarkt eine immer wiederkehrende Veranstaltung ist, sieht Soldner darin eine besondere Anforderung, darf sich keine Routine einschleichen. Es gilt, den Job immer wieder so gut zu machen, dass sich alle wohlfühlen. Eine gute Mischung aus Bewährtem und Neuem soll sicherstellen, dass auch der 87. Eberbacher Kuckucksmarkt ein Erfolg wird.

Wenn am Ende Gäste wie Schausteller und Händler sagen „schee wars“, dann kann auch Tobias Soldner mit einem guten Gefühl auf „seine“ 20 Jahre Kuckucksmarkt zurückblicken.

Hoch hinaus beim Kuckucksmarkt

Für Groß und Klein gibt es neue und bekannte Fahrgeschäfte

Rhein-Neckar-Zeitung 13. August 2024 / Text: alr

Es dauert nicht mehr lange, bis sich das Riesenrad wieder in Eberbach dreht. Denn vom 23. bis 27. August findet der Kuckucksmarkt auf dem Festgelände in der Au statt. Doch ein Volksfest wäre kein Fest ohne die vielen Fahrgeschäfte, auf denen sich die Besucherinnen und Besucher – egal ob jung oder alt – vergnügen können. Mit insgesamt acht Fahrgeschäften ist für jede Menge Unterhaltung, hier und da sogar Nervenkitzel, gesorgt.
Wie bereits in den Jahren zuvor, bildet das Riesenrad „Colossus“ von der Firma Göbel aus Worms das Herzstück des Marktgeländes. Durch die Gesamthöhe von 35 Metern erhalten alle, die schwindelfrei sind, einen fantastischen Blick über das Festgelände. Insgesamt 26 Gondeln bestücken das riesige Rad, das gegenüber vom großen Festzelt aufgestellt wird.
Auch die „Scooter World“ ist ein bereits bekanntes Geschäft auf dem Kuckucksmarkt und wird in der Presseankündigung als „der Treffpunkt für die Jugend“ betitelt. Doch nicht nur die Jugend kann sich auf der Fahrbahnfläche von fast 300 Quadratmetern austoben. Wer heiße Sounds und viel Action mag, ist beim Autoscooter der Familie Kauffmann aus Bopfingen dazu eingeladen, einzusteigen.
Der ebenfalls bereits bekannte Karussellklassiker „Beach Ployp“ wird auch in diesem Jahr nicht fehlen. Im Fahrgeschäft von André Massel aus Waldgassen sollen die Herzen der Karussell-Liebhaberinnen und -Liebhaber durch Licht-, Feuer- und Wassereffekte höher schlagen. Drehen bis einem schwindlig wird: Das ist Programm bei Nachtigalls „Raupenbahn“. Die Berg- und Talbahn von Enrico Nachtigall aus Torgau ziert zum ersten Mal den Eberbacher Kuckucksmarkt. Das Spezielle an diesem Fahrgeschäft ist, dass sich das Verdeck beim auf und ab fahren der Bahn verschließt.
Für die jüngeren, kleinen Besucherinnen und Besucher ist natürlich auch gesorgt. In der „Kinderwelt“ von Wilhelm Henn aus Kaiserslautern werden in kleinen Staplern, Kranwagen, Feuerwehrautos und Hubschraubern die Runden gedreht. Für Kinder ein riesiger Spaß, für die Eltern ein guter Moment, nostalgisch zu werden. Rund herum und hoch hinaus geht es beim Babyflug „Kindertraum“, und das auch nicht zum ersten Mal. Bei André Roder aus Karlsruhe können die Kinder in Flugzeugen, Drachen und Helikoptern in die Höhe steigen und auf die Köpfe der Eltern blicken.
Von Mexicocity nach Eberbach: Auch für die Kleineren gibt es eine Achterbahn, die über Berge und durch Täler fährt. „Mexicocity“ führt sogar durch einen Tunnel im Gefälle. Die Bahn von Franziska Meeß-Gusik aus Herne steht beim 87. Kuckucksmarkt zum ersten Mal in Eberbach. Die letzte Neuheit der Fahrgeschäfte ist die Kinderschleife „Circus Circus“ von Samy Zimmermann aus Stuttgart. In lustigen und farbenfrohen Gefährten geht es in Dauerschleife auf und ab.

Fleckvieh zum Anstecken

Achte Auflage der Pin-Sammelaktion

Eine Kuh ziert den Kuckucksmarkt-Pin – in Anlehnung an die Fleckviehschau. Foto: StVe

Rhein-Neckar-Zeitung 16. August 2024 / Text: alr

Acht von zehn: die Sammelaktion der Pins zum Eberbacher Kuckucksmarkt geht in eine neue Runde. Dieses Jahr mit einer Kuh als Motiv, in Anlehnung an die Fleckviehrinderschau, die am Dienstag, 27. August, ab 9.30 Uhr im Sportgebiet „In der Au“ stattfindet. Damit gibt es auch zum 87. Kuckucksmarkt ein kleines Andenken, in limitierter Stückzahl. 
„Insgesamt gibt es wieder 250 Stück“, klärt Bernhard Walter vom Kulturamt der Stadt auf. „Die Pins werden in der Stadtverwaltung entworfen“, sagt Marktleiter Tobias Soldner, der dieses Jahr seinen letzten Kuckucksmarkt durchführt. Zwei Euro kostet das gute Stück, das im Marktbüro auf dem Festplatz, bei einigen Beschickern und Ausschankbetrieben auf dem Gelände oder schon vorab in der Tourist-Info im Rathaus erworben werden kann. Der Pin dient aber nicht nur als Kennzeichnung der waschechten Kuckucksmarkt-Fans oder als Souvenir, sondern kann auch gesammelt werden.
Wer über die Jahre alle Pins gekauft hat, den erwartet eine Überraschung, oder eben „kleine Anerkennung“, wie Soldner es nennt. Fleißige Sammlerinnen und Sammler müssen sich aber noch ein bisschen gedulden, da in diesem Jahr erst die achte Auflage des kleinen Ansteckers verkauft wird. Damit ist noch etwas Geduld gefordert – mindestens noch zwei Kuckucksmärkte lang.

„Jeder Dienst bei dem nichts passiert, ist ein guter Dienst“

Deutsches Rotes Kreuz ist am Kuckucksmarkt für die medizinische Erstversorgung zuständig – Schwierigkeit alle Schichten zu besetzten

Rhein-Neckar-Zeitung 17. August 2024 / Text: Alissa de Robillard

Das deutsche Rote Kreuz hat eine Sanitätsstation auf dem Marktgelände um kleiner Verletzungen direkt zu behandeln. Fotos: privat

Der Kuckucksmarkt, der vom 23. bis 27. August stattfindet, ist nicht nur für die Stadt, die Besucherinnen und Besucher oder die Schaustellerinnen und Schausteller ein großes Wochenende, sondern auch für den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuz (DRK). Vorfreude und zu meisternde Herausforderungen nehmen gleichermaßen viel Platz ein.
Marion Vesper und ihr Team ist an allen fünf Tagen für die Erstversorgung bei kleineren und größeren Verletzungen zuständig, dafür gibt es eine Sanitätsstation am Eingang des Festgeländes. Seit 2009 teilt sich Vesper die Position der Bereitschaftsleitung mit dem Kollegen Nikola Ivacevic – und zwar ehrenamtlich. 
Doch auch ihre Erfahrung aus über 30 Jahren Eberbacher Volksfest helfen ihr und ihrem Team nicht immer. „Es wird immer schwerer die Schichten zu besetzten“, zeigt sich Vesper besorgt. Das DRK ist auf dem Kuckucksmarkt jeweils von 11 bis 2Uhranwesend. „Die Tage sind in drei bis vier Schichten mit jeweils sechs Personen eingeteilt“, erklärt die Leiterin. „Das können wir mit Personal aus Eberbach gar nicht mehr abdecken.“ Inzwischen habe der Ortsverein auch Hilfe von den Kreisverbänden Rhein-Neckar und Mosbach angefordert, um die medizinische Versorgung am Kuckucksmarkt zu gewährleisten. „Wenn alles klappt, dann bekommen wir auch diese Jahr wieder einen Krankenwagen aus Heidelberg, um ’kleinere Sachen’ damit abzufangen und den Rettungsdienst nicht zu belasten“, so Vesper. Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren zeige, dass mit vier bis sieben Fahrten ins Krankenhaus gerechnet werden könne. „Wenn wir die Fahrten übernehmen, kann sich der Rettungsdienst auf alle anderen Einsätze in Eberbach konzentrieren.“

Am Losstand des DRK auf dem Festgeländegibt es viele schöne Preise zu gewinnen – So zum Beispiel diese kuscheligen Teddybären.

Schon Wochen vor dem Kuckucksmarkt beginnen für den Ortsverein die Vorbereitungen. „Das ganze Material wird geprüft und bestellt, der Wagen und die Rucksäcke werden aufgefüllt“, sagt Vesper. Aufgebaut wird die Station mit Hilfe des Technischen Hilfswerk, das die Station auf das Gelände bringt. Danach heißt es warten und hoffen, dass es ruhig bleibt. „Jeder Dienst bei dem nichts passiert, ist ein guter Dienst“, ist Vespers Devise. Besonders häufig, gerade wenn es sehr heiß ist, werden in der Station Kreislaufprobleme, Insektenstiche oder kleinere Schnitte behandelt. „Zu kleine Verletzungen gibt es nicht. Wir sind hier um zu helfen“, sagt Vesper. Ihre Empfehlungen für die kommenden vier Markttage: „Gerade diejenigen, die früh kommen und spät wieder gehen sollen genügend essen, regelmäßig Schatten aufsuchen und natürlich genügend trinken. Im besten Fall kein oder wenig Alkohol“, fügt sie hinzu. „Gerade fürs Kinderfest am Montag ist Kopfbedeckung und Sonnencreme sehr wichtig, da es auf dem Gelände keinen Schatten gibt.“ Und auch wer bis spät in die Nacht in einem der Zelte feiert, solle ab und an mal raus an die frische Luft, denn die Hitze staut sich in den Zelten.
Neben der medizinischen Versorgung betreut das DRK außerdem einen Losstand, an dem es schöne Preise zu gewinnen gibt. „Die Losaktion ist inzwischen Tradition. Sie ist im Grunde aus Langeweile zustande gekommen“, sagt Vesper. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien auf die Idee gekommen, so die einsatzfreie Zeit sinnvoll zu nutzten und „irgendwie müssen wir uns ja finanzieren“.
Nachdem das DRK das Marktwochenende überstanden hat, wird erst einmal wieder alles geprüft, ausgeräumt und aufgefüllt. „Danach haben wir uns alle eine kleine Pause verdient“, sagt Vesper. „Daher werden wir dann zwei Wochen keinen Bereitschaftsdienst übernehmen.“ Nach der kurzen Verschnaufpause wird es im Ortsverein wieder normal mit der ehrenamtlichen Arbeit weiter gehen und es wird jetzt schon nach den Preisen für den Losstand im kommenden Jahr Ausschau gehalten.

„Es ist das Fest der Feste“

Auf dem 87. Kuckucksmarkt gibt es internationale Leckereien, „Odenwälder Gold“ und Festbier sowie jede Menge Spaß

Rhein-Neckar-Zeitung 19. August 2024 / Text: Alissa de Robillard

Auch beim 87. Kuckucksmarkt, der vom 23. bis 27. August stattfindet, ist Horst Kräher mit „Kräher’s Vesper Stüb’l“ wieder auf dem Festgelände mit allerlei Leckereien vertreten. Fotos: Stefan Weindl

Viele Menschen, laute Musik, nervenaufreibende Fahrgeschäfte und viel Rummel. Das macht durstig und hungrig. Doch darüber müssen sich die Besucherinnen und Besucher des 87. Kuckucksmarkts keine Sorgen machen. Vom 23. bis 27. August wird auf dem Festgelände in der Au allerlei an Leckereien geboten. Süß, deftig, oder einfach nur flüssig, auf dem Kuckucksmarkt ist für alle etwas dabei.
„Es ist das Fest der Feste“, sagt Marktleiter Tobias Soldner. Ihm und seinem Team ist es auch dieses Jahr wieder gelungen, einen Markt mit vielfältigen Angeboten auf die Beine zu stellen. „Wir sind inzwischen eine richtige Kuckucksmarkt-Familie“, sagt Soldner. „Bestehend aus vielen bewährten Beschickern.“ Über 100 Schausteller und Händler werden auf dem diesjährigen Volksfest erwartet. Dabei können sich die Besucherinnen und Besucher in drei Zelten, bei sechs Getränkeständen, elf Imbissen sowie einem Eisstand und zwölf Geschäften mit Süßwaren ausgiebig verpflegen. Hamburger, Kebap, Langos oder italienische Spezialitäten – Internationales Essen gibt es auf dem Kuckucksmarkt genug. Doch auch süße Gelüste werden gestillt. Mit Churros, Crêpes, Waffeln und der Fruchtoase, um nur einige zu nennen, wird Allerlei angeboten.
Das große Festzelt, das zwischen der „Scooter World“ und dem Riesenrad zu finden ist, bietet viel Platz, sich zu kurz zu setzten und zu stärken. Bereits zum 16. Mal liefert die Distelhäuser Brauerei das Festbier und alle anderen Getränke. Die Bewirtung im Zelt übernimmt, auch schon zum wiederholten Mal, die Festfamilie Groll aus Michelstadt. Für eine Tischreservierung können sich Interessierte per Telefon unter (01 51) 15 21 73 32 oder (01 70) 38 16 819 sowie per EMail unter info@events-odenwald.de bei der Festfamilie melden. Neben einem vielseitigen musikalischen Angebot im Zelt, das von Mallorcaparty über Schlager- und 90er-Abend reicht, findet dort außer dem am Montag der „Tag der Eberbacher Betriebe“ und am Dienstag der Seniorennachmittag statt.

Wie schon im vergangenen Jahr gibt es bei Lisa Roth im „Star Cafe“ leckere Crêpes.

Für das Angebot im Mostzelt sorgt seit bereits 50 Jahren die Karnevalsgesellschaft Kuckuck. Neben dem „Odenwälder Gold“, dem Hand- und Kochkäse können sich die Besucherinnen und Besucher auf die berühmte Erbsensuppe freuen, die auch in diesem Jahr nicht fehlen darf. Auch der bewährte Programmpunkt „Lungo’s Karaoke Party“ findet wie gewohnt am Montag um19 Uhr bei den Kuckucken statt. Zum ersten Mal wird es im Mostzelt am Sonntag ein Darts Turnier für Jedermann und Jederfrau geben.
Im Cha Cha Zelt gibt es zwar nichts zu Essen, dafür aber „heiße Musik und coole Getränke“, wie es auf der Website des Kuckucksmarkts heißt. Unter der Leitung von Dominic Reschling wird das Zelt zwischen dem Riesenrad und dem „Beach Polyp“ zur Partyadresse bis spät in die Nacht.
Wer sich nach dem Essen ein wenig austoben möchte, kann dies an einem der neun Spielgeschäfte tun. Egal ob beim Ringe werfen, Enten angeln, Dosenpyramiden zum Fall bringen oder beim Pfeil- oder Bogenschießen, für ausreichend Spaß auf dem Festgelände ist allemal gesorgt. Mit etwas Glück, gibt es am Losstand des Deutschen Roten Kreuz (DRK), das zusätzlich den Sanitätsdienst auf dem Kuckucksmarkt übernimmt, tolle Preise zu gewinnen. Der Stand ist direkt am Eingang, gegenüber dem Marktbüro zu finden.
Es bietet sich außerdem an, über den Markt zu schlendern und sich das Angebot der rund 50 Händlerinnen und Händler anzuschauen. Direkt am Tag der Eröffnung, 23. August, findet von 15 bis 19 Uhr der Familiennachmittag statt. Dabei gibt es bei vielen Schaustellerinnen und Schaustellern vergünstigte Angebote.
Laut, bunt und schön: Wie schon in den vergangenen Jahren wird auch dieser Kuckucksmarkt mit einem Knall beendet. Am Dienstag, 27. August, erleuchtet gegen 22 Uhr der Himmel über Eberbach mit dem Brillant-Feuerwerk. Damit soll der 87. Kuckucksmarkt gebührend mit „Ohs“ und „Ahs“ verabschiedet werden.

Fünf Jahrzehnte gute Laune

Die KG Kuckuck feiert dieses Jahr 50-jähriges Jubiläum des Mostzeltes – Erstmals mit Darts-Turnier

Rhein-Neckar-Zeitung 20. August 2024 / Text: Alissa de Robillard

Speisen, Getränke und geselliges Beisammensein: Das Mostzelt ist seit 50 Jahren ein nicht mehr wegzudenkender Bestandteil des EberbacherKuckucksmarktes. Foto: Stefan Weindl

50 Jahre Mostzelt mit der KG Kuckuck – das ist schon eine lange Zeit und muss gefeiert werden. Dafür hat sich der Förderverein der Karnevalsgesellschaft einiges für den 87. Kuckucksmarkt einfallen lassen, der vom 23. bis 27. August auf dem Festgelände in der Au stattfindet.
Das Mostzelt steht auch im Jubiläumsjahr an der altbewährten Position beim Eingang, direkt hinter der Händlermeile. Für Programm und Bewirtung sind die Kuckucke zuständig, die Leitung dafür übernimmt der Förderverein der KG Kuckuck. Ein letztes Mal in verantwortlicher Position ist Rainer Menges dabei, denn nach 13 Jahren zieht er sich im kommenden Jahr aus der Position des Vorsitzenden zurück. „Dieses Jahr gibt es Neues und Bewährtes“, sagt Menges. So findet zum Beispiel zum ersten Mal am Sonntag ab 17 Uhr ein Darts-Turnier für „Jedermann und Jederfrau“ statt. 
Davor um 10.31 Uhr veranstalten die Kuckucke zum 50. Jubiläum des Mostzelts einen kleinen Festakt. Die Betonung liegt auf klein, denn „wir wollten kein großes Theater draus machen“, so Menges. Dennoch sind einige wichtige Gäste geladen, die Menges zu diesem Zeitpunkt noch nicht namentlich nennen will. Ehrenpräsident Dieter Müller wird zu diesem Anlass eine Rede halten und die vergangenen 50 Jahre mit den Kuckucken auf dem Kuckucksmarkt Revue passieren lassen. „Auch die allseits bekannte und beliebte Erbsensuppe wird Thema dieses Vortrags sein“, verrät Menges schon vorab. Musikalisch begleitet wird der Festakt traditionell von der Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach. Die Kapelle ist seit Jahren fester Bestandteil der Kuckuck-Sitzungen, daher dürfen sie zum Jubiläum natürlich nicht fehlen.

Die Karaoke-Party ist jedes Jahr Garant für Partystimmung. Foto: Moritz Bayer

Das musikalische Programm der restlichen Markt-Tage wird in diesem Jahr aber ein anderes sein. „Das 50-jährige Jubiläum bietet sich doch an, um auch mal etwas Neues auszuprobieren“, sagt Menges dazu. „Wir wollen auch die jungen Leute ansprechen und ein bisschen Veränderung ist ja nie verkehrt.“ So wird am Freitag die „Eberbach Ol’Star Band“ um 19 Uhr im Mostzelt auftreten, samstags gibt es ab 20 Uhr mit „Rodeo FM“ Country- und Folkmusik und am Sonntag findet eben das Darts-Turnier statt.„Das war
eine Idee aus der Jugendabteilung“, erzählt Menges freudig. Durchgeführt wird das Turnier in Zusammenarbeit mit dem Dartsclub Eberbach. Rund 30 Personen können am Spaß-Wettkampf teilnehmen, etwa 15 Anmeldungen gibt es schon. Wer also
Lust hat, am Darts-Turnier teilzunehmen, kann sich per E-Mail unter mostzeltcup@gmail.com anmelden.
Auch beim Essen wird dieses Jahr eine Mischung aus Bewährtem und Neuem angeboten. Neben Erbsensuppe, Koch- und Handkäse gibt es neuerdings auch Hotdogs. Die Idee sei ebenfalls aus der Kuckuck-Jugend gekommen, so Menges. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Im Mostzelt gibt wie immer das „Odenwälder Gold“ und diverse Softdrinks.
Was natürlich nicht fehlen darf, ist „Lungo’s Karaoke Party“ am Montagabend, 28. August. „Was an dieser Veranstaltung passiert, kann man erst glauben, wenn man dabei war“, sagt Menges. „Diese Abende bleiben einfach in Erinnerung.“ Nach all diesen Jahren auf dem Kuckucksmarkt und als Mitverantwortlicher des Mostzelts fällt ihm eines besonders auf: „Es ist toll, wie gut sich die Leute verhalten. Gerade an die jungen Leute geht ein großes Lob.“ Die Stimmung sei einfach immer gut und es ist schön, dass auch immer wieder die gleichen Leute kommen um zu feiern und mitzusingen.
Wie beliebt der Karaoke-Abend ist, zeigt sich auch beim Besetzen der Schichten. „Meist melden sich die Helferinnen und Helfer gleich während der Schicht noch fürs nächste Jahr an“, berichtet Menges. Etwas anders sieht es bei den restlichen Schichten
aus.„Wie viele Vereine haben auch wir Mühe, Leute zu finden, die uns bei solchen Veranstaltungen unterstützen. Dazu kommt, dass der Kuckucksmarkt in den Ferien stattfindet, da sind viele auch weg.“ Insgesamt sind am Mostzelt rund 250 Leute beteiligt, das ist eine ganze Menge. „Es ist ja nicht nur die Bewirtung, also Service und Ausschank“, sagt Menges. „Das Zelt muss auf- und abgebaut werden, die Technik muss funktionieren und es muss für genügend Essen und Trinken gesorgt sein. Ohne so ein großes und gutes Team würden wir das alles gar nicht alleine schaffen.“

Auch wenn sich Menges nach diesem Jahr, nach dem 50-Jährigen aus seiner Leitungsposition zurückzieht, soll das Mostzelt noch viele weitere Jahre bestehen bleiben. „Mindestens 50 weitere“, sagt er scherzhaft. Es ist ihm ein großes Anliegen, dass es auch weiterhin gelingt, das Mostzelt aufrecht zu erhalten. Dabei richtet er eine Bitte direkt an die Kuckucke: „Tragt euch früher in die Schichten ein. Das erspart einem die schlaflosen Nächte.“ Hinter so einem Zelt steckt eine Menge Arbeit, die Planung läuft meist das  ganze Jahr. „Der Kuckucksmarkt macht nicht nur Freude, sondern ist auch eine sehr wichtige Veranstaltung für die KG Kuckuck.“ Mit dem eingenommenen Geld werden zum Beispiel Kostüme und Requisiten für die Sitzungen finanziert. Daher sei es wichtig, auch in Zukunft das Mostzelt weiterzuführen und auch mal neue Dinge auszuprobieren. Doch am wichtigsten ist, gemeinsam schöne Erinnerung zu schaffen. Und die hat Menges allemal. 

Gut zu wissen: Allerlei Informationen zum Kuckucksmarkt

Eine Übersicht mit den wichtigsten Telefonnummern, Standorten vom Deutschen Roten Kreuz und der Polizei sowie Fakten zum Marktgelände

Rhein-Neckar-Zeitung 20. August 2024 / Von Alissa de Robillard

Was tun bei einer Verletzung mitten auf dem Festgelände oder bei einem Streit, der eskaliert? Was tun, wenn das Kind in der Menge verloren geht, wenn es gewickelt werden muss oder im Geldbeutel kein Bargeld zu finden ist? Auf diese und weitere Fragen zum 87. Eberbacher Kuckucksmarkt, der vom 23. bis 27. August auf dem Festgelände in der Au stattfindet, gibt es in dieser Übersicht Antworten. Doch das Wichtigste zuerst:
Das Deutsche Rote Kreuz Eberbach (DRK) sorgt auf dem Marktgelände für die Erstversorgung bei kleineren und größeren Verletzungen. Zu finden ist die Sanitätsstation direkt am Eingang des Kuckucksmarkts, nahe dem Marktbüro. Beim Versorgungszelt steht außerdem ein Fahrzeug, das im Notfall schnell ins nächste Krankenhaus fährt. Die Helferinnen und Helfer des DRK sind am Freitag von 17 bis 2 Uhr und von Samstag bis Dienstag jeweils von 11 bis 2 Uhr unter der Nummer (01 75) 800 22 44 erreichbar. Der ärztliche Bereitschaftsdienst kann rund um die Uhr unter der Nummer 116 117angerufenwerden.Die DLRG ist am Eingang fünf, beim Steg der Neckarfähre „Frischling“ zu finden.
Um Recht und Ordnung zu gewährleisten, zieht die Polizei mit ihren Kuckucksmarkt-Einsatzkräften in eine Sonderwache im Sportheim des Eberbacher Sport Clubs. Somit sind sie in der Nähe des Festgeländes und können schnell reagieren, wenn es denn nötig wäre. Erreichbar ist die Sonderwache unter den Nummern(0 62 71) 8 72 95 (Festnetz) oder (0152) 57 72 10 44 (Mobil). Sollte in der Sonderwache niemand das Telefon abnehmen, kann das Polizeirevier Eberbach unter der Nummer (06271) 9 21 00 erreicht, oder aber die Notrufnummer 112 gewählt werden. Zusätzlich zu den Beamtinnen und Beamten der Polizei wird ein Security-Service vor Ort sein, der sich unter anderem auch um die Nachtruhe auf dem Marktgelände kümmert. Diese beginnt von Freitag bis Montag um 2 Uhr und am Dienstag bereits um 1 Uhr.

Für den Fall, dass ein Kind im Getümmel verloren geht, gibt es vonseiten der Stadt Eberbach die „Kinderfinder“. Das sind Armbänder, auf denen eine Telefonnummer vermerkt werden kann, damit die Kinder wieder zu ihren Eltern gebracht werden können, sollten sich ihre Wege trennen. Abzuholen gibt es die Armbänder im Marktbüro, am Anfang des Festgeländes.
Damit sich auch die kleinsten Besucherinnen und Besucher wirklich wohl fühlen, kann zu den Öffnungszeiten des Freibads der Wickelraum genutzt werden. Auf der Behindertentoilette auf dem Mittelplatz, gegenüber vom Fahrgeschäft „Beach Polyp“, besteht eine weitere Möglichkeit, die Kinder zu wickeln und wieder frisch zu machen.
Für alle Besucherinnen und Besucher, die nicht genügend Bargeld auf den Kuckucksmarkt mitnehmen, besteht die Möglichkeit, auf dem Festgelände Geld abzuheben. Zu den Öffnungszeiten des Marktes steht ein Bargeldautomat zur Verfügung. Dieser ist am Haupteingang, nahe dem Marktbüro und dem Sportgelände aufgestellt. Als zusätzliches Angebot und um das Mobilnetz nicht zu überlasten wird auch in diesem Jahr wieder das städtische freie W-Lan auf dem Festgelände verfügbar sein. Außerdem wird für alle, die nicht ohne können, ein Zigarettenautomat aufgestellt.

Beendet wird der diesjährige Kuckucksmarkt traditionell mit einem Feuerwerk am Dienstag, 27. August, um 22 Uhr. Obwohl viele Feuerwerke in der Region wegen der Ausbreitung der Schweinepest abgesagt werden mussten, findet das „Brillant-Höhenfeuerwerk“ statt. „Das Gelände des Kuckucksmarkts liegt außerhalb der Sperrzone I“, teilt die Stadtverwaltung mit. „Daher dürfen wir, Stand jetzt, das Feuerwerk durchführen.“ Es werde jedoch auf die Böllerschüsse zur Eröffnung des Marktes sowie zu Beginn und zum Ende des Feuerwerks verzichtet.

ZAHLEN UND FAKTEN ZUM 87. KUCKUCKSMARKT

Der Kuckucksmarkt ist nicht nur für Eberbacherinnen und Eberbacher ein großes Wochenende, sondern auch für alle Besucherinnen und Besucher, die es für dieses spezielle Volksfest in die Stadt kommen. Um das rund 22 000 Quadratmeter große Festgelände mit möglichst vielen Menschen zu füllen, wurde vonseiten der Stadt reichlich Werbung gemacht: Über 20 Anzeigen werden in regionalen und überregionalen Zeitungen geschaltet, so auch in dieser. Auf diesem Weg können etwa 1,4 Millionen Leserinnen und Leser erreicht werden, heißt es in der Presseankündigung. Dazu hängen 240 große Plakate in zwölf Kommunen entlang der S-Bahnstrecke, in Richtung Sinsheim und Mannheim aus. In Heidelberg sind weitere 30 Plakate so wie zwei Großformatplakate (3,5 mal 2,5 Meter) zu finden. Außerdem sind noch 750 kleinere Plakate in Eberbach und der Umgebung verteilt. Zusätzlich werden 37 500 Flyer, die ein Gesamtgewicht von rund 750 Kilogram haben, gedruckt und im Umkreis von 25 Kilometern verteilt und ausgelegt. Mit ihnen wird der Norden mit Beerfelden, der Osten mit Dallau und der Süden mit Neckarzimmern abgedeckt. Es wurden keine Kosten gespart: Neben der geruckten Werbung wird auch im Radio auf den 87. Kuckucksmarkt aufmerksam gemacht. Zwischen dem 19. und 27. August wird 34 Mal ein Jingle auf RadioTon und 20 Mal ein Jingle auf Radio Regenbogen ausgestrahlt. Damit sind die Region Heilbronn und Main-Tauber sowie die Metropolregion Rhein-Neckar abgedeckt.

Jetzt geht es hier und da nur noch um den letzten Feinschliff

Die Vorbereitungen zum 87. Eberbacher Kuckucksmarkt sind fast abgeschlossen – Das Riesenrad ist vom TÜV geprüft und das Personal im Brandschutz geschult

Rhein-Neckar-Zeitung 23. August 2024 / Von Alissa de Robillard

Das Kuckucksmarkt-Team Bernhard Walter, Alex Henk, Tobias Soldner und Julia Scheurich (v.l.) kümmert sich noch um die Feinschliffe auf dem Marktgelände. Fotos: Alissa de Robillard

Das Warten hat ein Ende, letzte Feinschliffe müssen noch gemacht werden und dann geht es heute offiziell los mit dem 87. Eberbacher Kuckucksmarkt. Am Donnerstagmorgen zeigt sich Marktleiter Tobias Soldner mit seinem Team entspannt. „Bis jetzt sind
fast alle da“, sagt Soldner. Damit meint er die Fahrgeschäfte, Imbissbuden und Ausstellerwagen.
Am Donnerstag vor einer Woche haben er und sein Team das Marktgelände ausgewiesen, seither füllte es sich Tag für Tag. „Bis Donnerstagabend sollte dann alles stehen. Am letzten Abend vor Marktbeginn findet dann die Beschickerversammlung im großen Festzelt statt.“ Dort kommen alle noch einmal zusammen, um letzte Feinheiten zu besprechen oder Fragen zu klären. „Wir sind ein eingespieltes Team“, so Soldner. Damit meint er nicht nur die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung, sondern auch den Bauhof,
die Stadtwerke und die Beschicker. „Wir haben inzwischen einen Organisationsplan, in dem jeder einzelne Schritt drin steht“, erzählt der Marktleiter. Das sei eine Erleichterung für den Aufbau und die Koordination des Marktes.
Auch wenn bis jetzt nichts schiefgelaufen ist, wie Soldner sagt, haben er und sein Team lange Tage hinter sich. Das Marktbüro ist stets von 8 bis 20 Uhr besetzt, „damit die Beschicker immer einen Ansprechpartner haben“, sagt er. „Zudem müssen wir uns ja auch noch um Dinge kümmern, die nichts mit dem Kuckucksmarkt zu tun haben.“ Da kam es schon mal vor, dass Soldner zehn bis zwölf Stunden am Tag unterwegs war. Inzwischen können er und sein Team aber auch mal einen Kaffee im Marktbüro trinken
und sich einen Moment ausruhen. 

Sechs Männer werden am Donnerstagmorgen für den Aufbau des Riesenrads „Colossus“ benötigt.

Das können am Donnerstagmorgen aber noch nicht alle von sich behaupten. Das Riesenrad „Colossus“ zum Beispiel steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Kurz vorher stand es in Rüsselsheim, nun in Eberbach. „Wir sind mit vier Sattelzügen und einem Versorgungswagen angereist“, erzählt Schausteller Sebastian Göbel. „Der Aufbau des Riesenrads dauert mindestens einen Tag.“ 
Sechs Männer sorgen dafür, dass sich der „Colossus“ nach und nach in die Höhe streckt. Erst das Gerüst, dann die Speichen und zum Schluss die Gondeln. Um zehn Uhr morgens lässt sich aber noch kein Rad erkennen – das ändert sich im Laufe des Tages. Mit Hydraulik, Seilwinden und Bolzen richtete sich das Rad langsam auf. Schaulustige versammeln sich um dem Geschehen zu folgen. Wenn alle Speichen dran sind, werden die Gondeln mit Kran und Hubwagen montiert“, erzählt Göbel. „Die wiegen etwa 300 bis 400 Kilo pro Stück.“
So ein Riesenrad ist nicht nur schwer, sondern vor allem auch groß. In einer Höhe von 35 Metern klettert ein Mitarbeiter durch die Speichen, um die Teile miteinander zu verkeilen. Schwindelfrei zu sein, ist an dieser Stelle Voraussetzung. So auch bei den Besucherinnen und Besuchern, die ab heute die schöne Aussicht in den Gondeln über dem Neckar genießen können. So schön das auch klingt, ist das Thema Riesenrad ein wenig überschattet: Am Samstag, 17. August, ist ein Riesenrad in Leipzig in Flammen
aufgegangen. Göbel stellt aber auf Nachfrage klar: „Das ist ein Einzelfall. Die Besucherinnen und Besucher müssen sich keine Sorgen darüber machen.“ 
Dennoch wurde das Personal vor Marktbeginn noch einmal darin geschult, wie Feuerlöscher funktionieren und für Brandschutz-Themen sensibilisiert, sagt der Schausteller. „Wir achten explizit darauf, dass sich unter dem Rad nichts Brennbares befindet.“ Zur generellen Sicherheit fügt er hinzu: „Das Riesenrad wird alle zwei Jahre vom TÜV auf Herz und Niere geprüft.“ Dabei gehe es nicht nur um den Zustand der Teile, sondern auch um die Elektrik, die Sicherheitseinrichtungen und zum Beispiel die Überdrehzahl. „Zudem findet vor jeder Eröffnung des Betriebs eine Gebrauchsabnahme durch das örtliche Bauamt statt“, sagt Göbel. „Es können also alle beruhigt die wunderschöne Aussicht genießen.“

Eberbach und Wiesloch feiern

Rhein-Neckar-Zeitung 23. August 2024 / Von alr/slt

An diesem Freitag beginnt der 87. Eberbacher Kuckucksmarkt auf dem Festgelände in der Au. Bis zum Ende des Fests am Dienstag wird den Besuchern einiges geboten: Drei Zelte, sechs Ausschankbetriebe, neun Fahrgeschäfte und 24 Imbissbuden sowie rund 50 Ausstellende sorgen für einen abwechslungsreichen Aufenthalt. Schon von Weitem sind die Gondeln des 35 Meter hohen Riesenrads „Colossus“ (Archivfoto: Moritz Bayer) zu sehen. In Wiesloch öffnet das Weindorf im Gerbersruhpark im Rahmen des „Winzerfests im Park“ ab 17 Uhr. Lokale Winzer und Vereine schenken ihre Tropfen aus und warten mit einem bunten Rahmenprogramm auf. Für gute Stimmung sorgt die Band „The Shades of Soul“ ab 19.30 Uhr mit Klassikern aus Soul und Funk.

Der 87. Kuckucksmarkt ist eröffnet

Rhein-Neckar-Zeitung 23. August 2024 / Von Marcus Deschner

Mit einem kräftigen Hammerschlag eröffnete gestern Abend Bürgermeister Peter Reichert im nahezu voll besetzten Festzelt den 87. Eberbacher Kuckucksmarkt. Musikalisch leitete der Fanfarenzug der Stadt Eberbach den „Markt der Märkte“ ein. Zur Eröffnung waren auch Ehrenbürger Horst Schlesinger sowie Bundes- und Landespolitiker sowie etwa ein Dutzend Bürgermeister aus Nachbargemeinden gekommen. Reichert pries das große Marktangebot in höchsten Tönen.

„Wir fühlen uns sehr gut beschützt“

Bis „auf ein paar kleine Schlägereien“ verlaufen die Festtage beim Kuckucksmarkt bisher ruhig

Rhein-Neckar-Zeitung 26. August 2024 / Von Carmen Oesterreich und Rainer Hofmeyer

Auf dem Kuckucksmarkt wird die Präsenz der Eberbacher Polizei mit einer eigens eingerichteten Marktwache verstärkt. Foto: Rainer Hofmeyer

War es Zufall oder eine Reaktion auf das Attentat bei der 650-Jahr-Feier in Solingen? Am späten Freitagabend wunderten sich einige Besucherinnen und Besucher über die „blau-weiße Lichtershow“. Sie wussten zu der Zeit noch gar nichts von dem  entsetzlichen Anschlag in Nordrhein-Westfalen mit drei Toten und acht Verletzten. So erzählte ein Vater am Freitag kurz nach 23 Uhr: „Ich habe gerade meine Tochter hier vom Kuckucksmarkt abgeholt und da war überall Polizei. Ich hab’ gedacht, was ist denn da los!“ Auch am Samstag nahmen Gäste des größten Eberbacher Volksfests „mehr Polizei als sonst“ wahr.
Ein Vertreter der Polizeipressestelle in Mannheim möchte die Besucherinnen und Besucher beruhigen: „Grundsätzlich unabhängig von tagesaktuellen Ereignissen gibt es bei Volksfesten ein Einsatzkonzept zur Sicherheit der Besucherinnen und Besucher, das oft auf jahrelanger Erfahrung aufbaut. In der Regel werden Kräfte aus dem Streifendienst herausgenommen und auf dem Volksfest wie dem Kuckucksmarkt zur üblichen Verstärkung der Polizeipräsenz eingesetzt“, erklärt er. Eine konkrete Zahl der Einsatzkräfte werde aus „einsatztaktischen Gründen“ nicht genannt.
Nach jetzigem Stand bestehe für den Kuckucksmarkt in Eberbach„ kein Grund zur Sorge“, versicherte der Polizeisprecher. „Wir fühlen uns sehr gut beschützt“, sagt Marktleiter Tobias Soldner. „Selbstverständlich haben wir über den Anschlag in Solingen geredet. Die Polizei hat ihre Präsenz insofern erhöht, dass sie in kürzeren Abständen und mit dem Blick fürs Detail auf dem Markt unterwegs war.“ Für die Sicherheit auf dem Kuckucksmarkt sei es ein Vorteil, „dass wir schon seit Jahren eine Polizei-Sonderwache im Sportheim des Eberbacher Sport Clubs eingerichtet haben und diese Hand in Hand mit einem privaten Security-Unternehmen zusammenarbeitet. Das Team ist schnell in der Lage, einzugreifen“, erklärt Soldner.

Die Ereignisse in Solingen am Freitagabend haben auch nach Auskunft von weiteren Verantwortlichen unmittelbar zu einer erhöhten Sensibilisierung der eingesetzten Kräfte beim Kuckucksmarkt geführt. Kräfte des örtlichen Reviers wurden für das Volksfest ohnehin schon mit Beamtinnen und Beamten aus anderen Dienststellen des Mannheimer Polizeipräsidiums verstärkt. Die Einsatzstärke der Polizei wurde nach dem Attentat nicht erhöht, da man schon zuvor das personelle Optimum eingesetzt haben will. Die privaten Sicherheitsleute wurden jedoch nach dem Ereignis in Solingen gezielt instruiert. 
Am Freitag und Samstag kam es zu mehreren handgreiflichen Auseinandersetzungen auf dem Markt, die sich in einem Fall auf die angrenzende Beckstraße hinzogen. In allen Fällen schritt die Polizei massiv ein, sodass sich die Schlägereien nicht ausweiten konnten.
Im Jahr 2010 hat die Stadt Eberbach eine Marktordnung als Satzung erlassen, die als Eingriffsgrundlage für Kontrollen gilt. Danach dürfen grundsätzlich gefährliche Gegenstände nicht mitgebracht werden. Das Verbot geht von Messern, Schusswaffen, Reizstoffen, Schlagwaffen bis hin zu Flaschen und Pyrotechnik. Unmittelbar nach dem Fähranleger auf der Neckarwimmersbacher Seite wurde durch das Sicherheitspersonal vereinzelt in Taschen geschaut. Leibesvisitationen sind jedoch ausdrücklich untersagt. Bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag im großen Festzelt gab es beim Eingang durchgängig gezielte Taschenkontrollen, vor allem hinsichtlich Messern und anderer gefährlicher Gegenstände.
Für alle drei Festtage von Freitag bis Sonntagnachmittag beschrieben Besucher den Reportern dieser Zeitung, dass die Polizei und die Security-Fachkräfte sehr präsent und souverän auf kleinere Zwischenfälle reagiert haben und immer schnell zur Stelle waren. „In allen Festzelten wurde unbeschwert gefeiert“ , berichtet Redakteur Moritz Bayer von seinen Streifzügen am Samstagabend: „Im Mostzelt und im großen Festzelt war es super, und auch im Cha-Cha-Zelt bei der „Mallorca Party Deluxe“ war alles cool.“ „Unterm Strich läuft’s bisher gut“, zieht Soldner eine erste positive Bilanz und meint, dass der am Samstag einsetzende Regen mehr Besucher vergrault habe als ein mögliches Gefühl, auf dem Kuckucksmarkt nicht sicher zu sein

Most und Erbsensuppe sind legendär

Drei Persönlichkeitender KG Kuckuck geehrt

Rhein-Neckar-Zeitung 26. August 2024 / Von Marcus Deschner

Peter Reichert ehrt Rainer Menges, Dieter Müller und Markus Scheurich (v.l.). Foto: MD

Ehre, wem Ehre gebührt. Bürgermeister Peter Reichert bat am Freitag im Rahmen der Kuckucksmarkt-Eröffnung drei Persönlichkeiten der Karnevalsgesellschaft (KG) Kuckuck auf die Bühne. Ehrenpräsident Dieter Müller, Vizepräsident Markus Scheurich und
Fördervereinsvorsitzender Rainer Menges durften aus der Hand des Stadtoberhaupts eine Ehrung entgegennehmen, da es heuer zum 50. Mal das Mostzelt der Karnevalisten auf der Traditionsveranstaltung gibt.

„Das Zelt ist eine feste Größe im Markt“, lobte Reichert. Sowohl die legendäre Erbsensuppe als auch der Most seien vom Fest nicht mehr wegzudenken. Zumal mit dem Getränk auch dem Ökologiegedanken Rechnung getragen werde und man den Erhalt der Streuobstwiesen in der Landschaft fördere. Reichert überreichte gemäß den städtischen Ehrungsrichtlinien einen Zinnteller. Mit einem Augenzwinkern sagte er, dass die Richtlinien aber etwas überaltert seien, und deshalb schob er gleich noch einen Scheck nach. Das Jubiläum des Mostzelts wurde am Sonntag mit einem kleinen Festakt gefeiert (Bericht folgt).

Wir kommen sehr gerne zum Kuckucksmarkt

Eine Umfrage von Carolin Reinmuth

Rhein-Neckar-Zeitung 26. August 2024 / Von Carolin Reinmuth

Ehepaar Brand:
„Wir kommen immer gerne auf den Kuckucksmarkt. Die vielen Stände haben immer tolle Sachen, da kann man schön bummeln. Das Highlight ist dann das große Festzelt. Da gibt es immer leckeres Essen und unterhaltsame Musik.“

Birgit L.:
„Ich komm’ jedes Jahr auf den Kuckucksmarkt. Das ist schon Tradition und ich bin sehr froh, dass dieser Markt immer noch stattfindet. Das freut mich.“

Sabine und Tamara Wäsch:
„Früher waren wir selbst am Feiern hier, heute kommen wir mit den Kindern und Enkelkindern zum Karussell fahren und Enten angeln hierher. Die Kinder haben sehr viel Spaß und wir kriegen noch  etwas Leckeres zum Essen, was will man mehr.“

Pascal Fiorillo:
„Der Kuckucksmarkt weckt alte Erinnerungen an die Jugend, da haben wir viel gefeiert und Spaß gehabt. Stichwort Autoscooter und Dschungeltrain. Heute treffe ich hier viele, die ich das ganze Jahr
über nicht sehe und man kann alte Kontakte auffrischen.“

Michi R. + Brigitte E. + Nicole I.:
„Wir haben am Kuckucksmarkt immer einen „Mädelsabend“, das ist mittlerweile Tradition. Schön, dass mal wieder was los ist und man vor Ort mit guten Freundinnen feiern kann. Hier trifft man auch
immer Freunde und Bekannte von früher.“

Gabriele Völker:
„Ich war schon Jahre nicht mehr auf dem Kuckucksmarkt. Es ist richtig schön, hier mal wieder durchzubummeln und an den Ständen zu stöbern. Natürlich ist der Langos Pflichtprogramm. Der ist immer sehr, sehr lecker. Schön, dass sich das nicht geändert hat.“

Familie Schmidtobreick:
„Wir finden den Familientag ganz toll. Sehr attraktive Preise, wenn man mit zwei Kindern unterwegs ist. Eine Fahrt im Riesenrad muss sein. Dazu leckeres Essen und Trinken und die  Rummelatmosphäre genießen. Das ist ein schöner Familien-Ausflug.“

Katrin Heckmann und Robert Wrobel:
„Wir kommen immer wieder gerne hierher. Der Eberbacher Kuckucksmarkt hat ein schönes Flair. Endlich können wir hier auch mal wieder alte Freundinnen und Freunde treffen und mit ihnen zusammen feiern. Wir finden es wirklich richtig toll, dass der Kuckucksmarkt in diesem großen Umfang noch stattfindet.“

„Dieses Eberbach kann schon was“

Der Kuckucksmarkt macht neugierig – Was Neulingen beim Fest in der Au am meisten gefällt

Rhein-Neckar-Zeitung 26. August 2024 / Von Moritz Bayer

Sabrina (links) und Aline genießen den Ausblick über den Kuckucksmarkt bei der Fahrt mit dem Riesenrad.

Für eingefleischte Eberbacher ist der Kuckucksmarkt ein Pflichttermin. Meist ist er schon zu Jahresbeginn im Kalender markiert und fest eingeplant. Wie aber wirkt das große Stadtfest auf Neulinge? Diese Zeitung hat sich umgehört und nach Menschen gesucht, die zum ersten Mal das Festgelände in der Au aufgesucht haben.
Samstag Abend, eine knappe Stunde später als gedacht (Anreise aus Heidelberg mit der Deutschen Bahn), das Festgelände ist schon ziemlich voll. Auf dem Weg zum Kuckucksmarkt sitzen Jugendliche am Neckar, aber das sind alles ortsansässige Eberbacher oder sie kommen von nicht allzu weit her. „Bisschen chillen, nicht so laut“, so der Tenor der Gruppen, die sich friedlich am Fluss entspannen, um die Akkus für spätere Herausforderungen aufzuladen. „Später Cha-Cha-Zelt, Malle Party, auf jeden!“ lässt erahnen, dass ganz so ruhig nicht der gesamte Abend geplant ist.
Auf dem Kreuzpunkt nahe des Kraken-Fahrgeschäfts steht Mattias. Suchender Blick? Der kennt sich nicht aus! Tut er auch nicht, er besucht und sucht seinen Cousin Peter. Und der ist Kuckucksmarkt-Profi, wie mir der Tagesgast erklärt. Was fällt einem am Kuckucksmarkt als Neuling auf? „Das viele Essen, mega, ich hab mich erst geärgert, dass ich hungrig angereist bin, aber jetzt bin ich froh drüber, möglichst viel ausprobieren zu können.“ 

Johannes hat das Festbier zu gut geschmeckt. Ob es der leicht erhöhte Alkoholgehalt war oder doch der Übermut angesichts der guten Stimmung im Großen Zelt, können seine Freunde nicht genau sagen. Fest steht: Für den Kuckucksmarkt-Neuling endet der Abend leider früher als geplant. Aber bis auf eventuelle Kopfschmerzen am Sonntag scheint es für den Durstigen keine Spätfolgen zu geben. Er schlafe friedlich, wie mir die Gruppe Odenwälder versichert, die ihn zu Bett gebracht hat.
Auskunftsfreudiger sind da Sabrina und Aline. Die Fußballerinnen haben mit ihrer SG Dielheim ein Testspiel in Neunkirchen gehabt und sich für einen anschließenden Trip in die Stauferstadt entschieden. „Also, dass das so groß hier ist, hätte ich nicht gedacht“,
stellt Sabrina fest. „Dieses Eberbach kann schon was“ freut sich auch Aline, während sie an einem alkoholfreien Cocktail nippt. Sie ist heute die Fahrerin. Bevor wir eine Runde drehen, werde ich von den Neugierigen zur Eberbacher Geschichte ausgequetscht. „Warum eigentlich Kuckucksmarkt?“ ging den Beiden als Erstes durch den Kopf. Die Geschichte um die angeblich gebratene Taube bekomme ich zwar passabel hin, aber die genauen Daten - uff. Zum Glück finden wir auf dem Rundgang über das Marktgelände auch das aufklärungsschaffende Plakat.

Auch die anderen Attraktionen sowie Speisen und Getränke überzeugen die Gäste aus Dielheim. Fotos: Moritz Bayer

Dann wird fleißig getestet: Verkaufsstände, Fahrgeschäfte, Essen, es scheint zu gefallen. Die Pasta sei sehr lecker, sagt Vegetarierin Sabrina, erfreut über die Auswahlmöglichkeiten beim Essen. Nach gelungen unter Beweis gestellter Geschicklichkeit beim Ballons mit Dartpfeilen abwerfen bin ich stolzer Besitzer eines Stoffpizza-Anhängers. Auch das Riesenrad wird noch in Angriff genommen, trotz leisen Zweifeln hinsichtlich der Schwindelfreiheit.
Stolze sechs Runde werden wir durch den Nachthimmel gefahren. „In Eberbach kriegt man eben was für sein Geld“, so die erstaunte Reaktion in der Gondel. Als wir oben eine Weile stehen, fällt das Fazit beim Blick über das bunte Fest eindeutig aus: „Ach, hier kann man echt öfter mal hinkommen.“ Daran ändert auch der später einsetzende Regen nichts mehr. Und dass die SG Dielheim II Männermannschaft gegen die SG Rockenau Sonntag Vormittag klar mit 4:2 gewann, könnte ja vielleicht auch mit dem  Kuckucksmarkt zusammen gehangen haben.

Mostzelt Darts-Cup feiert Premiere

20 Teilnehmer werfen Pfeile

Rhein-Neckar-Zeitung 28. August 2024 / Von Marcus Deschner

Mal was Neues probierte die KG Kuckuck zum 50.Jubiläum ihres Mostzelts am späten Sonntagmittag. Mit dem dort veranstalteten „1. Mostzelt Darts-Cup“ landete man gleich einen Erfolg. 20 vorwiegend junge Leute wetteiferten im Zelt mit ihren Pfeilwürfen auf
zwei Scheiben um Punkte und Plätze.
„Wir betreten damit Neuland, das ist frischer Wind“, lachte Kuckucke-Vizepräsident Markus Scheurich. „Fürs Erste sind wir zufrieden“, meinte er im Hinblick auf die Teilnehmerzahl. Zufriedenheit auch bei Jonathan Menges von der KG, der für das Turnier, das man gemeinsam mit dem Dartclub Eberbach ausrichtete, zuständig war. „Das Interesse ist größer als erwartet“. Das Zelt war recht gut besucht, naturgemäß interessierte man sich vor allem in den Rängen vor der Bühne für die Neuerung. Ein Disc-Jockey machte lautstark Musik.

Die Idee zum Darts-Cup kam laut Menges „an Fastnacht“ auf. „Wir wollten mal was anderes machen, uns von anderen abheben“. Denn Ähnliches gebe es auf dem Kuckucksmarkt nicht. Das Gesellschaftsspiel sei nicht zuletzt durch die Darts-WM in England verstärkt auf öffentliche Aufmerksamkeit gestoßen. Also habe man dann mit dem seit 2014 bestehenden Dartclub Eberbach Kontakt aufgenommen: „Die haben die nötige Expertise“.
Gespielt wurde von den 20 Teilnehmern in der Vorrunde nach dem System
„Singleout“,bei dem der Punkte stand nur auf Null reduziert werden musste. Schwieriger wurde es dann in der Ko-Phase, in der die Pfeilewerfer das Spiel beenden mussten, indem sie das erforderliche Doppelfeld treffen mussten, das ihrem verbleibenden Punktestand entsprach oder niedriger war. Bei allen Spielen war höchste Konzentration gefragt. Akribisch notierten „Wertungsrichter“ an den Seitenlinien die Punktezahlen. Zum Abschluss gab’s für die Erstplatzierten Pokale und ein Preisgeld.

Senioren blasen im großen Festzelt Alt und Jung den Marsch

Das Durchschnittsalter auf der Bühne ist 75 Jahre – Seniorenblasorchester aus Bad Friedrichshall sorgt für musikalische Unterhaltung

Rhein-Neckar-Zeitung 28. August 2024 / Von Alissa de Robillard

Immer mehr Menschen belegen zur Mittagszeit die Tische. Obwohl die Veranstaltung Seniorennachmittag heißt, zieht es auch Familien ins große Festzelt. Fotos: Alissa de Robillard

„Musik machen mit Herz und Schwung“, das ist das Motto des Seniorenblasorchesters aus Bad Friedrichshall beim Senioren-Nachmittag im großen Festzelt. Angeführt wird das zwanzigköpfige Ensemble von Dirigent und Sänger Willi Rittenauer, der das letzte noch aktive Gründungsmitglied der Blaskapelle ist.
In Anspielung auf den Bierkrug, der am Samstagnacht durchs Festzelt geflogen ist und zwei Personen verletzt hat, starten die Musiker ihr Konzert mit dem „Marsch in Harmonie“. Volkstümliche Blasmusik ist das, was die Senioren zu bieten haben. „Die Musik soll das Publikum berieseln, gemütlich im Hintergrund zum Vesper laufen“, sagt Rittenauer. Dafür kommen aus den Blasinstrumenten aber ganz schön laute Töne. „Uns geht es zwar darum, eine gute Stimmung im Zelt zu haben, doch die Leute müssen bei diesem Festausklang nicht mehr auf den Tischen tanzen. Das ist nicht unser Metier“, so der Dirigent. Dann fügt er hinzu: „Wir sind alte Männer, die für alte Leute Musik machen.“

Das Durchschnittsalter auf der Bühne ist 75 Jahre, erzählt Rittenauer. Er selbst liegt da mit 89 ein paar Jahre über dem Durchschnitt. Doch zur Mittagszeit sind längst nicht nur Senioren an den Tischen im großen Festzelt: Auch Familien mit Kindern werden von der Blasmusik angezogen und wippen im Takt mit den Füßen. Gleich zu Beginn wird den Anwesenden sogar eine kleine Tanzeinlage vor der Bühne geboten. Auch die Besucherinnen Hildegard Wenzel und ihre Freundin Anne-Marie Thernes würden gerne mittanzen. „Wir trauen uns aber noch nicht“, kichern die beiden, die ganz vorne sitzen. Sie kennen das Programm des Seniorenblasorchesters nur allzu gut, denn sie reisen mit der Herrengruppe überall hin – Superfans, wenn man so will.

„Lasst euch grüßen mit schöner Blasmusik“ singen Willi Rittenauer (l.) und Helmuth Pierro (r). Begleitet werden sie von den Kameraden des Seniorenblasorchesters.

„Ohne uns würde es nicht gehen. Wir sorgen im Publikum für Stimmung“, sagt Wenzel lachend. Dann löst sie aber auf: „Einer der Musiker ist mein Mann. Wenn er einen Auftritt hat fahre ich mit meinen Freundinnen mit, denn wir lieben Blasmusik einfach.“ Daher ist ihr auch der Kuckucksmarkt und das große Festzelt schon bekannt, bereits im vergangenen Jahr hat sie das Ensemble begleitet. Das Blasorchester selbst kann auf über zehn Jahre Kuckucksmarkt zurück schauen. „Ob es jetzt zwölf oder 15 sind, daran kann ich mich nicht mehr so genau erinnern“, sagt Dirigent Rittenauer. Die Verbindung zum Eberbacher Volksfest habe damals ein Vertreter der Distelhäuser Brauerei hergestellt.
Auch nicht zum ersten Mal ist das Lebensrad mit rund 20 Bewohnerinnen und Bewohnern zum Seniorennachmittag angereist. „Dieses Mal sind mehr mitgekommen als im vergangenen Jahr“, sagt Pflegedienstleiterin Cathrin Ehrenheim. Unterstützt werden die fünf Pflegekräfte von etwa zehn ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. „Das sind zum Beispiel ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die jetzt in Rente sind und uns heute aushelfen. Außerdem sind auch syrische Bewohner aus dem Dr.-Schmeißer-
Stift dabei, die sonst auch im Heim mithelfen. Dafür sind wir echt dankbar“, so Ehrenheim. Nachdem die Gruppe ausgiebig gegessen und getrunken hat, geht es dann einmal über das Marktgelände. „Es sind aber auch einige Bewohnerinnen und Bewohner im Lebensrad geblieben“, berichtet Ehrenheim. „Denen ist hier einfach zu viel los. Es ist ihnen zu laut, zu heiß und zu voll.“ Diejenigen, die aber dabei sind, zeigen sich im Festzelt fröhlich und zufrieden.

Auch wenn es um die Mittagszeit rund um den Tresen hektisch zugeht, die Fritteusen heiß laufen, die Zapfhähne offen bleiben und die Bedienungen durch die Tischreihen wuseln, lassen sich die zwanzig Senioren oben auf der Bühne von dieser Hektik nicht stören: Sie blasen den Marsch, singen ab und zu ein Lied und fordern das Publikum auf, mitzumachen. So wird von 11.30 bis etwa 16 Uhr zur Blasmusik mitgeklatscht, mitgewippt und vereinzelt auch vor der Bühne mitgetanzt.

Ehepaar Reichert privat unterwegs

Rhein-Neckar-Zeitung 28. August 2024

Häufiger mal privat auf dem Kuckucksmarkt unterwegs war das Ehepaar Cornelia und Peter Reichert. Wer sie dort traf, sah sie stets gut gelaunt. „Toll, dass so viel los ist und die Leute so zahlreich zum Kuckucksmarkt kommen. Es ist absolut wichtig, dass solche Volksfeste noch stattfinden und die Gesellschaft zusammenbringen“, sagt Bürgermeister Reichert. Er verrät, dass der erste Weg von ihnen immer zu den Kräuterständen führe: „Wir müssen unsere Vorräte auffüllen, damit sie wieder bis zum nächsten Jahr halten.“ Reicherts hoffen, dass alle Besucherinnen und Besucher des Kuckucksmarkts „viel Spaß und Freude“ hatten.

Viele wollen das Fleckvieh begutachten

Rinderschau auf dem Kuckucksmarkt läuft ohne Zwischenfälle ab – Jungtier-Sieger kommt aus Schönbrunn

Rhein-Neckar-Zeitung 29. August 2024 / Von Marcus Deschner

Die Kälbchen, teilweise erst wenige Wochen alt, ziehen traditionell auch viele neugierige Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern an. Sie dürfen auch ausgiebig gestreichelt werden. Fotos: Marcus Deschner

Das große Zuschauerinteresse zeigte es deutlich: Die Fleckvieh-Rinderschau ist vom Eberbacher Kuckucksmarkt nicht mehr wegzudenken. Vergangenes Jahr musste die Traditionsveranstaltung abgesagt werden (wir berichteten). Zahlreiche Besucher säumten am Dienstag das Gelände bei den Sportplätzen in der Au. Schon am sonnigen Morgen durften dort vom Festwirt angebotene Bratwürste verzehrt und „ein kühles Blondes“ dazu getrunken werden. Bei schönem Spätsommerwetter wurden 26 Tiere zur Jungviehprämierung aufgetrieben. Die Beschicker waren diesmal die Betriebe Arnold Heck aus Wagenschwend, Michael Henrich aus Oberdielbach, Markus Lenz aus Fahrenbach und Siegfried Heß aus Schönbrunn. Heß ist es auch, der seit vielen Jahren in der Nachfolge seines verstorbenen Vaters Kurt die Schau federführend organisiert. Er brachte auch vier Kälbchen mit nach Eberbach, die vor allem von Kindern ausgiebig gestreichelt werden durften. Zwei weitere angemeldete Betriebe mussten kurzfristig absagen, da Tiere in ihren Ställen auf die Blauzungenkrankheit positiv getestet worden waren.

Diesmal lief auch alles glatt ab. Wenngleich auch manches Rindviech beim Vorführen auf dem Gelände etwas bockig war, ging keines durch, wie bei der Schau vor zwei Jahren, als ein Tier sich plötzlich losgerissen, mehrere Zuschauer umgeworfen sowie ein städtisches Auto und den Sportplatzzaun beschädigt hatte. Letztlich ging’s aber auch glimpflich aus (wir berichteten). Zwar gab’s bei der Stadt Eberbach danach Überlegungen, den eigentlichen Auftriebsplatz künftig mit Gittern zu umgeben. Das wurde dann 
aber wieder verworfen. Das Fleckvieh war am Eisengeländer neben dem Radweg gut angebunden und wurde dann nach und nach vorgestellt.

Im Ring werden die Rinder der Fleckviehschau dem aufmerksamen Publikum vorgeführt.

In mehreren Ringen wurden die Tiere, die zwischen einem und knapp drei Jahren alt waren, vorgeführt. Die haben noch keine Namen, sondern Nummern. Unter den kritischen Augen von Wertungsrichter Michael Schmidt von der Rinderunion Baden-Württemberg (RBW) mit Sitz in Herbertingen, in Eberbach längst kein Unbekannter mehr, wurden sie begutachtet. Dabei achtete er besonders auf Körperbau, das Fundament, Sprunggelenksausbildung, Bewegungsabläufe und einiges mehr. „Eine sehr gute
Harmonie, das Tier hat eine gute Oberlinie“, lobte Schmidt bei einigen der vorgeführten Exemplare, die allesamt in einem kleinen Katalog abgedruckte Nummern mit Angabe des Herkunftsstammes hatten. Die „Doppelnutzung“ sei bei den gezeigten Tieren
recht gut. Darunter versteht man beim Fleckvieh die Funktion als Fleisch und Milchlieferant.

Geduldig wartet das Vieh, angebunden neben dem Radweg, auf seinen Auftritt.

Laura Kühnle, studierte Landwirtin und Leistungsinspektorin im Landwirtschaftsamt Ilshofen, notierte derweil akribisch die Ergebnisse und trug sie in eine Liste ein. Ebenso wie Leni Stahl von der RBW. Daneben stand Reinhard Hagendorn aus Mülben. Er war als Mitarbeiter des Landwirtschaftsamts Ilshofen seit Jahrzehnten stets bei den alljährlichen Kuckucksmarkt-Fleckviehschauen dabei. „Ich bin heut‘ als Rentner nur noch Gast“, lachte Hagendorn und schaute begeistert zu. Schließlich rief Wertungsrichter
Schmidt die Landwirte mit den besten Tieren zur finalen Entscheidung nochmals in den durch Seile abgegrenzten Ring, gab seine Entscheidungen bekannt und begründete diese kurz. Sieger bei den Jungtieren wurde ein Rind aus dem Stall von Siegfried Heß, das von Tochter Melanie Heß vorgestellt worden war. Das Tier kam einen Tag vor Heiligabend 2022 auf die Welt. Reservesieger wurde ein Rind von Michael Henrich. Bei den Alttieren lag die trächtige Nummer 37 von Michael Henrich an der Spitze, Reservesieger wurde hier das Tier mit der Nummer 20 von Arnold Heck. Bürgermeister Peter Reichert gratulierte und überreichte den Besitzern der siegreichen Rinder Pokale und Preisgelder. Er drückte die Hoffnung aus, dass es die Schau noch lange gibt. Für alle Landwirte gab’s zudem Auftriebsprämien, da die Vorführung mit viel Aufwand verbunden ist. Als „vollen Erfolg“ wertete abschließend auch Organisator Siegfried Heß die Jungviehprämierung: „Alles ist sehr gut abgelaufen“. 

„Eine der letzten Bastionen des Eberbacher Vereinslebens“

Das Mostzelt der KG Kuckuck feiert 50-jähriges Bestehen – Traditionen werden stetig durch Neuerungen ergänzt

Rhein-Neckar-Zeitung 29. August 2024 / Von Marcus Deschner

Die Feuerwehrkapelle aus Waldkatzenbach sorgt mit Gesang und Musik für die Unterhaltung der Kuckucke und ihren Gästen bei Jubiläumsfrühschoppen. Fotos: Marcus Deschner

50 Jahre gibt’s das Mostzelt der Karnevalgesellschaft Kuckuck heuer auf dem Kuckucksmarkt. Das wurde am Sonntagmorgen im Zelt mit einem Jubiläumsfrühschoppen gewürdigt, zu dem Sitzungspräsident Ralph Brenneis auch Bürgermeister Peter Reichert, Ehrenbürger Horst Schlesinger, Landtagsabgeordneten Jan-Peter Röderer, einige Gemeinderäte sowie (Ehren-)Senatoren  der KG begrüßte. Das Mostzelt sei eine tragende finanzielle Säule im Verein, „die uns Kuckucken viel ermöglicht, was sonst nicht möglich wäre“, betonte Brenneis.So könne man Brauchtum feiern. Er dankte „den vielen tollen Gästen, die dies unterstützen“. Jährlich bewirte man die Zeltbesucher mit 570 Liter der beliebten Erbsensuppe, 1600 Liter Apfelmost, 570 Kilogramm Pommes und 170 Kilogramm Wurstsalat, nannte er Zahlen. Die Feuerwehrkapelle Waldkatzenbach unter Leitung von Frank Deschner unterhielt mit Musik und Gesang das Publikum. Seit 1986 sind die Waldkatzenbacher die „Hauskapelle“ bei den Prunksitzungen und längst mit dem Verein freundschaftlich verbunden.

„Leute, wo ist die Zeit geblieben?“, fragte Ehrenpräsident Dieter Müller, der einst einer der Gründungsvater des Zeltes war und die Jubiläumsansprache hielt. 1971 habe der damals noch im Bereich der Altstadt abgehaltene Kuckucksmarkt durch ein Mostzelt eine weitere Bereicherung erfahren. Dieses wurde vom etwas älteren Eberbachern noch wohlbekannten Wilhelm Schuchmann im Pfarrhof betrieben und kam bei den Festgästen gut an. 1974 bezog das Mostzelt einen neuen Standort direkt in der Ausfahrt der
Friedrichstraße in die B 37. 1981 zog der Kuckucksmarkt zum heutigen Standort auf dem Sportgelände in der Au um, und das Mostzelt erhielt seinen bis heute erhaltenen Standort in der Nähe des Tennisplatzes.

Ehrenpräsident Dieter Müller hält im Zelt die Festrede.

Müller ging auch darauf ein, wie die KG Kuckuck zum Mostzelt kam. 1973/74 sei der Verein unter Federführung seines Vorgängers Hans Boldt neu organisiert und ausgerichtet worden. „Ziemlich klamm“ war den Ausführungen des Ehrenpräsidenten zufolge damals die Vereinskasse. Noch dazu habe 1978 das 40. Jubiläum der Wiedergründung des Vereins bevorgestanden. „Dazu wollten wir etwas bieten, und so wurde bereits in einer Vorstandssitzung 1974 beschlossen, auf dem Kuckucksmarkt ein Kuckuckszelt
zu bewirtschaften, um nicht immer wieder den Elferrat um Vorschüsse für Anschaffungen zu bitten“, sagte Müller, der seinerzeit als Schriftführer dabei war. Per Zufall habe man erfahren, dass für das Mostzelt ein neuer Bewirtschafter gesucht wird, und sei spontan eingestiegen. Zwar sei die Zeit knapp gewesen, doch viele Unterstützer wie die Firma Fruchtsaft Emig und das örtliche THW hätten den Einstieg der Kuckucke möglich gemacht. Bei einer Mitgliederzahl von nur 120 – heute zählt die KG Kuckuck über 700 Mitglieder – habe man seinerzeit erstmals das Zelt auf dem Markt betrieben. Mit einem anfangs bescheidenen Angebot und aus heutiger Sicht recht günstigen Preisen. So kostete das Glas Most 1,20 D-Mark. Das Speiseangebot umfasste Müller zufolge nur
Bratwürste, heiße Wurst und Handkäse. Später wurde zugunsten der „Stiftung Altersheim“ im Mostzelt Erbsensuppe verkauft. Die „Wießensträßler“ boten dort sonntags Butterbrezeln an. Anfangs sprang auch der bekannte Eiskunstläufer Hans-Jürgen Bäumler als Verkäufer ein.

Das Zelt sei in all den Jahren quasi ein Selbstläufer geworden, und „der beliebte Treffpunkt“ werde stets gut angenommen, resümierte Müller. Mit den Erlösen habe man auch den Bau des Vereinsheims am Jahnplatz finanziert, das 1986 eingeweiht wurde. Immer wieder habe es auch Neuerungen gegeben. Beispielsweise beim Speiseangebot, das durch Obatzder, Kochkäse, Hausmacher Wurst und Schmalzbrot ergänzt worden sei. Oder durch den Karaokeabend und ganz aktuell den Darts-Cup (siehe Bericht).
Mit der DLRG sei man „eine der letzten Bastionen des Eberbacher Vereinslebens auf dem Gelände“. Dieter Müller wünschte sich, dass dies auch künftig erhalten bleibt. Bürgermeister Peter Reichert, der bereits bei der Eröffnung im großen Festzelt eine Jubiläumsgabe überreicht hatte (wir berichteten), gratulierte ebenso wie Roland Brandt von der Distelhäuser Brauerei, der als Präsent einen Gutschein über 50 Liter Bier mitgebracht hatte.

Ein Feier- und Gesangsfeuerwerk

Lungo’s Karaokeparty füllt das Mostzelt bis unters Dach – Beste Stimmung und durstige Gäste

Rhein-Neckar-Zeitung 28. August 2024 / Von Moritz Bayer

Die Stimmung passt zum Feuerwerk, das die KG Kuckuck bei Lungo’s Karaokeparty vor der Bühne abbrennt.

Eines der, wenn nicht das Highlight für die feierwütigen Kuckucksmarktbesucher ist Lungo’s Karaoke Party. Die wurde dieses Jahr zum zweiten Mal von Lungos Sohn DJ Miron Walter durchgeführt - und hielt, was sie versprochen hatte: Wäre das Zelt um ein Vielfaches größer gewesen, man hätte trotzdem keinen Platz mehr gefunden. Die Bänke wurden ohnehin zügig zum zusätzlichen Tanzplatz umfunktioniert, und ob die Jubelrufe oder die gebauten „Fässle-Pyramiden“ in höhere Sphären reichten, ließ sich nicht mehr messbar feststellen.

Offizieller Start war 19 Uhr. Eingefleischte Karaoke-Fans wussten: Das ist zu spät. Um 17, spätestens 17.30 Uhr gab es keinen Sitzplatz mehr. Interessant: Im Vergleich zum Vorjahr waren die Bänke anders ausgerichtet und verliefen längs auf die Bühne zu,  nicht quer vor ihr. Das sorgte für mehr Platz für den „Durchgangsverkehr“ und später mehr Stehplätze, ein Gedankengang, der sich auszahlen sollte. 
Anheizen musste DJ Miron G. die Menge keine Sekunde, stimmungstechnisch war es von Beginn an ein Selbstläufer. Da war es auch zu verschmerzen, dass Karaoke-Evergreens wie „Sweet Caroline“ relativ früh gespielt wurden. Dafür hatten die „Baustellen Kehlchen“ eigens gefertigte Motto-Shirts an. Die Wunschliste der Gäste war lang, wer seinen Zettel (oder die Eingabe per Smartphone nach QRCode-Scan) nach 20 Uhr tätigte, kam vor 22 Uhr keinesfalls mehr dran. Spätestens bei „Durch den Monsun“ war angesichts lautstark mitsingender und - tanzender Massen die gefühlte Temperatur im Zelt von tatsächlicher Tropennähe nicht mehr fern.

Die Zuschauer gehen voll mit und tanzen im Sitzen wie im Stehen.

In all der Vielfalt gab es neben Entertainern wie dem „Allerechten Pascal“ mit seinem jährlich geforderten und abermals grandios gelieferten „Angels“ auch Sangeskünstler, die mit den stimmlichen Qualitäten beeindruckten: So schaute manch Zeltgast erst kurz verwundert, als „Kevin“ mit „Feeling Good“ loslegte, aber warum der DJ hier mehr Stärke auf das Mikrofon legte, wurde schnell klar. Der Mann kann singen - und wie! Donnerapplaus war die Folge sowie lautstarkes Rufen nach Zugabe, was zu späterer Zeit auch hoch motiviert erfüllt wurde.

Singen macht durstig, das merkte auch das gute Dutzend fleißiger Helfer, das im Mostzelt die wichtige, aber sicherlich auf stressige Schicht auf sich genommen hatte. Die Glocke, die beim jedem Kauf eines „Fässle“ ertönte, hatte Hochkonjunktur: Ab und an fragte Miron über Mikrofon, ob hinter der Theke noch alles laufe. Diese Frage war angesichts der durstigen Gäste wohl nicht nur auf das Wohl der arbeitenden Kuckucke, sondern auch auf den Apfelwein bezogen, der in Strömen floss. Besonders durstig zeigten sich die Fußballer des SV Moosbrunn, deren Fässle-Turm bis unters Zeltdach reichte. Sokames, dass die Dreistelligkeit fiel und über einhundert Mal die Fässle-Glocke klingelte und gefeiert wurde.

Apfelwein-Fässer türmen sich in ungeahnte Höhen. Fotos: Moritz Bayer

„Oops, I did it again“, wurde nicht nur auf der Bühne gesungen, sondern auch bei leerem Glas auf dem Weg zur Schanktheke berücksichtigt. Das musikalische Feuerwerk untermalte die KG Kuckuck mit Konfetti-Kanonen und einem wirklichen kleinen Indoor-Feuerwerk zu später Stunde. Und wie jedes Jahr hätte die Party - ohne Nachtruhe - vermutlich tagelang weitergehen können.

Lange Schlangen an den sechs Spielstationen

Rund 400 Mädchen und Buben machen beim Kindernachmittag in der Au mit – Gutscheine und andere Preise als Belohnung

Rhein-Neckar-Zeitung 28. August 2024 / Von Peter Bayer

Geschicklichkeit und eine ruhige Hand sind beim Eierlauf gefragt.

Groß war der Andrang einmal mehr beim Kindernachmittag in der Au. Rund 400 Mädchen und Buben wollten sich an den sechs Spielstationen Gutscheine, Stofftiere oder andere Sachpreise abholen. Die verdienten sie sich am Montagnachmittag sprichwörtlich im Schweiße ihres Angesichts. Denn gut 400 Kinder an nur sechs Stationen bedeutete entsprechend lange Warteschlangen bei zunehmend größerer Hitze. Die Gratisgetränke der Stadtverwaltung, die es für jedes teilnehmende Kind gab, brachten da eine willkommene Abkühlung. 

25 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz – 14 von der Stadt sowie elf Jugendspieler vom Eberbacher Sport Club. Die Stationen waren die gleichen wie in den Jahren zuvor: Eierlauf, Topfschlagen, Sackhüpfen, 50 Meter-Lauf, kleine Haspel und Rasen-Ski. Dennoch hatten sie nichts von ihrer Anziehungskraft verloren. Ein großer Spaß ist immer wieder das Sackhüpfen, aber auch das Rasenski, wo zu zweit oder dritt die Abstimmung im Team stimmen musste, sollte es nicht Stürze geben. Geschicklichkeit war auch
beim Eierlauf gefragt. Da sie aus Holz sind, hinterließen die vom Kochlöffel fallenden Eier auch keine Spuren auf dem Rasen. War an dieser Station zu hohes Tempo eher hinderlich, war es beim Spurt über die 50 Meter gefragt, wollte Jede und Jeder zeigen, wie schnell sie oder er ist.

Sackhüpfen: Der Klassiker darf beim Kindernachmittag natürlich nicht fehlen.

Als Belohnung gab es direkt an jeder Station einen Preis. Am begehrtesten und deshalb schon früh weg waren die Gutscheine der Fahrgeschäfte, etwa fürs Riesenrad, den Beach Polyp, den Autoscooter oder die Raupenbahn. Mit der „Beute“ ging es rüber aufs Festgelände, wo sie gleich eingelöst wurden. Genauso wie die Gutscheine für Crepes, Langos, Eistee, Pommes, Churros oder alkoholfreie Getränke. Daneben hatten die Kinder noch die Auswahl an Stofftieren, Trinkflaschen, Spielen und anderen Sachpreisen.
Bürgermeister Peter Reichert dankte bei seiner kurzen Begrüßung dann auch den Schaustellern und Spendern, welche sich einmal mehr großzügig zeigten. 

Beim Rasen-Ski müssen die Bewegungen gut aufeinander abgestimmt sein, damit es sturzfrei vorwärts geht. Fotos: Peter Bayer

„Dieses Mal hat alles einwandfrei funktioniert“

Tobias Soldner zeiht Bilanz zum 87. Kuckucksmarkt – Rückmeldung von Beschickern und Besuchern ist überwiegend positiv

Rhein-Neckar-Zeitung 31. August 2024 / Von Alissa de Robillard

Marktmeister Tobias Soldner letztmals am gewohnten Ort: dem Marktbüro. Hans Menges, ein Leser dieser Zeitung, konnte den Schnappschuss mit der Kamera einfangen. Foto: privat

Zum letzten Mal zieht Marktleiter Tobias Soldner sein Fazit zum Kuckucksmarkt: „Es war ein Markt, der harmonisch verlaufen ist“, zeigt er sich zufrieden. „Der Betrieb auf dem Markt ist immer sehr wetterabhängig, doch in diesem Jahr hatten wir großes Glück.“ Das bestätige auch das Feedback der Beschicker, das überwiegend positiv gewesen sei, erzählt Soldner.
Natürlich hat es die ein oder andere Eintrübung gegeben, am Freitag zum Beispiel soll es einen Moment gegeben haben, der kurz unübersichtlich war. Dort hatten alle Einsatzkräfte der Polizei kurzzeitig an mehreren Stellen was zu tun und es sei auch Verstärkung aus Neckargemünd angerückt. „Das Problem wurde dann vor das Marktgelände verlegt und war nach drei Platzverweisen auch gelöst“, berichtet der Marktleiter.

Eine weitere kleine Hürde, die Soldner und sein Team überwinden mussten, war eine Unstimmigkeit zwischen zwei Händlern. Diese führte dazu, dass einer der beiden einen Tag vor Markteröffnung wieder wegfuhr. „Etwa zehn Minuten später war der Platz mit einem neuen Händler besetzt“, zeigt sich Soldner souverän. „Da ist einfach einer von der Warteliste nachgerückt.“

Mit insgesamt 108 Beschickern, davon 51 Händler, war die gewünschte Zahl der Angebote auf dem Traditionsmarkt auch in diesem Jahr erreicht. Auch für den Kuckucksmarkt 2025 ist das Interesse der Beschicker bereits groß: „Ich habe von keinem gehört, das er nächstes Jahr nicht mehr kommen will.“ Kaum ist der 87. Kuckucksmarkt vorbei, läuft die Planung bereits wieder.

Ein Höhepunkt für Soldner ist das Ende des Marktes. „Das sieht zwar keiner, aber es ist ein spannender Punkt im Ablauf.“ Als Marktmeister muss er in Zusammenarbeit mit der Polizei und dem Platzwart die Abreise der Beschicker koordinieren. „Dieses Mal hat alles einwandfrei funktioniert“, so Soldner. „Das sah auch schon mal anders aus“, erinnert sich der Marktmeister. Ebenso zufrieden schaut er auf die Einhaltung der Nachtruhe und der damit verbunden Räumung des Festgeländes. „Mit 15 bis 16 Leuten,  bestehend aus Polizei, Security, dem Platzwart und mir, haben wir jeden Abend den Festplatz geräumt.“ Das sei fast widerstandslos vonstatten gegangen. „Inzwischen wundert sich auch niemand mehr über die Security“, sagt Soldner. Insgesamt 560 Stunden hat das Sicherheitspersonal über die Dauer des Marktes geleistet. „Sie kommen am frühen Abend, um die Eingänge zu kontrollieren und sorgen am Ende dafür, dass die Beschicker ihre Ruhe haben. Die Gäste sollen sich bei uns wohl fühlen.“

Aber nicht nur die Beschicker waren zu Gast in der Stauferstadt. Auch viele Besucherinnen und Besucher aus der Region besuchten den Kuckucksmarkt. „Werbung für den Kuckucksmarkt haben wir ja genug gemacht“, so Soldner. Highlights wie die  Fleckviehschau oder der Kindernachmittag, der in Gänze von den Beschickern finanziert wird, sind Programmpunkte, die auf ein großes Interesse stoßen. Rund 400 Mädchen und Jungen haben dieses Jahr beim Kindernachmittag mitgemacht. Das sind zwar
ein paar weniger als im Vorjahr (439 Kinder), Spaß und Freude war dennoch garantiert. „Es ist einfach schön, dass sich wirklich alle Beschicker an dieser Aktion beteiligen.“ Dies tun sie zum Beispiel in Form von Essens- und Getränkegutscheinen oder Fahrchips. Ein weiteres Highlight war der krönende Abschluss des Kuckucksmarktes, das Feuerwerk. Das habe einige Besucherinnen und Besucher in die Stadt gezogen. „Es war dieses Jahr dramaturgisch ausgesprochen schön“, freut sich Soldner.

Gedanken zum Kuckucksmarkt

Rhein-Neckar-Zeitung 29. August 2024 / Von Alissa de Robillard

Der 87.Eberbacher Kuckucksmarkt ist vorbei und im Großen und Ganzen gut verlaufen. Die Rückmeldungen auf den Sozialen Netzwerken sind positiv, die Stimmung war meist friedlich und entspannt. Ein gelungener Abschluss für Marktmeister Tobias Soldner, der nach 20 Jahren sein Amt niederlegt. Viele Menschen trieb es fünf Tage lang aufs Festgelände in der Au – für manche fast schon zu viele. Mit den üblichen Programmhighlights wie dem Kinderfest, dem Familien- und Seniorennachmittag, der Fleckviehschau
oder Lungo’s Karaoke Party war ausreichend für Unterhaltung gesorgt und auch das Riesenrad „Colossus“ hielt dem heißen Wetter stand, ohne in Flammen aufzugehen. Das Festbier floss, die Musik war laut und die Feierlaune wurde auch nicht von einem
geworfenen Bierkrug gestoppt. Mit einem gut funktionierenden Sicherheitskonzept und einer eigens eingerichteten Sonderwache auf dem Festgelände zeigte sich die Polizei präsent – aber nicht aufdringlich. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich
trotz des Messerangriffs in Solingen sicher fühlen.
In zwei Punkten könnte man jedoch noch einmal nachsetzen: Wie wäre es, neben einem Sicherheitskonzept auch ein Nachhaltigkeitskonzept auszuarbeiten? Plastikbecher, Plastikstrohhalme, Plastikteller, Plastikgabeln – überall war Plastik. Bei einem Fest dieser Größe kommt da schon einiges zusammen. Der zweite Punkt ist das Feuerwerk, über das sich viele gefreut haben. Zumal es eines der wenigen Feuerwerke in der Region ist, das nicht wegen Maßnahmen zur Eindämmung der Schweinepest abgesagt
wurde. Da das Festgelände außerhalb der Sperrzone liegt, hatte Bürgermeister Peter Reichert bereits vor einer Woche entschieden, den Himmel über dem Kuckucksmarkt erleuchten zu lassen. Auf die Böllerschüsse vor und nach dem Feuerwerk wurde zwar verzichtet, doch dieses Spektakel ist insgesamt nicht dafür bekannt, gänzlich lautlos zu sein. Ob nun mit oder ohne Böllerschüsse, die Wildtiere werden so oder so aufgeschreckt. Wie sinnvoll es also ist, einen kilometerlangen Zaun durch die Länder zu ziehen, nur um dann außerhalb dieser Grenze ein Feuerwerk zu zünden, sei dahin gestellt. Erlaubt ist es, aber war es auch vernünftig?