Singen macht spaß - und durstig

Lungo’s Karaoke-Party ist ein Kuckucksmarkt-Muss – Mostzelt schon Stunden vor Beginn voll

Rhein-Neckar-Zeitung 3. September 2025 / Text und Fotos: Moritz Bayer

Teile der ESC-Fußballmannschaft zeigen neben feinen Füßen auch Talent am Mikrofon.

„Karaoke-Abend ist Pflicht“. Die Antwort auf die Frage, was man beim Kuckucksmarkt auf jeden Fall einmal erleben sollte, ist so einfach wie eindeutig. Der Montagabend steht für viele Hundert Menschen fest im Zeichen von Lungo’s Karaoke-Partie. Die wird mittlerweile von Sohn Miron geleitet, der aber ebenso gekonnt und launig durch den langen Abend führt, wie es Vater Bernhard „Lungo“ Walter viele Jahre getan hat.

Offizieller Start ist um 19 Uhr. Wer einen der limitierten Sitzplätze im Mostzelt der KG Kuckuck ergattern möchte, muss sehr viel Zeit und gutes Sitzfleisch mitbringen - schon um 16.30 Uhr ist alles dicht, oder zumindest reserviert. Dafür stehen die Tische etwas lockerer als in vergangenen Jahren angeordnet. Für die Bedienungen, die montags ihre wohl schwerste Schicht leisten, und die zahlreichen „Stehplatz-Gäste“ ist das eine gute Sache. Ebenfalls früh eröffnet: Ein mehr oder minder offizielles Rennen darum, ob die vordere oder hintere Gruppe im Zelt ihre „Fässel-Pyramide“ schneller bis unters Zeltdach wird bauen können. Bei fünf Litern Most pro Fass also ein Unterfangen für großen Durst.
Die Stimmung anheizen muss hier ohnehin niemand mehr, so beschränkt sich Miron darauf, nochmals sicherzustellen, dass neben den Musiktipps alle die wichtigste Regel begriffen haben: Wenn jemand fünf Liter bestellt und die Glocke ertönt, ruft man laut „Fässel!“ Motivation von allen Seiten eben.

Bei der Karaoke-Party herrscht gute Laune. Zum Sitzen nutzt die Bänke schon kurz nach dem Start niemand mehr, es wird getanzt, getrunken und gelacht.

Dann geht es los durch den bunten Geschmack der mutigen Sängerinnen und Sänger. Von Karaoke-Klassikern wie Neil Diamond’s „Sweet Caroline“, „I want it that way“ von den Backstreet Boys oder Abbas „Mamma Mia“ über Festzelt-Evergreens à la „Fürstenfeld“ (STS) und „Tage wie dieser“ (Toten Hosen) bis hin zu 90er Hits von Blümchen (Herz an Herz) oder Serien-Klassikern wie dem „Sailor Moon-Soundtrack“ ist praktisch alles vertreten.
Mitgesungen wird immer, ob gut oder schlecht vorgetragen. Gibt es in regelmäßigen Abständen wahre Sangeskünstler zu bewundern, ist die lautstarke Unterstützung bei anderen womöglich nicht die schlechteste Option. Und ehrlich ist das Feedback allemal: Zwei Fußballer, die die Vereinshymne der Bayern „Stern des Südens“ anstimmen, bekommen vereinzelt Jubel, mehrheitlich aber gnadenlose Pfiffe zu hören. Amüsant: Das scheint sie nicht nur nicht zu stören, sondern eher anzustacheln. Und gemessen an der zwischen den Karaoke-Auftritten zu hörenden Verunglimpfung der Bayern-Konkurrenz aus Dortmund (Ladio...), hat man es im Festzelt generell eher weniger mit den großen Profisportvereinen.

Dafür sind die lokalen Sportklubs gut vertreten. Sowohl der ESC, als auch die kreativen Kicker des „SV Mooschtbrunn“ sind vor und auf der Bühne motiviert dabei. Ob die Pässe im Training besser oder schlechter getroffen werden als die Töne auf der Bühne, müssen die Trainer entscheiden. Manche Gruppen haben eigene Shirts designt, andere haben mutmaßlich viel Zeit im Brainstorming für ihre Auftrittsnamen aufgewendet. So messen sich beispielsweise „Tonleiter Terror“ oder Braunbär und Brunni im freien Singen.

Der viele Gesang macht durstig, Tommy (rechts) hat sich mit einem der 5-Liter-Fässel gut eingedeckt.

Um 21.30 Uhr trifft der erste Fässel-Turm die Zeltdecke, am durstigsten war der Tisch nahe des Eingangs. Die Stimmung könnte kaum besser sein. Kann man das steigern? Wenn, dann der „One and Only“ Pascal mit seinem alljährlichen „Angels“ von Robbie Williams. Lichter aus, Feuerzeuge (oder Handylampen) an, für ein paar Minuten existiert quasi nur das Festzelt. Bis 1 Uhr geht es nahtlos weiter, aufgeräumt wird noch bis etwa 3 Uhr nachts. Am nächsten Tag sagt KG-Kuckuck-Vizepräsident Markus Scheurich auf die Neugier, wie es aus Veranstalter-Sicht gelaufen sei: „Wir haben 124 Fässel verkauft.“ Keine weiteren Fragen.

(Erstellt am 03. September 2025)

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Höhen-Brillant-Feuerwerk am Dienstag um 22 Uhr

Fährzeiten "Frischling"

Freitag                       Samstag
15:00 - 2:15 Uhr        10:30 - 2:15 Uhr
Sonntag                     Montag
10:30 - 1:30 Uhr        10:30 - 1:00 Uhr
Dienstag
10:30 - 21:30 Uhr  &  22:30 - 1:00 Uhr

Marktzeiten

Freitag     15-2 Uhr      Montag    11-2 Uhr
Samstag  11-2 Uhr      Dienstag  11-1 Uhr
Sonntag   11-2 Uhr  
 
Ausschankschluss jeweils 30 Minuten vor Marktende


 

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